Es gibt keine Meldung in der gleichgeschalteten Presse der Bundesrepublik, die so dämlich ist, als dass sie nicht vom Brüsseler Korrespondeten der Süddeutschen, Daniel Brösler, noch verbraten würde.
Hatte vor einigen Tagen "Spiegel-online" vom italienischen Revolverblatt "Pepubblica" abgeschrieben, Barroso habe während der Tagung der EU-Regierungschefs diese mit dem Ausspruchs Putins geschockt, wenn er wolle könne er binnen zwei Wochen Kiew einnehmen, so bestätigte Brössler diese dreiste Falschmeldung durch nochmaliges Abschreiben nicht nur, sondern setzte noch einen drauf. Der "Süddeutschen, so Lohnschreiber Brössler, läge eine Gesprächszusammenfassung des auswärtigen Dienstes der Europäischen Union vor, nachdem Lügenbaron Poroschenko, der im Nebenberuf Schokoladenfabrikant und ukrainischer Präsident ist, Barroso gesteckt haben soll, Putin habe gedroht: "Wenn ich wollte, könnten russische Truppen in zwei Tagen nicht nur in Kiew, sondern auch in Riga, Vilnius, Tallinn, Warschau oder Bukarest sein."
Bemerkenswert sind dabei zwei Dinge: Brösler wiederholt eine Lüge von Spiegel-online, die inzwischen von der EU selbst, durch ihre Sprecherin Pia Ahrenkilde-Hansen dementiert wurde: "Die Äußerung des russischen Präsidenten Wladimir Putin über seine angebliche Bereitschaft zur Einnahme Kiews, die der Vorsitzende der EU-Kommission, Jose Manuel Barroso, zitierte, war aus dem Zusammenhang gerissen und hatte eine ganz andere Bedeutung". Pia Ahrenkilde-Hansen weiter: "Ich kann nur hinzufügen, dass der Vorsitzende Barroso in einer Sitzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit seine Kollegen im Europäischen Rat über sein Telefongespräch mit Präsident Putin informiert hat. Bedauerlicherweise gelangte ein Teil dieser Informationen, der aus dem Zusammenhang gerissen worden war, an die Öffentlichkeit".
Zum Zweiten fällt auf, dass Brössler und der Süddeutschen die erfundene Äusserung Putins anscheinend ein wenig blass erschienen sein muss. In zwei Wochen in Kiew, dass scheint für den seit Monaten aufgebauten Popanz vom kriegslüsternen, machtgeilen, menschenverachtendem russischen Präsident Putin nicht angemessen. Da müssen dann schon großsprecherische Bedrohungen, eines Adolf Hitler würdig, her.
Flugs macht Brössler aus zwei Wochen in Kiew sportlich ehrgeizige zwei Tage und aus dem einen Angriffsziel Kiew werden Besetzungen der Hauptstädte Riga, Vinius, Tallinn, Warschau und Bukarest durch die anscheinend omnipräsenten und omnipotenten russischen Streitkräfte.
Wer sich nun ein wenig auf der Landkarte Europas auskennt, der mag sich fragen, warum Putin nicht auch die Hauptstädte der Slowakei, Bratilawa, Ungarns, Budapest oder Bulgariens Sofia gleich mit besetzt, liegen sie doch praktisch am Wegesrand?
Die Lösung des Rätsels ist verhältnismässig einfach. Just in den Ländern, deren Hauptstädte Putins slawische Horden in nur zwei Tagen einnehmen wollen, plant die Nato vertragswidrig ihre Truppenstärke zu vergrössern. Um diesen Vertragsbruch zwar nicht rechtens, aber zumindest nachvollziehbar und plausibel zu machen, brauchen Rasmussen und seine Komplizenin Nato und EU die Unterstützung der Presse, notfalls durch haarsträubende Falschmeldungen.
Dabei ist es vollkommen uninteressant, ob die breite Öffentlichkeit die Märchen glaubt, oder Angesichts ihrer Kuriosität sich den Bauch vor lauter Lachen hält. Wichtig ist, dass sich die Nato bei ihrem Truppenaufmarsch gegen Russland auf eine, wie auch immer geartete Bedrohung berufen kann. Man erinnert sich an die Soldaten Husseins, die im ersten Irakkrieg der USA angeblich die Brutkästen in kuwaitischen Kliniken öffneten, die Kinder herausrissen und ihre kleinen Körper solange gegen die Wände schlugen, bis sie mit zerschmettertem Schädel qualvoll krepierten.
Wir erinnern uns an die Massenvernichtungswaffen mit denen Saddam Hussein vom Irak aus angeblich die halbe Welt bedrohte, als Anlass für den zweiten Irakkrieg der USA, an den angeblichen Hufeisenplan der Serben, den sich der damalige deutsche Verteidigungsminister Scharping ausgedacht hatte um endlich Serbien in Schutt und Asche zu bomben und damit einer kriminellen Bande das Kosovo zu übereignen.
Wir erinnern uns an die diversen Farbenrevolutionen in Georgien, in Kirgisien, in der Ukraine und Weissrussland, die unliebsame Regierungen stürzen und westliche Vasallen auf die Regierungsbank hieven sollten. Wir erinnern uns an den angeblichen Zwischenfall in der Bucht von Tonkin, der ganz Indochina zu einem Schlachtfeld der USA machte.
Um Kriege vom Zaun zu brechen braucht es skrupellose Schreiberlinge wie Daniel Brössler, die käuflich sind durch eine Festanstellung, einem schicken Büro, einem auskömmlichen Gehalt und die sich gern tummeln auf den Festen und Empfängen der Reichen und Mächtigen. Für diese Silberlinge verraten sie nicht nur die Wahrheit, sie stürzen ganze Regionen dieser Erde in Not und Elend und riskieren letztendlich das Ende der Menschheit durch einen finalen Atomschlag in einem dritten Weltkrieg.
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