Dienstag, 25. Februar 2014

Die Spiegeljule vom Maidan - Marina Weisband

 Nun ist es ja jedem selbst überlassen wann und wo, er oder sie sich lächerlich macht und Zeugnis ablegt über die eigene grenzenlose Naivität. Marina Weisband, die Exgallionsfigur des sinkenden Piratenschiffes hat sich wohl gedacht, wenn schon sich als Dummchen der Nation outen, dann doch gleich richtig beim Flaggschiff des deutschen Kampagnenjournalismus, dem Spiegel.

 Hatte Weisband schon in einem ersten Interview mit Spiegelonline am letzten Donnerstag, den Anteil der Faschisten auf dem Maidan kleingeredet und in einer, kaum zu glaubenden Naivität berichtet:

"Ja, fast jeder zweite auf dem Maidan ist maskiert und trägt improvisierte Schutzkleidung. ... Ich hatte auch erst Angst, über den Platz zu laufen, weil da überall Männer mit Knüppeln sitzen. Aber die meisten waren sehr freundlich."

Weisband scheint davon auszugehen, dass jeder der sich nicht "Ich bin ein Schläger und Faschist" auf die Stirn tätowieren lässt, letztlich auch kein Faschist sein könne. Im Übrigen, so wird berichtet, seien auch Hitler und Göbbels im privaten Umgang, besonders Göbbels mit jungen, hübschen Frauen, sehr umgänglich und charmant gewesen.

 Ausserdem so bekennt Weisband heiligt der Zweck nahezu jedes Mittel:

"Ich möchte auch nicht, dass bewaffnete rechte Milizen die Macht übernehmen. Aber die Demonstranten müssen sich auch wehren."

 Wie sehr allerdings Marina Weisband pubertäre Schwärmerei mit Politik verwechselt offenbart sie in ihrem zweiten Interview mit Spiegelonline am Sonntag:

 "Ich bin in Kiew auf demselben Flughafen wie Julija Timoschenko gelandet, und dann direkt zum Maidan, um sie zu erwischen."

 Tatsächlich mag Weisband die Zahnspangen schon vor einiger Zeit abgelegt haben, in ihrer geistigen Entwicklung ist sie aber in der Phase kindlicher Schwärmerei für Stars und Sternchen jeder Art stehen geblieben.

Typisch frühpubertär auch ihre nächste Aussage:

"An einer Barrikade habe ich zwei Maskierte in Tarnkleidung gefragt, wie es jetzt weitergeht. Die sagten: Jetzt müssen wir aufräumen, die Barrikaden abtragen, und weiter Wache halten bis zu den Neuwahlen."

Sie trifft also zwei Vermummte, die nichts anderes wollen als aufräumen, Barrikaden abbauen, Wache halten und wie sie auf Twitter zusätzlich behauptet, die Strassen reparieren. Dabei stellt sie sich nicht die Frage, wozu man für solche Arbeiten Tarnkleidung tragen und maskiert sein muss. Es fällt zunehmend schwer einer jungen Frau, die über Abitur und abgeschlossenem Hochschulstudium verfügt, solch grenzenlose Naivität und Dummheit abzunehmen. vielmehr drängt sich der Verdacht auf, dass sie sich unreflektiert in den Dienst des Spiegels stellt.

 Dieser hetzt seit Monaten gegen die rechtmässig gewählte Regierung der Ukraine. Dabei war es den Herren der Meinung reichlich egal wen sie mit ins Boot nahmen für ihr Ziel, die Ukraine gegen ihren Intimfeind, Russlands Präsidenten Putin, in Stellung zu bringen. So wurden, als die Presse, allen voran Zeit und Spiegel, die Proteste auf dem Maidan noch als friedlich, fröhliches Happening verkaufte, schamlos Bilder mit einem Fahnenmeer der faschistischen Partei Swoboda und ihrer Mutterorganisation unter der deutschen Besatzung OUN publiziert. Langsam aber wurde in der deutschen Öffentlichkeit bekannt, dass die treibenden Kräfte auf dem Maidan nicht der als Revolutionsheld im Westen gefeierte ehemalige Preisboxer Klitschko mit seiner Partei Usdar (Schlag) waren, sondern ultrarechte, faschistische, antisemitische Schlägertrupps.

 Weil aber die Glaubwürdigkeit der Profikräfte vor Ort stetig nachliess, musste ein neues, unverbrauchtes Gesicht her. Da bot sich Marina Weisband förmlich an. Die aber begriff schnell, dass sie, wenn sie sich weiter auf der Spiegelseite im Internet sehen wollte, dass liefern musste, was die Meinungsmacher aus Hamburg sehen und hören wollten. Äusserte sie sich noch im ersten Spiegelinterview eher abfällig über den Spiegelfavorit Klitschko:

"Klitschko wird als Figur kaum ernst genommen. Ich selbst habe niemanden getroffen, der von ihm begeistert war. Er spricht kaum ukrainisch, sagt bei seinen Auftritten nur wenige Sätze."

 So hatte sich dass nur wenige Tage in das genaue Gegenteil gewandelt:

"Mein Favorit wäre allerdings: Vitali Klitschko als Präsident. ... Er ist auch nicht charismatisch. Trotzdem ist er für mich verlässlich, weil er die Ukraine nach Europa führen könnte, und das Amt des Präsidenten sollte ja eigentlich ein repräsentatives Amt sein."

 Der Spiegel bestellt und Weisband liefert. Anders sind Sätze wie der folgende nicht zu erklären:

"Und die Neonazis, von denen man so viel hört, sind ein verschwindend kleiner Teil. Ich habe sie auf dem Maidan so gut wie nicht gesehen."

  Angesichts der tausende von Pressebildern und Videos die den Maidan zeigen, eingehüllt in ein Meer aus Fahnen mit der gelben Faust auf blauem Grund (der offiziellen Fahne der faschistischen Swoboda) und schwarz-roten Fahnen (schwarz für die Erde und rot für das Blut) der ehemaligen OUN, der ukrainischen Partnerorganisation der deutschen Nazibesatzer während des zweiten Weltkrieges, ist das weit mehr als eine dreiste Lüge.

 Abschliessend ist es dem Spiegel aber noch ein dringendes Bedürfnis, Meldungen zu diskreditieren, die von der Angst der immerhin 103.000 Juden vor den neuen antisemitischen Machthabern.

"SPIEGEL ONLINE: Es gab am Samstag gar Berichte, dass wegen der Neonazis ein Rabbi aus Kiew Juden aufgefordert habe, den Maidan zu verlassen."

Nicht ganz sicher, dass Weisband die gewünschte Antwort auch liefert, gibt der Spiegel die Antwort vorsichtshalber schon einmal vor:

"Dabei handelte es sich aber offenbar um einen kremltreuen Geistlichen."

  So eine schöne Vorlage. Da muss das Spiegeljulchen nur noch begeistert zustimmen und sie mit einer schnell erfundenen Geschichte untermauern:

"Ja, das war kreml-gesteuerte Panikmache. Natürlich sind hier die Juden verunsichert, wie alle anderen Ukrainer auch. Aber ich habe heute noch mit einem Rabbi gesprochen, der ganz siegestrunken sagte, es sei sehr gut, was hier passiert. Seine Gemeinde sei fast komplett auf dem Maidan. Ich selbst fühle mich hier auch sicher."

 Der Rabbi mit dem Weisband angeblich gesprochen haben will, war anscheinend nicht nur vom Sieg trunken. Zwischen den tausenden Menschen auf dem Platz kann der Rabbi jedes einzelne seiner Schäfchen erkenne. Woher wüsste er sonst, dass seine Gemeinde "fast komplett" zum Jubeln angetreten ist.

 Darüber, das auch das offizielle Israel, dem man nun kaum übertriebene Kremlfreundlichkeit unterstellen kann, über seine Botschaft in Kiew die jüdisch Bürger aufforderte "vorerst ihre Häuser nicht zu verlassen", da in den vergangenen Wochen "Juden wiederholt auf offener Straße von Unbekannten verprügelt" worden waren, vom Spiegel kein Wort.

 Ein Meisterwerk der Manipulation, das Spiegelonline hier abliefert. Eine junge, hübsche, intelligente (?) Frau, ein unverbrauchtes Gesicht, schildert hier ihre Erlebnisse und Eindrücke direkt aus Kiew. Das muss die Lesergemeinde doch glauben!

1 Kommentar:

  1. Sehe ich genauso! Zudem ihr Psychologie spielchen, Traenendruese. Mit Mitleid und Krokotraenchen, glauben alle den Unfug.

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