Donnerstag, 15. März 2012

Manipulation mit Blitzumfrage zur NRW-Wahl

 Der Landtag in Nordrhein-Wetsfalen hat sich aufgelöst und schon wird Wahlkampf gemacht.  Nicht etwa von den Parteien, denn die wussten bis Vorgestern selbst noch nicht das es zu Neuwahlen kommen würde.

 Als erstes stiegen wieder einmal die Medien in die Bütt. Infratest-Dimap wurde von der ARD mit einer Blitzumfrage beauftragt. Diese Umfragen haben die Funktion einer sich selbst erfüllenden Vorhersage. Das Ergebnis sagt eigentlich nichts, was man nicht auch ohne Umfrage vermutet hätte, aber dadurch das es durch Presse und Fersehen verbreitet wird, erhält es den Anschein eines Fakts. „Wenn alle Medien es verbreiten, muss es ja stimmen,“ obwohl sich alle ausnahmslos auf eine äusserst zweifelhafte Quelle berufen.

 Die Basis der Umfrage ist nämlich ausgesprochen dünn. 1002 zufällig ausgewählte Befragte ist die kleinste Menge, aufgrund derer überhaupt eine Aussge gemacht werden kann.  Selbst Infatest Dimap spricht von einer Fehlertoleranz von 1,4% bei einem Ergebnis von 5% und einer Fehlertoleranz von 3,1% bei einem Ergebnis von 50%. Real können die Schwankungen aber noch wesentlich grösser sein, denn ein entscheidender Faktor wird vollkommen aussen vor gelassen: Die Anzahl der Nichtwähler. Bei einem Potential von 20 - 30% Nichtwählern ist von entscheidender Bedeutung wär seine Wähler an die Urne bringt und dabei schneiden erfahrungsgemäss die kleineren Parteien besser ab als die Grossen.

 Es ist also noch gar nicht ausgemacht, gehen wir mal davon aus, nichts würde sich mehr in den kommenden nächsten 60 Tagen ändern, ob Piraten oder Linke ins Parlament einziehen oder nicht. Auch die Ergebnisse von SPD und CDU könnten sich genau so gut umgekehrt zueinander verhalten. Legt man diese Fehlerquote zu Grunde, dann könnte das Wahlergebnis auch wie folgt aussehen: SPD 36%, Grüne12% macht zusammen 48%. CDU 36%, Piraten 6,5%, Linke 5,5% macht ebenfalls 48%. Das zeigt, nichts ist entschieden. Das wird aber nicht publiziert. Die Aussge, durchgehend aller Medien ist: „Es reicht für Rot/Grün.“

 Noch grösserer Humbug sind allerdings die Fragen nach der Beliebtheit der Kandidaten und welche Koalition sich die Wähler wünschen. Hier waren bei den bisherigen Umfragen, bis auf wenige Ausnahmen, immer der amtierende Regierungschef und die regierende Koalition diejenigen, die bei den Befragten die Nase vorn hatten. Ein logisches Ergebnis, weil immer das Bestehende die Macht des faktischen hat und alles ander in das Reich der Fantasie verwiesen wird und somit als wenig realistisch gilt.

 Alles in allem haben diese Umfragen nur einen manipulativen Wert. Sie verstärken einen bereits vorhanden Trend. Sie bevorzugen die grossen Parteien und erheben einen vagen Trend zur Tatsache. Nichts aber beeindruckt die Menschen mehr als Tatsachen, denn die sind ja, um es mit unserer Kanzlerin zu sagen, alternativlos.

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