Freitag, 10. Februar 2012

Griechenland: 400 Millionen Euro allein im letzten Jahr an deutsche Rüstungsindustrie

 Es ist schon seltsam. Als der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium Kampeter, heute im Morgenmagazin des ZDF darauf angesprochen wurde, das Griechenlands Militärhaushalt umgerechnet auf die Bevölkerungszahl weit höher als der bundesrepublikanische sei und die deutsche Rüstungsindustrie noch im letzten Jahr für 400 Mio. Euro Waffen an die Griechen verkauft habe, antwortete er, es sei Sache der Griechen, wie sie ihren Haushalt gestalteten. Von Europa würden lediglich die Sparziele formuliert. Es läge den Europäern aber fern sich in die inneren Angelegenheiten der Griechen einzumischen.

 So ist das also, wenn ein frei gewählter griechischer Ministerpräsident es für gegeben hält, das Volk über die drastischen Sparmassnahmen abstimmen zu lassen, werden alle legalen und illegalen Hebel in Bewegung gesetzt um das zu verhindern. Wenn aber der deutschen Rüstungsindustrie ein Umsatz von 400 Mio. Euro droht verlustig zu gehen, würde auch bei der griechischen Rüstung eisern gespart, dann kann man sich nicht in inneren Angelegenheiten Griechenlands einmischen.

 Genauso wenig wie sich die versammelten europäischen Staatenlenker in der Lage sehen, die Schweizer Banken zu veranlassen, 200 Milliarden Euro griechisches Schwarzgeld, dass in ihren Tresoren ruht, wieder rauszurücken.  Auch die Kapitalflucht reicher Griechen in deutsche Immobilien, Report Mainz titelte bereits am 11.10.2011: "Athen kauft Berlin", ist hoch willkommen und kann natürlich nicht unterbunden werden.

 Statt dessen schröpft man mal wieder die, die am wenigsten für das griechische Disaster können, die die immer ihre Steuern gezahlt haben, die ärmsten der Armen. Der Mindestlohn soll um 22% auf 590 Euro brutto im Monat, gesenkt werden. "Das ist bitter, aber notwendig," mehr fällt zu diesem Hungerdiktat nicht ein.

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