Mittwoch, 11. Januar 2012

Alles nur Zufall?

Wer steckt eigentlich hinter den immer wieder auftauchenden neuen Anschuldigungen gegen den Messdiener aus der Osnabrücker Provinz, der zur Zeit das Amt des Bundespräsidenten inne hat?

 Fast zwei Jahre lang hat der blasse Christian vor sich hin gewerkelt getrieben von seiner zweiten Frau Bettina, die von einem gesellschaftlichen Aufstieg träumte und sich schon mitten unter den Reichen und Schönen sah. Dazu war den Wulffs anscheinend jedes Mittel recht. Man nahm hier und protegierte da. Schon, dass sich Wulff als Niedersächsischer Ministerpräsident, aus Hannover in das Amt des Bundespräsidenten wegloben liess, das Ende seiner politischen Karriere nach Ablauf der Berliner Amtszeit, in so jungen Jahren vor Augen, konnte doch nur einen Grund haben: Den gesellschaftlichen Aufstieg zum Einen und die Nach-Präsidenten-Zeit als Elder Statesman mit dicken Vortragshonoraren weltweit zum Anderen.

 Gut , das alles hat die politische Klasse in Berlin und die dort versammelte Journalie gewusst. Trotzdem haben alle geschwiegen. Die Springerpresse, allen Voran ihr Sturmgeschütz, die Bildzeitung, hat die Wulffs, wie dereinst die Guttenbergs, gar in den medialen Himmel gehoben.
Plötzlich aber, wie Kai aus der Kiste, erscheint der ölige Diekmann und kündigt die dicke Freundschaft. Bild, und danach die wie immer zu spät gekommenen üblichen Verdächtigen, Spiegel, Stern, SZ, FAZ, schiessen aus allen Rohren gegen ihr Staatsoberhaupt. Woher kommt dieser Sinneswandel?

 Auffällig, gerade Medien, die der ehemaligen FDJ-Aktivistin im Kanzleramt herzlich zugetan sind, sind auf einmal besonders aktiv und rührig. Im Öffentlich-Rechtlichen CDU-Fernsehen, ZDF, sieht man nun des öfteren Hugo Müller-VoGG, von der Bild, genannt das Kanzlerzäpfchen, der mit seiner schlechten Meinung über Wulff einfach nicht weiter hinter den Berg halten kann.

 Dagegen ist die Opposition, und hier insbesondere die SPD, seltsam ruhig und staatstragend.

 Gleichzeitig macht der, die, das Merkel eine neue Front auf. Während sie sich mit Ehrbezeugungen für ihren hausgemachten, hauseigenen Bundespräsidenten auffällig zurückhält und nur "Haut den Lukas" Pressesprecher Seibert, halbherzige Treueschwüre abgeben lässt, drischt sie aus dem Ausland auf die mittlerweile atomisierte FDP ein. Sie, so in der Pressekonferenz mit dem Napoleon für Arme, Frankreichs Noch-Staatspräsident Sarkozy, würde ja zu und zu gern die Börsensteuer in den siebzehn Euroländern einführen, aber die böse, böse FDP, ihr Koalitionspartner auf Abruf sei leider dagegen. So unterstellt sie insgeheim, dass eine deutsche Splitterpartei ganz Euroland in Geiselhaft nehme.
In der Zwischenzeit lässt im Saarland die Ministerpräsidentin, Annegret Kramp-Karrenbauer die dortige Jamaikakoalition aus CDU, Grünen und FDP mit einem lauten Knall auseinander fliegen, mit der Begründung: Die FDP sei kein verlässlicher Partner mehr. Für diese schön Aktion hatte man, sicherlich höheren Ortes, den Zeitpunkt präzise ausgewählt. Seit wann kann die Ministerpräsidentin, des kleinsten Bundeslandes noch dazu in den Lehrjahren, die Koalition in Berlin gefährde? Just als der FDP-Vorsitzender Philipp Rösler zu seiner, lang erwarteten, Grundsatzrede auf dem Drei-Königs-Treffen der Restliberalen, das letzte Aufgebot der Unentwegten, zu neuen politischen Glanztaten, á la Steuerbefreiung der Hoteliers, ermutigen wollte, platzte die saarländische Bombe. Eine Provokation erster Ordnung. Merkel, die Frau mit der verschwundenen Stasiakte, hat von alledem natürlich nichts gewusst.

 Ein paar Zufälle zu viel: Die Demontage des CDU-FDP-Präsidenten, das geradezu beredte Schweigen der SPD und dann die offensichtlichen Provokationen der FDP. Es riecht nach grosser Koalition.

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