Während der Vorstand mittlerweilebesonders seit der indische Investmentbanker Anschu Jain einer der zwei Co-Vorstandsvorsitzenden ist, diese Internationalität widerspiegelt, ein Großteil der Vorstandsmitglieder entstammt dem angloamerikanischen Finanzkapital, wird der Aufsichtsrat, mit ein paar wenigen Ausnahmen von deutschen Industriemanagern dominiert.
Das hat seinen guten Grund. Den Eigentümern der Deutschen Bank, zum großen Teil ausländische Hedgefonds und Private Equity-Gesellschaften ist wenig daran gelegen ihre wertvolle Zeit in einem ineffizienten Gremium wie einem deutschen Aufsichtsrat zu verbringen. Sie nehmen direkten Einfluss auf den Vorstand um ihre Interessen durchzusetzen. Aber es ist wichtig das Umfeld des Unternehmens zu gestalten. Dazu bedarf es eines gewissen Einflusses auf die Eliten des Landes. Und wie bekommt man besseren Einfluß auf die Eliten, als wenn man sie im Aufsichtsrat der Bank an sich bindet?
Die Deutsche Bank hat durch ihre Aufsichtsräte und deren Verflechtung, durch ihren Sitz in weitere Unternehmen, mittelbaren und unmittelbaren Einfluß allein auf 20 der 30 deutschen Dax-Unternehmen. Es sind dies die Versicherer Allianz, Münchner Rück, die Chemiegiganten, BASF und Bayer, die Automobilproduzenten BMW, Daimler und VW, die Commerzbank, den Autozulieferer Continental, die Kommunikationsunternehmen, die noch vor ein paar Jahren ausschliesslich in staatliche Hand befindlichen, Deutsche Post und Deutsche Telekom, zwei der vier Energieoligarchen E.on und RWE, Henkel, Linde, Lufthansa, der Pharmakonzern Merck, Siemens, der Chiphersteller Infineon, ThyssenKrupp und natürlich die Deutsche Bank selbst.
Des weiteren gehören zur Einflußsphäre der Deutschen Bank noch mehrere M-Dax-Unternehmen wie der Flughafenbetreiber Fraport, die Versicherer Hannover Rück und Talanx, die Bauunternehmen Bilfinger mit dem ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Koch an der Spitze, und Hochtief, der Motorenhersteller MAN, die Salzgitter AG, der Zeitungsriese Axel Springer AG, der Handelskonzern Metro und die Sendergruppe ProSiebenSat 1 Media AG.
Zu den nicht börsennotierten Unternehmen mit einiger Relevanz auf die die "Deutsche" mittelbaren und unmittelbaren Einfluß hat, zählen: die Versicherer Novartis AG und Generali, der Familienkonzern Dr. Oetker, der zur RAG gehörende Spezialchemiehersteller Evonik Industries, der Stahlkocher Georgsmarienhütte, der Rüstungskonzer Krauss-Maffei Wegmann, die Bundesdruckerei, Telefunken, Bertelsmann, der der Familie Quandt gehörende Chemiekonzern Altana AG und die Autozulieferer Robert Bosch GmbH und Schaeffler AG.
Der Einfluß der Bank reicht hin bis zu Öffentlich-Rechtlichen Einrichtungen wie die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) Bankengruppe mittlerweile die drittgrößte Bank Deutschlands und die Norddeutsche Landesbank.
Der Aufsichtsrat der Deutschen Bank:
Achleitner, Dr., Paul Vorsitzender | Bayer AG |
Daimler AG | |
RWE AG | |
Bsirske, Frank, Verdi | RWE AG, stelvertretender Vorsitzender |
Deutsche Postbank AG, stellvertredender Vorsitzender | |
IBM Central Holding GmbH | |
Verwaltungsrat KfW | |
Eick, Dr., Karl-Gerhard, (2013 ausgeschieden) | CORPUS SIREO Holding GmbH & Co. KG (Vorsitzender) |
Kagermann, Prof. Dr., Henning | Nokia Corporation |
BMW AG | |
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG | |
Deutsche Post AG | |
Franz Haniel & Cie. GmbH | |
Labarge, Suzanne | Coca-Cola Enterprises Inc. |
XL Group PLC | |
Löscher, Peter | Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG |
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG | |
TBG Limited (Thyssen-Bornemisza Group) | |
Stockem. Rudolf, Verdi | Gewerkschaftssekretär bei ver.di, freier Organisations- und Kommunikationsberater |
Generali Holding Deutschland AG | |
Theyssen, Dr. Johannes | Vorsitzender des Vorstands der E.ON SE |
E.ON US Investments Corp. (Vorsitzender) | |
Salzgitter AG | |
Th0ma, Georg F. | Partner Sherman & Sterling LLP, Düsseldorf |
Todenhöfer, Tilman | Geschäftsführender Gesellschafter der Robert Bosch Industrietreuhand KG |
Robert Bosch GmbH | |
Trützschler, Prof. Dr., Klaus Rüdiger | Bilfinger SE (bis 30. Juni 2013) |
Sartorius AG | |
TAKKT AG (Stellvertretender Vorsitzender) | |
Wuppermann AG (Vorsitzender) | |
Zwiesel Kristallglas AG (Vorsitzender) | |
Wilh. Werhahn KG | |
Wenning, Werner | E.ON SE (Vorsitzender) |
Talanx AG | |
HDI Vva.G. | |
HDI VVa.G. Bayer AG (Vorsitzender) |
|
Siemens AG | |
Freudenberg & Co. KG Mitglied des Gesellschafterausschusses | |
Henkel AG Co. KGaA Mitglied des Gesellschafterausschusses |
Um ihren Einfluss im In- aber auch im Ausland zu festigen hat die Deutsche Bank Beraterkreise für Europa, Amerika, gemeint sind hier in erster Linie die USA, Lateinamerika, den Asien-Pazifik-Raum und einen für den Klimawandel ins Leben gerufen.
Der Beraterkreis für Europa "dient der Pflege von engen Kontakten mit der deutschen und europäischen Wirtschaft und der Beratung der Bank durch führende Persönlichkeiten in den von ihnen vertretenen Fachgebieten" schreibt die Bank auf ihrer Internetseite. Neben den zum Teil aus den Aufsichtsräten bereits bekannten Persönlichkeiten aus der Wirtschaft:
Professor Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle (Vorsitzender)
Vorsitzender des Vorstands Linde AG, München
Dr. Kurt Bock
Vorsitzender des Vorstands BASF SE, Ludwigshafen
Dr. Karl-Ludwig Kley
Vorsitzender der Geschäftsleitung und persönlich haftender Gesellschafter Merck KGaA, Darmstadt
Dr. h.c. August Oetker
Vorsitzender des Beirats der Dr. August Oetker KG, Bielefeld
Dr. Bernd Pischetsrieder
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft, München
Maria-Elisabeth Schaeffler
Gesellschafterin der Schaeffler Gruppe und stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats Schaeffler AG, Herzogenaurach
Dr. Dieter Zetsche
Vorsitzender des Vorstands Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars, Stuttgart,
den ehemaligen Präsidenten des BDI:
Dr. rer. pol. Michael Rogowski von 2001 bis 2004,
ausserdem ehemaliger Vorsitzender des Aufsichtsrats J. M. Voith AG, Heidenheim, und
Jürgen R. Thumann, von 2005 bis 2009
und Vorsitzender des Gesellschafterausschusses Heitkamp & Thumann KG, Düsseldorf,
Dr. Clemens Börsig
Vorsitzender des Vorstands der Deutsche Bank Stiftung, Frankfurt am Main, dem omnipräsenten
Professor Dr. h.c. Roland Berger
Gründer Roland Berger Strategy Consultants GmbH, München, gehört dem Beraterkreis der russische Oligarch
Alexey A. Mordashov an, der
Vorsitzender des Vorstands, Severstal; Generaldirektor der Severstal-Group, Cherepovets an. Severstal ist der zweitgrößte Stahlkocher Russlands. Alexey A. Mordashov hat 1992 als 27 jähriger das ehemalige Tscherepowezer Metallurgischen Kombinat, unter zum Teil mysteriösen Umständen, in seine Gewalt gebracht. Alexey A. Mordashovs Vermögen wird auf weit über 20 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Weitere Mitglieder des Beraterkreises für Europa sind das Mitglied des britischen Oberhauses
Lord John Browne of Madingley
Managing Director und Managing Partner (Europe), Riverstone Holdings LLC; ehemaliger Chief Executive Officer, BP, London undWeitere Mitglieder des Beraterkreises für Europa sind das Mitglied des britischen Oberhauses
Lord John Browne of Madingley
Francis Mer
war französischer Minister für Ökonomie, Finanzen und Industrie im ersten und zweiten Kabinetts Jean-Pierre Raffarin von Mai 2002 bis März 2004 unter Präsident Chirac.
Der Beraterkreis für Amerika setzt sich hauptsächlich aus ehemaligen Aufsichtsräten und Vorständen großer US-amerikanischer Unternehmen zusammen.
Seth H. Waugh (Vorsitzender),
ehemaliger Chief Executive Officer, Deutsche Bank Americas; ehemaliges Mitglied des Group Executive Committee, Deutsche Bank
Ellen R. Marram (Ehrenmitglied),
ehemalige Präsidentin und Chief Executive Officer, Tropicana und Nabisco Biscuit Company, die zum global Player Kraft gehört.
Norman Augustine
ehemaliger Chairman und Chief Executive Officer, Lockheed Martin, ein Luftfahrt und Rüstungskonzern,
Sir George W. Buckley,
ehemaliger Chairman, Präsident und Chief Executive Officer, 3M Company, dem Hersteller von ca. 5.000 verschiedenen Produkten. Bekannt in Deutschland sind vor allem die Post-its, die Scotch-Klebebänder und die Scotch-Brite Reinigungsmittel
Michael D. Capellas,
Chairman und Chief Executive Officer, Virtual Computing Environment; ehemaliger Chairman und Chief Executive Officer, First Data Corporation, ein Dienstleister im Bankenbereich,
Charles A. Davis,
Chief Executive Officer, Stone Point Capital, eine Private Equity Gesellschaft
Anthony W. Deering,
Chairman, Exeter Capital LLC; ehemaliger Chairman und Chief Executive Officer, The Rouse Company
Archie W. Dunham,
Chairman, Chesapeake Energy; ehemaliger Chairman, ConocoPhillips. ConocoPhillips ist der drittgrößte Ölkonzern in den USA. Nach seiner Aufspaltung im Jahr 2012 ist er ausschliesslich für die Exploration und Produktion von neuen Erdöl zuständig Raffinerien und Tankstellennetz, zu dem auch die deutschen Jettankstellen gehören ging an die Phillips 66 Company.
Benjamin H. Griswold
Chairman, Brown Advisory; ehemaliger Senior Chairman, Deutsche Banc Alex. Brown
William R. Howell
Ehemaliger Chairman und Chief Executive Officer, J.C. Penney, Inc.
Edward A. Kangas
Ehemaliger Chairman und Chief Executive Officer, Deloitte.
James Irelund Cash, Jr., Ph.D
Emeritus Professor und Senior Associate Dean, Harvard Business School
The Honorable John E. Bryson (Ehrenmitglied),
ehemaliger Chairman und Chief Executive Officer, Edison International, einem Stromversorger aus Kalifornien war von Oktober 2011 bis Mai 2012 Handelsminister der USA. Nach mehreren mysteriösen Unfällen im Strassenverkehr, die auf epileptische Anfälle schliessen liessen, gab Bryson seinen Rücktritt bekannt.
Ebenfalls aus dem direkten Umfeld Präsident Obamas kommt The Honorable George J. Mitchell, ehemaliger Sonderbeauftragter für den Nahost-Friedensprozess; ehemaliger US-Senator von Maine. Mitchell war zuvor Chef der Walt Disney Company und Vorsitzender der Friedensverhandlungen im Nordirlandkonflikt.
The Honorable Lynn M. Martin,
Ehemalige US-amerikanische Arbeitsministerin unter Bush senior. Nach der Niederlage Bushs 1992 bei den Präsidentschaftswahlen gegen Bill Clinton schied sie 1993 aus dem Amt aus. Im Jahr 1995 war síe sogar kurz als Präsidentschaftkandidatin der Republikaner für die Wahl 1996 im Gespräch.
The Honorable John W. Snow,
Chairman, Cerberus Capital Management LP und ehemaliger US-amerikanischer Finanzminister unter George W. Bush von Januar 2013 bis zum Juli 2006. Von Snow stammt der Ausspruch: "Die Kosten des Irakkrieges werden gering sein. Wir können uns den Krieg leisten, und wir werden ihn hinter uns bringen." Snow gehört dem erzkonservativen American Enterprise Institut an. Was im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit als Berater der Deutschen Bank nicht ganz uninteressant ist, Snow war in den 90er Jahren Vorsitzender des Business Roundtable. Der Zusammenschluss von 250 Top Leuten aus der Wirtschaft bekennt sich öffentlich dazu, die Politik der USA beeinflussen zu wollen.
Der Beraterkreis für Lateinamerika besteht aus drei Personen, die allesamt aus konservativ bis autoritär regierten Ländern stammen.
Armando Garza Sada,
Chairman, Alfa, ein Unternehmen in Mexiko mit den Geschäftsbereichen Petrochemie, Aluminium, Elektronik, Telekommunikation und Tiefkühlkost.
Pedro Pablo Kuczynski besitzt neben der peruanisch auch die US-Staatsbürgerschaft.
Partner und Senior Advisor, The Rohatyn Group; ehemaliger Premierminister von Peru. Er arbeitete für den Internationalen Währungsfond und die Weltbank. Kuczynski legte in seiner Amtszeit Premierminister Peru ein rigoroses Sparprogramm auf, dass zu schweren sozialen Verwerfungen führte und ihn schliesslich als Kandidaten bei den peruanischen Präsidentschaftswahlen 2011 scheitern ließ.
Miguel Urrutia Montoya,
Professor, Universidad de los Andes; ehemaliger Gouverneur der Zentralbank von Kolumbien und war 1977 Minister für Bergbau und Industrie in Kolumbien und von 1993 bis 2005 Generalmanagr der "Bank der Pepublik Kolumbien". Montoya wurde in den USA ausgebildet. Er machte sein Abitur an der Portsmouth Priory School (Rhode Island) und studierte in Harvard und an der Berkely Universität in Kalifornien.
Der Beraterkreis für Asien-Pazifik besteht aus den beiden Mitgliedern des Group Executive Committee, einer Art erweitertem Vorstand der Bank,
Gunit Chadha (Co-Vorsitzender),
Co-Chief Executive Officer Asia-Pacific, Mitglied des GEC, Deutsche Bank und
Alan Cloete (Co-Vorsitzender),
ebenfalls Co-Chief Executive Officer Asia-Pacific, Mitglied des GEC, Deutsche Bank
Caio Koch-Weser,
Vice Chairman der Deutschen Bank
Robert E. Fallon,
Assistenzprofessor, Columbia Business School, International
Nobuyuki Idei,
Gründer und Chief Executive Officer, Quantum Leaps Corp, Japan
Gang-Yon Lee,
Chairman der Sejong Trade & Customs Advisory Services, Korea
Dr. David K.P. Li,
Chairman und Chief Executive, The Bank of East Asia, Hongkong
Subramanian Ramadorai,
Vice-Chairman, Tata Consultancy Services Ltd., Indien
Sofjan Wanandi,
Chairman, Santini Group, Indonesien
Zhang Yunling,
Professor und Direktor, Institute of Asia Pacific Studies der Chinese Academy of Social Science, China
"Die Deutsche Bank setzt ihre Marktkompetenz ein, um den Wandel zu einer saubereren, energieeffizienteren Wirtschaft zu unterstützen. Im April 2008 rief sie das Climate Change Advisory Board ins Leben. Es berät das Management der Deutschen Bank bei strategischen Fragen rund um das Thema Klimawandel."
Mit dem Beraterkreis für den Klimawandel hängt sich die Deutsche Bank das Mäntelchen des Umweltschutzes um. Wie ernst sie es damit meint zeigen gleich einmal die Mitglieder
Lord Browne
Managing Director und Managing Partner (Europa), Riverstone Holdings LLC und früherer Chief Executive Officer von BP
Lord Oxburgh
Mitglied des Advisory Board, Climate Change Capital und ehemaliger Vorsitzender von Shell
John Coomber
Mitglied des Board of Directors, Swiss Re; Chief Executive Office, Pension Corporation und Vorsitzender, The Climate Group.
Alle drei gehören Organisationen an, die den ökologischen Wandel aus ganz primitivem, eigenem ökonomischen Interesse, eher behindern als voran treiben. Während das bei BP und Shell offensichtlich ist, muss man sich bei der Climate Group nur einmal die Mitglieder ansehen und schon wird klar, das es sich bei der Climate Group wohl eher ein trojanisches Pferd des Klimaschutzes handelt.
Screenshot: Mitglieder der Climate Group |
Fabio Feldmann,
Chief Executive Officer, Fabio Feldmann Consultores und früherer Geschäftsführer des Brasilianischen Forums zum Klimawandel
Dr. Jamshed Irani,
Früherer Director, Tata Sons Limited, eines riesigen Indischen Mischkonzerns, der von Energie über Autos, LKWs, Chemie über Telekommunikation bis hin zu Lebensmittelproduktion und diverse Dienstleistungen alles auf seiner Angebotsliste hat.
Amory B. Lovins,
Vorsitzender und Chefwissenschaftler des Rocky Mountain Institute, das sich selbst als unternehmerisch denkende Nonprofit-Organisation bezeichnet.
Professor Hans Joachim Schellnhuber,
CBE, Gründer und Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung
Professor Robert Socolow,
Co-Direktor der Carbon Mitigation Initiative und Professor der Princeton University. Prof. Socolow ist ein Anhänger der höchst umstrittenen CCS-Technologie, der unterirdischen Lagerung von Kohlendioxyd aus Kohlekraftwerken.
Professor Klaus Töpfer
Ehemaliger deutscher Umweltminister
Die Deutsche Bank ist in Deutschland mittlerweile so groß geworden, dass sie in allen Bereichen der Wirtschaft, aber auch der Politik der bestimmende Faktor ist. Nichts geht mehr ohne sie. Wie eine riesige Krake mit tausenden von Armen hat sie das gesamte öffentliche Leben durchdrungen. Sie ist unkontrollierbar, für sie gelten keine Gesetze und Vorschriften. Immer wieder werden Verstösse und Gesetzwidrigkeiten bekannt. Bei der Bank scheint das zum Geschäftsmodell zu gehören. Sie zahlt die Geldbußen und macht einfach weiter, hat sie doch durch ihre Verbindungen nicht wirklich das Gesetz zu fürchten.
Gleichzeitig ist ihre schiere Größe ein gewaltiger Machtfaktor. Gegen sie geht in Deutschland nichts mehr. Alle Parlamente, Regierungen, ja selbst Gerichte müssen sich letztlich ihrem Willen beugen. Die modernen Diktatoren sind keine finsteren Despoten sondern smarte, toughe Bankmanager. Sie entscheiden über Wohl und Wehe der Menschen, indem sie mit allem handeln und wetten, von Schuldverschreibungen über Rohstoffe, bis hin zu Lebensmitteln, ja selbst auf Wetterprognosen wird gewettet und wie beim Roulette gewinnt immer die Bank.
In diesem Zusammenhang hoch interessant die Dokumentation der ARD von gestern Abend "Banken ausser Kontrolle", anzusehen in der ARD-Mediathek: http://www.ardmediathek.de/das-erste/reportage-dokumentation/banken-ausser-kontrolle-wie-die-politik-uns-in-die-krise?documentId=15880448.
AntwortenLöschenDie Deutsche Bank wird dabei eher als Mitläufer dargestellt, ja als Teil des Reparaturbetriebes, denn als Täter. Dass die Bank noch schnell eigene Schrottpapiere an die IKB verkauft, dann gegen diese Papiere gewettet hat und anschliessend selbst darauf hingewiesen hat, dass bei der IKB etwas nicht stimmen könne wird nicht thematisiert. Wieder einmal sind es die Deppen von den Landesbanken, die im Grunde Schuld gewesen sind an der Krise. Das Networking der Bank scheint sich wieder einmal bezahlt gemacht zu haben.