Freitag, 11. Dezember 2015

In Kiew herrscht Demokratie

 Von einem Kommentator wurde ich auf ein Video bei RT-Deutschland hingewiesen. Es zeigt die Abgeordneten des Ukrainischen Parlamentes, der Rada bei ihrer aufopferungsvollen Arbeit zur Errichtung der Demokratie und wieviel Freude diese machen kann.

 Am Tag zuvor hatte der amerikanische Vizepräsident das ukrainische Parlament besucht und die Abgeordneten an ihre Pflichten und ihre schwere Aufgabe erinnert, der Demokratie in der Ukraine zum Durchbruch zu verhelfen. Dabei gab er ihnen einige Aufgaben, die sie bitte üben möchten, bis er das nächste Mal wieder zu Besuch komme.



Im Angesicht der Milliarden Dollar, die die USA gerade beim IWF locker gemacht hatten, indem sie einfach dessen Regeln zur Kreditvergabe änderten, war es den Abgeordneten eine tief empfundene Pflicht, bestimmte parlamentarischen Gepflogenheiten einzuüben.

 Sie begannen mit der Übung: "Wie setze ich den Miniasterpräsidenten ab?"
Streng nach den Anweisungen aus Washington überreichte ein Abgeordneter der Regierungsparteien dem scheidenden Ministerpräsidenten für seine bisher geleistete Arbeit einen Strauss rote Rosen:


Danach wurde der Ministerpräsident angehoben:


und aus dem Amt getragen:


An der Grifftechnik, so wurde anschliessend versprochen, will man noch arbeiten, um in Zukunft schmerzhafte Verletzungen zu vermeiden:


Nach dem Wegtragen kam dann das eigentliche Absetzen, dass schon sehr viel Schönes hatte:


 Weshalb auch gleich Abgeordnete herbeieilten und, von Gefühlen überwältigt ob der gelungenen Übung, den Absetzer des Ministerpräsidenten innig umarmten, herzten und küssten:


Immer Mehr Abgeordnete eilten herbei um geradezu überschwenglich zu gratulieren, was nicht verwunderlich war, gehörten sie doch alle der Regierungskoalition an:


Nur der eben abgesetzte Ministerpräsident stand mit seinem Blumenstrauss etwas abseits:

 Ein wenig beleidigt, weil auch nicht er so überschwenglich geherzt und geküsst wurde, nahm der abgesetzte Ministerpräsident seinen Blumenstrauss und verliess resigniert den Plenarsaal:


Dieweil kannte die Begeisterung unter den Abgeordneten der Regierungskoalition keine Grenzen. Der Absetzer wurde förmlich erdrückt von seinen politischen Freunden. Alle wollten sie ihn nur einmal berühren, um darauf nie wieder ihre Hände zu waschen:


 Stellvertretend für die Begeisterung für Freiheit, Demokratie und gepflegte Debattenkultur wollen wir uns einmal die Inbrunst des etwas korpulenten Abgeordneten, oben in der Mitte, ansehen:


Vor lauter Begeisterung schlägt er mehrmals mit der Faust auf die Brüstung vor ihm. Die Krawatte hat er bereits abgelegt, auch sein Jackett kann ihn nicht mehr hindern:


Endlich sieht er seinen Helden ereichbar vor sich. - Ein letzter Hecht nach vorn:


Endlich hat er ihn am Schopf:


 Voller Inbrunst streicht erihm über das Haupthaar.

 Zum Schluss lagen sich dann Alle in den Armen und waren sich einig: Nie hätten sie geglaubt wie schön doch Demokratie sein kann!


Bei nächster Gelegenheit würden sie diese schöne Übung wiederholen. Ein Video von dem Happening in der Rada schickten sie an die amerikanische Regierung, die ob ihrer neu gewonnenen Freunde sich fast ebenso unbändig freute, wie die Abgeordneten in Kiew. Bilder sind allerdings nicht übermittelt.

5 Kommentare:

  1. > In Kiew herrscht Demokratie

    Jungmann insinuiert, als herrsche im Kontrast dazu in Moskau sehr wohl Demokratie – obwohl die Zustände im Parlament dort identisch sind...

    Zhirinovsky fights in Duma - YouTube
    https://www.youtube.com/watch?v=neWxYCUqQNw

    Crazy Fight in Russian Duma (Parliament)
    https://www.youtube.com/watch?v=HXTLqCuBtys

    Fight in Russian Parliament slow motion HD
    https://www.youtube.com/watch?v=r26AsG289Rw

    Pravda.ru (formerly Pravda Online) is a Russian internet news website established in 1999 and owned by pro-Kremlin Pravda.ru Holding (headed by Vadim Gorshenin).
    https://en.wikipedia.org/wiki/Pravda.ru

    Die pro-Kreml-Seite Pravda.ru unterhält einen YT-Kanal. Dort heißt es unter folgendem Video:

    Duma brawl: Golden pistol stops Chechen women
    https://www.youtube.com/watch?v=CuxIbhPM6eY

    Brawls in the State Duma are commonplace. Sometimes words do not solve anything, so deputies resort to action.

    Und weiter:
    On December 3rd 2013, the monument to Chechen women caused a fight between two deputies. MP Alexei Zhuravlev announced his intention to check on extremism the recently opened memorial to Chechen women who killed Russian soldiers during the War in the Caucasus in the 19th century. His counterpart, Adam Delimkhanov, who represents Chechnya in the parliament, decided not to discuss the idea and proceeded to action. Sophia Cherepanova, a spokeswoman for Alexei Zhuravlev "Delimkhanov attacked all of a sudden. The fight stopped when a golden gun fell out from Demilkhanov's pocket. Why the MP carries a weapon to the parliament and what for -- they didn't clear that up. The Duma committee for ethics, and probably, the investigative committee, will investigate the incident. According to Zhuravlev, Delimkhanov threatened that such a keen interest in the North Caucasus region may end badly. Nothing has been said from the team of deputy Demilkhanov, which is not surprising at all. One may only wonder, if the incident in the State Duma will cause the monument to Chechen women to close.

    Glaubt man Jungmann, dann sind ukrainische Ostslawen Faschisten und russische Ostslawen Demokraten. W.J. macht sich die Welt, wie sie ihm gefällt.

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    1. "Jungmann insinuiert" - Jewgwni spielt den Bildungsbürger. Dabei hat er nicht einmal gelernt, dass vor jeden Nachnahmen eine Anrede gehört. Aber auch sonst beschränkt sich seine Bildung einzig auf die Fähigkeit, Wikipedia zu zitieren, zum Thema hat er wieder einmal nichts beizutragen.
      Ich kann mich nicht erinnern die völkische Bezeichnung "Ostslawen" gebraucht zu haben. Nazibegriffe sind mir, im Gegensatz zu Jewgeni, fremd und haben hier auch nichts zu suchen.
      Hätten seine Beiträge nicht einen gewissen Unterhaltungswert, ähnlich der Slapstickeinlagen seiner Faschistenfreunde aus der Rada, die Welt wäre ärmer.

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    2. Herr Jungmann insinuiert überhaupt nichts in seinem Text. Im übrigen ist es immer noch ein Riesenunterschied, ob man Kritik an einem von durchgehend geisteskranken Politikern bevölkerten Operettenstaat übt, der offenbar gute Chancen hat, in die EU und NATO aufgenommen zu werden oder an Russland, das mit uns in keiner Weise assoziiert ist. Ihr Vergleich geht also völlig ins Leere.

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    3. muss den kleinen jewgeni furchtbar ärgern, dass sich seine ukrainischen möchtgern eu/nato anwärter als "moderate" putschisten eben nur wie ungezogene kindergarten rüpelchen benehmen können. nee die haben leider noch viel weniger werte als unsere westliche "wertegemeinschaft"!

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