Wenn es darum geht Licht in die dunklen Machenschaften des Kremls zu bringen, in die unerklärlichen politischen Winkelzüge Putinscher Aussen- und Militärpolitik, wenn dann auch noch ein Interview im Radio, im Deutschlandfunk herausspringt, dann ist Marieluise Beck gern bereit, der gelangweilten Öffentlichkeit preiszugeben, dass ihr geistiges Lichtlein, kein strahlender Stern, sondern eher eine alte Tranfunzel ist.
Was ist los im Kreml? Was hat Putin vor? Marieluise, die gelernte Realschullehrerin und ehemalige Staatssekretärin im Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend-Gedöns, wie Kanzler Schröder abfällig zu sagen pflegte, kann uns keine Antwort geben, so sehr sie sich auch mit ihren sehr begrenzten Möglichkeiten bemüht. Zu unstet flackert die Flamme der Erleuchtung. Mal ist der böse, gespenstig drohende Schatten des Pferdefüssigen hier, mal da, mal ist er zum Greifen nah, mal droht er von Weitem. Und die Wände des Kreml sind lang und duster. Da könnte selbst der Fleisch und Blut gewordene „Gott-sei-bei-uns“, Putin, dieser verschlagene slawische Falschfahrer, ratlos werden im Angesicht seines eigenen Tuns: „Was Putin vorhat, ob er spontan entscheidet, wenn sich Gelegenheiten bieten, oder wirklich einem großen Plan folgt, vielleicht weiß er es selber nicht einmal“, vermutet das Mariele.
Auch zu der Frage wie wirksam die westlichen Sanktionen seien hat’s Mariele eine ganz dezidierte Meinung, nämlich ein entschiedenes "Sowohl-als-Auch". Ist sie zu Anfang des Interviews geführt von der journalistisch Fachkraft des Deutschlandfunks, Christoph Heinemann, als Stipendiat des "German Marshall Fund" in den USA auf die richtige Schiene gesetzt, noch der Meinung: „Die Sanktionen wirken offensichtlich stärker, als selbst wir im Westen erwartet haben“, so bedauert sie nur drei Suggestivfragen weiter: „Unser Mittel sind die Sanktionen, die wirken langsam.“ Da werd’ mal einer schlau draus. Aber schlau und Marieluise Beck, zwei Welten... Schwamm drüber.
Unstetes Flackerlicht auch bei der Frage nach der Aggressivität des russischen Bären, dessen Fell sich die "Grande Dame" der Grünen allzu gern umhängen würde, weswegen er auch unbedingt erlegt werden muss. „Vielleicht“, einerseits, sind ja die Sanktionen des Westens „eine Erklärung für Putins aggressive Politik nach außen,“ vielleicht aber auch wiederum andererseits, sind „diese aggressiven Schritte nach außen letztlich ein Zeichen einer Schwäche nach innen“, man weiss es nicht. Die grüne Sphinx spricht in Orakeln zu uns.
Es ist wohl, der leider viel zu trüben Funzel, über die’s Mariele verfügt, geschuldet, dass ihr in der Hektik entgangen ist, dass Putin in der russischen Bevölkerung eine Zustimmung für seine Politik von fast 80% verfügt. Wie gern wären die Grünen doch einmal so schwach wie Putin. Ihre Zustimmung in der deutschen Wählerschaft erreicht zu guten Zeiten mit "Ach und Krach" gerade einmal 10%. Vielleicht liegt das an den vielen Irrlichtern in der Partei, aber das ist eine andere, eigene Geschichte.
Kann aber auch an den "Lackmuspunkten" liegen. Keiner weiss so wirklich was das ist, diese Lackmuspunkte von denen Beck fabuliert. Sie behauptet zwar, einer der wesentlichen Lackmuspunkte sei es „die von den Separatisten für den 9. November angesetzten Wahlen“ von russischer Seite nicht anzuerkennen, aber ich glaube, Mariechens geistiges Lichtlein scheint hier wieder ein wenig arg eingetrübt. Denn keiner, nicht einmal Google kennt sie, die Lackmuspunkte. Lackmustest, Lackmuspapier, ja, aber Lackmuspunkte? Es gibt nur einen Eintrag bei Google und der bezieht sich auf oben erwähntes Interview zwischen Fachkraft Heinemann und Irrlicht Beck.
Vielleicht, so ist man geneigt zu vermuten: Eine neue Modedroge. Vielleicht kann man sie schlucken, vielleicht rauchen, vielleicht um die Wirkung zu verstärken, intravenös spritzen. Egal, Marieluise, die Arme, scheint davon eine Überdosis genommen zu haben, anders ist das erschreckende Ausmass der offensichtlichen Verwirrung bei ihr nicht zu erklären.
Ganz nebenbei, auch Fachkraft Heinemann vom Deutschlandfunk scheint ein wenig genascht zu haben. Anders ist ein dermassen katastrophales Interview nicht zu erklären.
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