Montag, 22. Dezember 2014

Will Nina Jeglinski vom Tagesspiegel mit deutschen Waffen die Krim zurückerobern?

„Vom Krieg zerstört, von Deutschland enttäuscht,“
so überschreibt der Tagesspiegel einen Artikel von Nina Jeglinski.

 Unter dem Bild einer Frau, die verzweifelt versucht mit einer Schaufel die Trümmer ihres Hauses zu beseitigen, offensichtlich ein Bild aus dem Donbass, dass mit freundlicher Unterstützung des Westens von den eigenen Landsleuten in Schutt und Asche gelegt wurde, verbreitet der Tagesspiegel wieder einmal die altbekannten Lügen und Halbwahrheiten.
„Steinmeier wird bis heute vorgeworfen, dass er zu Beginn der Krise im vergangenen Februar zunächst am verhassten Diktator Viktor Janukowitsch festhalten wollte und am 21. Februar eine Vereinbarung mit dem Präsidenten unterzeichnete.“
 Jeglinski behauptet zwar das sei die Meinung der ukrainischen Bevölkerung, publiziert mit Hilfe dieses alten Journalistentricks aber eine geschichtlich unhaltbare Behauptung, eine glatte Lüge, ohne dass irgend jemand sie persönlich dafür verantwortlich machen kann.

 Die Fakten sind aber, dass an jenem denkwürdigen 21. Februar ein Abkommen zwischen den Kräften, die behaupteten den Maidan zu repräsentieren, also Witalie Klitschko, den Vorsitzenden der Partei Udar (Schlag), Oleh Tjahnybok, dem Vorsitzenden der rechtsfaschistischen Partei Swoboda, dem jetzigen Ministerpräsidenten und damaligen Vorsitzenden der Timoschenko-Partei Batkiwschtschyna (Allukrainische Vereinigung Vaterland) auf der einen Seite und der Regierung Yanukowisch auf der anderen, unter der Vermittlung Steinmeiers, des damaligen polnischen Aussenministers Sikorski und des französichen Aussenministers Fabius, erarbeitet und unterzeichnet wurde.

 Beschlossen wurde darin eine Verfassungsreform, die unter anderem die Macht des Präsidenten einschränken sollte und Präsidentschaftswahlen, die bis spätestens zum Dezember 2014 durchgeführt werden sollten. Wenige Stunden nach derr Unterzeichnung war diese Vereinbarung nicht mehr das Papier wert, auf das sie geschrieben wurde. Rechte Kräfte hatten geputscht, das Parlament umstellt und gestürmt und der rechtmässig gewählte Präsident der Ukraine befand sich auf der Flucht.

 Kein Wort der Richtigstellung durch Jeglinski. Im Gegenteil sie fährt fort:
„Und das, obwohl zu diesem Zeitpunkt bereits seit Monaten in der gesamtem Ukraine für die Absetzung Janukowitschs demonstriert wurde. Hunderte Menschen waren durch massiven Gewalteinsatz der Polizei verletzt worden. Es gab Berichte über Verschleppte, und am 20. Februar waren an einem Vormittag fast 70 Menschen durch Scharfschützen erschossen worden. Bilder, die die Ukrainer mit Steinmeier assoziieren.“
 Auch hier wird einfach pauschaliert, auf der einen Seite die Guten, die Anhänger des Maidan, auf der anderen die Bösen, ausschliesslich Polizei und Anhänger der Regierung Yanukowitsch. Die Wahrheit ist natürlich viel differenzierter, aber dafür ist in den deutschen Qualitätsmedien kein Platz mehr. Nicht nur hunderte Demonstranten wurden verletzt, auch Polizisten wurden mit Molotow Cocktails und Pflastersteinen beworfen, vom rasenden Mob verprügelt und zum Teil erheblich verletzt. Vershwunden sind nicht nur ausgewiesene Anhänger des Maidan. Die überwiegende Mehrheit der Vermissten sind unbeteiligte Bürger, die nichts weiter wollten als in Ruhe gelassen zu werden, von den marodierenden und plündernden Horden, die sich nun Freiheitskämpfer nannten. Wer die Scharfschützen waren, die am Tag zuvor, am 20. Februar, 70 Menschen erschossen, ist bis heiue nicht geklärt. Die ukrainische Regierung weigert sich standhaft, ernsthafte Ermittlungen einzuleiten. Ein Umstand der tief blicken lässt.

 Ganz im Gegensatz zu dem zumindest zeitweise um Frieden und Ausgleich bemühten Steinmeier kommt bei Jeglinski Sanktions-Angela, unser aller Kanzlerin wesentlich besser weg.  Der Tagesspiegel lässt einen gewissen Wolodimir Fesenko, Direktor am Penta-Zentrum, einer etwas dubiosen Organisation (im Web gibt es keinerlei Informationen, die eigene Website http://penta.org.ua/en/contacts/ ist leer) für politische Studien jubeln:
Angela Merkel ist die dienstälteste Regierungschefin in der EU, sie besitzt Respekt und Einfluss sowohl in Brüssel und Washington wie auch in Peking und Moskau“.
 Wohin die Reise gehen soll ist klar. Leglinski und dem Tagesspiegel, wie immer fest an der Seite unseres grossen Bruders von der anderen Seite des Atlantiks, geht es ums scharfmachen. Nachdem die 60 Unterzeichner des Friedensappells schon als Appeassmentisten (was für ein Wortungetüm) bezeichnet und somit dem journalistischem Pöbel zum Fraße vorgeworfen wurden, geht es jetzt darum, Leuten wie Steinmeier, die versuchen, wenigstens das letzte bisschen politischen Verstandes, dass übriggeblieben ist, in der Ukrainedebatte zu nutzen, um aus dem kalten Krieg mit Russland keinen heissen werden zu lassen, öffentlich an den Pranger zu stellen und zu diskreditieren.
„Eine Zeit lang keimten in Kiew Hoffnungen auf, Deutschland würde die Ukraine womöglich mit Waffenlieferungen unterstützen.“
 Daher weht also der Wind! Just einen Tag zuvor hat jener grosse Bruder von der anderen Seite des Atlantiks beschlossen der Ukraine für 350 Millionen Dollar Waffen zun liefern. Das Internetportal „Deutsche Wirtschaftsnachrichten“ meldete am Samstag:
„US-Präsident Barack Obama hat das Gesetz „HR 5859“ unterschrieben. Das Gesetz war zuvor vom Kongress und vom Senat gebilligt worden. Bei der nächtlichen Abstimmung im Kongress waren nach Aussage des ehemaligen demokratischen Abgeordneten Dennis Kucinich lediglich drei Abgeordnete anwesend. Die Abstimmung erfolgte ohne Diskussion „einstimmig“.
Da wollten der Tagesspiegel und Frau Jeglinski natürlich nicht abseits stehen. Zu den Waffen Brüder!
"In der ukrainischen Öffentlichkeit wird seit Wochen über die Idee diskutiert, im Frühjahr eine Militäroffensive nicht nur im Osten des Landes, sondern auch auf der Halbinsel Krim zu starten, um die russischen Truppen zu vertreiben. Dazu aber fehlten Waffen und gut ausgebildete Soldaten, warnen selbst die Unterstützer dieses Gedankens. Fast fieberhaft suchen ukrainische Politiker aller Couleur inzwischen international nach Partnern, die einen solchen Plan befürworten." 
 Den Kriegstreibern in ihren bequemen Sesseln und den gut, mit russischem Gas, geheizten Redakteursstuben scheint jede realistische Sicht verloren gegangen zu sein. Ist der Gedanke, die Krim, und somit  russisches Staatsgebiet im Frühjahr anzugreifen schon nicht mehr nur abenteuerlich, sondern wahnwitzig, so ist die Forderung nach militärischer Unterstützung der Wahnsinnigen von Kiew, gleichbedeutend mit dem Aufruf zum Massenselbstmord.

 Poroschenko und seine Olligarchenclique in Kiew wollen Krieg mit Russland. Aber sie sind pleite. Und da man es in der Ukraine gewohnt ist, zu bestellen und andere dann bezahlen zu lassen, möchte auch Poroschenko ein paar hübsche Mordinstrumente auf seinem weihnachtlichen Gabentisch gelegt bekommen. Jeglinski umschreibt das so:
"Petro Poroschenko will Militärgerät im Ausland auf Kredit einkaufen."
 Da aber die Ukraine nicht einmal mehr die Briefmarke für den Wunschzettel selbst bezahlen kann, heisst das übersetzt: Sie wollen sich ihren Krieg von uns schenken lassen. Deutsche Steuerzahler sollen ihre sauer verdienten Euros den ukrainische Hasardeuren in den gierigen Rachen werfen, damit diese damit nicht nur ihre eigenen Landsleute umbringen können, sondern auch einen letzten ultimativen Weltenbrand entzünden.

  Fünf Millionen Euro kostet der Krieg gegen die eigene Bevölkerung im Donnas bereits jetzt Tag für Tag. Aber der Präsident des Landes das nicht einmal mehr seine Bevölkerung ernähren kann und augenscheinlich auch nicht will, bettelt um Geld für einen Krieg, den er leichtfertig vom Zaun gebrochen hat und den er nie und nimmer gewinnen kann. Poroschenko scheint wirklich in dem Wahn eines von ihm selbst vor kurzem ausgerufenen totalem Krieg zu leben:
"Auch die eigenen Rüstungskonzerne seien angewiesen, trotz Staatsschulden in 24-Stunden-Schichten Waffen zu produzieren. Das Fehlen von Geld dürfe nicht das Ende der Produktion bedeuten, meinte der Präsident. „Wir tun alles, um die Schulden rasch zu begleichen“, sagte er."
Solch mörderischen Unsinn lässt der Tagesspiegel unkommentiert. Der Tagesspiegel, der in einer Stadt erscheint, in der schon einmal ein totaler Krieg ausgerufen wurde, macht sich, indem er sich von solchen Durchhalteparolen nicht distanziert, mitschuldig am Leid und Tot zigtausender Menschen. Aber mittlerweile scheint man in den Redaktionen des Mainstream nur noch eine Maxime zu kennen: Grosser Bruder aus Amerika befiehl, - wir folgen.

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