Mittwoch, 4. April 2012

2,5 Millionen Dollar auf Istambuler Flughafen sichergestellt: Libysches Geld befeuert syrischen Bürgerkrieg

 Auf dem dem Istambuler Flughafen Atatürk ist am Sonntag ein libyscher Staatsangehöriger mit 2,5 Millionen Dollar Bargeld festgenommen. Er gab an, das Geld „aus geschäftlichen Gründen“ bei sich zu haben. Der Mann befand sich auf der Durchreise von Libyen nach Jordanien. Dabei verpasste er seinen Transitflug.

 Eine kleine Nachricht am Rand des grossen Weltgeschehens, die es nicht in unsere Medien schaffte und die auch schlecht in ihre tendenziöse Berichterstattung passt. Aber die doch einen weiteren Aspekt der Vorgänge im Nahen Osten rund um den syrischen Bürgerkrieg zeigt. Offensichtlich handelt es sich bei dem Mann um einen der vielen Helfershelfer der westlichen und arabischen Geheimdienste.

 Geld, das die Libysche Nationalbank unter Gaddafi in  europäischen und US-amerikanischen Banken angelegt hatte und das von den westlichen Kriegsmächten während des Libyenkrieges beschlagnahmt wurde, wird jetzt nach und nach an Libyen zurückgegeben. Dort verschwinden grosse Summen scheinbar im Nichts. Man darf annehmen, dass das Geld nur an Libyen zurückgegeben wird, um es zu waschen und es dann in anderen Konflikten für Waffenkäufe zu verwenden.

 Jordanien ist dafür bekannt, dass es eines der Hauptländer ist, über die die Syrischen Freischärler mit Waffen und anderer Kriegslogistik versorgt werden und zwar nicht erst, seit der jordanischen Ministers für Medien und Kommunikation, Rakan al-Majali dieses öffentlich zugegeben hat.

 Warum der Geldbote ausgerechnet den Weg von Libyen über Istambul nach Jordanien wählte, obwohl es ausser einer Direktverbindung Tripolis - Amman auch noch wesentlich schnellere und kürzere Flugverbindungen über Kairo gibt und dann auch noch seinen Transitflug verpasste, ist reine Spekulation. Aber zu denken gibt, dass die Türkei einer der schärfsten Gegner Assads ist.

 Vor allen Dingen aber dürfte die Tatsache, dass der syrische Nationalrat (SNC) seinen Sitz in Istambul hat, ein Grund für den umständlichen Reiseweg des Geldboten sein. Augenscheinlich hat man sich bei einem konspirativen Gespräch auf dem Flughafen ein wenig verplaudert und dabei den Transitflug verpasst.

 Das Geld? Darüber glaube ich sollte man sich keine grossen Gedanken machen, die Türken, in Zusammenarbeit mit den westlichen Geheimdiensten, wird schon Mittel und Wege finden, das Geld den internationalen Waffenschiebern zukommen zu lassen.

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