Sonntag, 30. März 2014

Pogromstimmung in Deutschland - Grüne fordern Berufsverbot für Putinfreunde

 Es herrscht Pogromstimmung in Deutschland. Altkanzler Schröder soll per Aklamation durch das Europäische Parlament der Mund verboten werden. Sarah Wagenknecht von der Linken wird nach alter CDU-Manier als schiesswütiges Russenflittchen dargestellt und nun soll dem designierten Chef der Münchner Philharmonie das dirigieren verboten werden.

 Die Grünen, aus ihrem Selbstverständnis heraus seit Ewigkeiten im Besitz der absoluten Wahrheit haben die heilige Inquisition ausgerufen. Es geht um die Rettung der westlichen Zivilisation vor der slawischen Unterjochung. Der Dämon Putin mit seinem Reich der Finsternis, Russland, droht die Oberhand zu erlangen. Darum gilt, wer den Namen des Finsterlings aus dem Osten, aus den Tiefen der slawischen Steppen, in den Mund nimmt, ohne sich vorher wortreich vom ewigen Bösen zu distanzieren, der ist der Verdammnis preisgegeben.

 Nach den Altkanzlern Schröder und Schmidt, der Linken, die seit Jahren eh' als die fünfte Kolonne des Bösen gilt, trifft der Bannstrahl der grünen Eiferer mit Blockwartmentalität jetzt den designierten Chefdirigent der Münchner Philharmoniker, Waleri Gergijew. Dieser hatte sich nämlich erdreistet einen Unterstützungsappell mehrerer russischer Künstler für ihren Präsidenten Putin zu unterzeichnen.

 Nun ist der Mann zwar eine weltweit anerkannte Koryphäe auf seinem Gebiet. Wichtig, so die grüne Gesinnungspolizei, ist aber allein die politische Einstellung. Bekam in der Nazizeit, niemand ein Engagement, der nicht seine arische Abstammung nachweisen konnte und in der DDR, wer nicht einer Arbeiterfamilie entstammte, so kann bei den Grünen, die immer mehr einem Baum gleichen (unter dem schönen grünen Dach kommt immer mehr der hässliche braun Stamm zum Vorschein), niemand Chefdirigent werden, der nicht den westlichen Kreuzrittern ewige Treue schwört. Deswegen fordert auch deren Fraktion im Münchner Stadtrat, Gergijew aus seinem Vertrag zu entlassen. Ganz so weit mochte die Mehrheit des Rates im Augenblick zwar noch nicht gehen, aber sie lud, wie einst Kaiser Karl V. das "Mönchlein" Luther zum Reichstag nach Worms, Gergijew zu einer Befragung und zum öffentlichen Widerruf nach München.

 Sollte nun aber dem Meister die russische Meinungsfreiheit über westliche Gesinnungsschnüffelei gehen, dürfte der Münchner Magistrat ein Problem haben. Dann nämlich bleibt den bayrischen Eiferern nur, die Sache auf sich beruhen zu lassen, oder den Vertrag mit Gergijew zu kündigen, bevor dieser auch nur ein Konzert dirigiert hat. Welche Zahlungen dann allerdings auf die Münchner Steuerzahler zukommen ist unbekannt. Billig wird's aber auf keinen Fall. So schrieb eine Zeitung Gergijev sei der teuerste Angestellte der Stadt München. Ein Rücktritt vom Vertrag dürfte daher gut und gerne einen hohen Betrag im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich kosten.

 Aber vielleicht gelingt es der Stadt München und den Grünen ja, Gergijew auf die Liste derjenigen "Putin-Freunde" zu setzen, denen die Einreise nach Deutschland verweigert wird. Dann wäre es Meister Gergijew, der seinen Vertrag nicht erfüllen würde und somit der Stadt München gegenüber regresspflichtig wäre. Schliesslich befinden die Grünen sich ja im Krieg, und da sind bekanntlich alle Mittel recht.

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