Montag, 16. Januar 2012

Das nächste Ziel im Visier: Der Iran

 Die USA verstärken ihre Drohkulisse gegenüber dem Iran. Zwei weitere Flugzeugträger sind in der Region eingetroffen. Die Sanktionen gegen Theheran werden verschärft. Ein völlig inakzeptables Gutachten der Internationalen Atomenergie-Organisation unter dem, von den USA ins Amt gehieften, Generaldirektor Yukiya Amano, soll neue Bestrebungen des Iran für den Bau einer Atombombe belegen. Allerdings stützt sich der Bericht auf keinerlei eigene Untersuchungen sondern zitiert nur aus, zum Teil uralten, Geheimdienstdossiers.

 Das Verfahren ist nicht neu. Wir erinnern uns an den damaligen US-Aussensminister Collin Powell, der angeblich unumstössliche Beweise vor dem UN-Sicherheitsrat dafür vorlegte, dass der Irak an einer Atombombe baue. Die Fakten sind bekannt. Gleichzeitig warnen die USA in schöner Regelmässigkeit vor einem Präventivschlag Israels.

 Alle üblichen Stufen der Eskalation sind durchlaufen. Der Iran wurde zum Schurkenstaat erklärt. Die Wahl Ahmadinedschad für manipuliert erklärt. Die üblichen halbseidenen Gestalten wurden zu Freiheitskämfern verklärt. Eine Rebellion der gutbürgerlichen, städtischen Jugend angezettelt und so getan als repräsentiere sie das gesamte persische Volk. Dabei ist die überwiegende Mehrheit der Iraner eher regierungsfreundlich.

 Nun stehen die Zeichen auf Krieg. Obama will im Herbst wiedergewählt werden und bei einem weiteren Absinken seiner Popularitätskurve, könnte er in einem militärischen Schlag gegen den Iran seine letzte Chance sehen.

 Und was machen wir Europäer, was macht unsere Angela? Wir stehen, wie immer treu an der Seite unseres Verbündeten von der anderen Seite des Atlantiks. Dabei lassen unsere Politiker ureigenste europäische Interessen ausser acht. Wie das in den anderen europäischen Ländern ist weiss ich nicht, unsere Politiker haben jedenfalls geschworen, dem Wohle des deutschen Volkes zu dienen. Es kann nicht dem Wohle des deutschen und auch nicht dem der anderen Völker Europas dienen einen grossen bewaffneten Konflikt praktisch direkt vor unserer Haustür zu haben.

 Aber schon mit den wirtschaftlichen Sanktionen, die unsere Politiker auf Druck der Amerikanergegen den Iran ausgesprochen haben, treiben wir den Iran und seine traditionell europafreundliche Bevölkerung geradewegs den Chinesen in die Arme. Die werden das Öl, das wir aus reiner Komplizenschaft mit den USA dem Iran nicht mehr abnehmen mit Kusshand in ihren Anlagen raffinieren.

 Wäre es nicht viel mehr in unserem Sinne auf beide Seiten mässigend einzuwirken und unvoreingenommen zu vermitteln? Es stände uns gut zu Gesicht, genau zwischen amerikanischen und europäischen Interessen zu unterscheiden, anstatt blind den, ihre Hegemonialität nur noch mit, wenig Erfolg versprechenden, Kriegen zu verteidigen USA zur Seite zu stehen.

 Von der Erörterung der völkerrechtlichen oder gar moralischen Aspekte eines Konflikts mit dem Iran soll hier einmal abgesehen und af den Post von gestern verwiesen werden.

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