Donnerstag, 7. März 2013

Energieversorger Vattenfall will trotz gestiegener Gewinne 2.500 Menschen in die Arbeitslosigkeit schicken


 Sie machen was sie wollen und sie drehen sich die Tatsachen so zurecht, wie sie sie gerade gebrauchen können, die vier Oligarchen im deutschen Energiemarkt.

 Das neueste Beispiel liefert gerade Vattenfall. Hatte das Unternehmen im Februar noch Rekordzahlen für 2012 gemeldet, so hält es der schwedische Energiemulti nun für geraten sich bis Ende nächsten Jahres von 2.500 Mitarbeitern zu trennen, 1.500 davon in Deutschland.


Die Ergebniszahlen von Vattenfall für 2012

  • Das Betriebsergebnis stieg um 12,8 % auf 26.175 Mio. SEK (23.209). Der Gewinn 2011 wurde durch Nettoaufwendungen in Höhe von 7,6 Mrd. SEK beeinflusst. Der Gewinn 2012 wurde durch Kapitalgewinne, Wertminderungen und andere außerordentliche Posten beeinflusst, die sich auf -1,6 Mrd. SEK netto beliefen.
  • Der Jahresgewinn (nach Steuern) stieg um 65,4 % auf 17.224 Mio. SEK (10.416), wobei der ermäßigte Körperschaftssteuersatz in Schweden 3,5 Mrd. SEK beitrug.
  • Die Stromerzeugung stieg 2012 um 7,3 % auf 178,9 TWh (166,7). Somit stellte das Jahr 2012 ein Rekordjahr für die Stromerzeugung von Vattenfall dar.
  • Das Board hat eine Dividende von 6.774 Mio. SEK vorgeschlagen, was 40 % des Jahresgewinns nach Steuern entspricht. Die Dividende für 2011 belief sich auf 4.433 Mio. SEK.                                                                                                                                            (Die Zahlen in Klammern sind das Ergebnis für 2011)


 Die obigen Zahlen hat das Unternehmen selbst auf seiner Internetseite bekannt gegeben. In Euro umgerechnet beträgt das Betriebsergebnis 3,15 Mrd. € und der Jahresgewinn nach Steuern: 2,07 Mrd. €. Den Aktionäre wurden Dividenden in Höhe von 814.950.000 € ausgezahl, gegenüber nur 533.310.000 € im Vorjahr.

 Aber die Gier scheint keine Grenzen zu kennen. So lamentiert das Unternehmen über eine zu schwache Nachfrage nach Strom, ein Überangebot an CO 2 - Emissionsrechten, Überkapazitäten und, man mag es kaum glauben, zu niedrige Preise am Strommarkt. Eine Frechheit, wurden doch die letzten Strompreiserhöhungen für uns Verbraucher immer auch mit gestiegenen Preisen am Strommarkt begründet.

 1.500 Menschen werden in die Arbeitslosigkeit entlassen, nicht weil es dem Unternehmen etwa schlecht geht, sondern weil die asozialen Eigner Vattenfalls den Hals nicht voll genug bekommen können. Zumindest für die Beschäftigten in der strukturschwachen Region um Cottbus bedeutet das für eine lange Zeit, Arbeitslosigkeit und letztlich den Absturz in  HartzIV.

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