Samstag, 24. November 2012

Hedgefonds verdienen mit Griechenland Milliarden, dank Merkel und Co

 Für die internationalen Hedgefond-Manager sind die griechische Finanzkrise und die dilettierenden europäischen Politiker ein ständiger Quell der Freude. Während die gesamte europäische Politprominez am Krankenbett des griechischen Patienten steht, das immer mehr zu einem Totenlager verkommt, und über die verschiedenen Therapiemethoden streitet, sichern sich die Aasgeier der internationalen Finanzwelt schon einmal die besten Stücke, des immer wieder durch Finanzhilfen fett gemachten Totgeweihten.

 Besonders der Mann im Rollstuhl und die dicke Matrone in den Hosenanzügen mit den viel zu engen, schlecht sitzenden bunten Kurzjacken, bereiten den Zockern grosse Freude. Verzögern sie doch immer wieder Massnahmen, die längst als unausweichlich angesehen werden und von denen jeder weiss, dass sie früher oder später kommen werden. Ausserdem sorgen sie durch ihre unsinnigen Spardiktate dafür, das Griechenland immer tiefer in die Krise rutscht, und so auf unabsehbare Zeit am Tropf der EU, der EZB und des IWF hängt.

 Das jüngste Beispiel wie man Honig saugt aus dem zahlungsunfähigen Griechenland und den verantwortungslos daherschwätzenden europäischen Politikern, konnte man im Laufe dieser Woche beobachten. Dreijährige griechische Anleihen, auf dem internationalen Markt zu Anfang der Woche noch mit 15 Prozent ihres Wertes gehandelt, stiegen in schwindelerregendem Tempo bis zum Freitag auf 35 Prozent.

 Was war der Grund dafür? Um Griechenlands Schuldenlast zu verringern dachten die Europäer, anstatt einfsch still zu handeln, laut darüber nach, Griechenland Buchgewinne der EZB, man spricht von ca. neun Milliarden Euro, zur Verfügung zu stellen, womit die Griechen eigene alte Schuldtitel zurückkaufen sollten. Für neun Milliarden Euro, Papiere mit einem Nennwert von z. B. 100 Euro, für 15 Euro zurückgekauft, hätte Griechenlands Schuldenlast auf einen Schlag um 72 Milliarden Euro verringert.

 Während die Dilettanten, die seit Jahren versprechen Griechenland aus dem Schuldensumpf zu ziehen und es dabei immer weiter hineintreiben, sich wieder einmal mit einer vielstimmigen Kakophonie bis zum nächsten Montag vertagten, handelten die Hedgefond-Manager. Sie kauften so viele Griechenbonds, wie sie kriegen konnten. Das Ergebnis, die Titel stiegen von einem Wert von 15 Prozent in einer Woche um das mehr als Doppelte, auf einen Wert von 35 Prozent.

 Ein glänzendes Geschäft, dass der Chef des amerikanischen Hedgefonds Greylock Capital, Hans Humes, einen „No Brainer“ nannte.  Frei übersetzt, wer bei dem Deal nicht mitmacht, ist absolut schwachsinnig. Ein Geschäft, dass Griechenland teuer zu stehen kommt. Statt für die neun Milliarden, Altschulden im Nennwert von 72 Milliarden Euro aus dem Markt zu nehmen, werden es jetzt weniger als 27 Milliarden Euro sein. Also mehr als 45 Milliarden Euro weniger. Das ist dann auch in etwa der Gewinn den die Spekulanten innerhalb weniger Tage gemacht haben.

 Bei einem so guten und praktisch risikofreiem Geschäft, denn Merkel hat ja bereits verkündet, dass Griechenland von den Europäern nicht fallen gelassen wird, kann man den Zockern nicht einmal einen Vorwurf machen. Schuld daran sind die handlungsunfähigen, aber dafür um so geschwätzigeren Politiker. Hätten sie vor einer Woche gehandelt, statt sich lautstark noch einmal zu vertagen, um ihren Wählern vorzugaukeln, sie arbeiteten gewissenhaft, (Merkels running gag: "Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit") wäre das Geschäft für Griechenland bereits über die Bühne.

 Den Schaden haben letzten Endes aber die Steuerzahler Europas. Sie werden Griechenland das Geld geben müssen, dass jetzt die Hedgefonds unter ihre reichen und superreichen Kunden verteilen können, abzüglich der Millionenprämien für ihre Manager.

 Während also die europäischen Staatenlenker bei Kaffee und Häppchen das Geld ihrer Steuerzahler den gierigen Hedgefonds förmlich in den Rachen werfen, versinkt Griechenland imm mehr im Elend. Im Süden des Landes droht jetzt eine Malariaepidemie. Die seit Jahrzenhnten in Griechenland als ausgestorben geltende Krankheit breitet sich besorgniserregend schnell aus.

 Das Fieber, dass von der Tsetsefliege übertragen wird, ist nicht etwa eingeschleppt. In den Regionen Takonia und Ost-Attika wurden mehrere Schwärme der Mücken ausgemacht. Die Bekämpfung der Ausbreitung des tödlichen Fiebers ist verhältnismässig einfach. Die Mückenschwärme müssen beobachtet und vernichtet werden. Griechenland fehlt aber schlicht und einfach das Geld dazu. Auch die nötigen gründlichen Untersuchungen der gefährdeten Bevölkerung, ist aus Geldmangel nicht möglich. Daher ist die Anzahl der Erkrankungen gar nicht genau zu quantifizieren.

 Der Ausbruch der Malaria ist ein weiteres Zeichen dafür, dass Griechenland, ein Mitglied der EU, von unfähigen Politikern mit Riesenschritten in ein Land der Dritten Welt zurückentwickelt wird. Merkel und Co. ist es wichtiger ihren Wählern etwas vorzugaukeln und den Wünschen der Finanzwelt gerecht zu werden, als den Menschen in Griechenland zu helfen, von denen die allermeisten ohne eigenen Schuld in Elend und Armut gefallen sind.

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