Sonntag, 27. Juli 2014

Wahrheit ist das was nutzt - Deutsche Medien im Propagandarausch

 Eigentlich wollte ich schweigen zu den Vorgängen um Flug MH 17 aus Achtung vor den 298 Menschen, die auf grausame Art und Weise sterben mussten. Aber ab einem bestimmten Zeitpunkt macht sich jeder der schweigt mitschuldig, nicht nur am Tod dieser 298 Menschen, sondern an den vielen Tausend, die noch folgen werden. Spätere Generationen, wenn es die denn noch gibt, werden uns fragen: "Wo seid ihr gewesen? Was habt ihr unternommen gegen den Wahnsinn der Kriegstreiber in den Parteien, der Presse und der Wissenschaft? Warum seid ihr nicht aufgestanden und habt etwas unternommen?"

 Die Mächtigen in den USA haben beschlossen, den russischen Präsidenten Putin zu beseitigen. Er steht, nach der schlichten Logik der US-Amerikanern als einziger zwischen ihnen und den riesigen russischen Rohstoffreserven. Putin hat 2003 verhindert, dass amerikanische Multis, für ein paar lächerliche Milliarden Dollar, sich diese Rohstoffreserven unter den Nagel reissen konnten. Putin verhindert bis jetzt, dass US-Multis mit russischem Öl und russischem Gas Jahr für Jahr zig-Milliarden US-Dollar verdienen. Nicht amerikanische Multis beliefern halb Europa mit Gas, nicht amerikanische Multis stillen den Öldurst der Chinesen, sondern Firmen die zu hundert Prozent in russischer Hand sind.

 Will man aber Putin beseitigen (Wanted dead or alive), dann müssen die USA den russischen Oligarchen klar machen, dass es lukrativer für sie ist, wenn sie sich von Putin lossagen, ihn nach Sibirien verbringen, oder einfach abknallen wie einen räudigen Hund. Verdirbt man also den Oligarchen die Geschäfte durch Sanktionen, dann werden sie sich früher oder später von Putin lossagen.

 Dumm ist nur, dass Russland kaum Geschäftsverbindungen zu den USA unterhält. Sanktionen der Amerikaner gegen Russland also nahezu wirkungslos sind. Dagegen sind die Europäer neben China der grösste Handelspartner Russlands. Wirtschaftssanktionen der USA sind in Russland kaum spürbar. Wollen die US-Multis ihr Ziel erreichen, dann müssen sie Europa dazu bringen, die Geschäftsbeziehungen zu ihren russischen Partnern abzubrechen. Dazu schien Europa aber bis jetzt, aus gut verstandenem Eigeninteresse, nicht bereit.

 Ein Schock für die widerspenstigen Europäer musste her. Eine Passagiermaschine aus 10.000 Metern Höhe durch von Putin unterstützten "Desperados" vom Himmel geschossen, dass könnte die Europäer endlich in die Spur bringen. 298 Tote, davon fast 200 Europäer, 80 Kinder unter den Opfern, fast perfekt. Da spielt es letzten Endes keine Rolle mehr, was sich wirklich abgespielt hat, am Himmel über der Südostukraine. Wurde das Flugzeug abgeschossen oder ist es aus einem anderen Grund vom Himmel gefallen? Wenn es abgeschossen wurde, von wem? Uninteressant! Wichtig ist, wen die Propagandamaschinerie dafür verantwortlich macht. Nicht Fakten, Schuldzuweisungen entscheiden über Krieg und Frieden, über Leben und Tod, produziert von den für Geld, alles das schreibenden Leihfedern in ihren klimatisierten, lichtdurchfluteten Hightech-Büros, was von ihnen erwartet wird.

 US-Aussenminister Kerry reist im Auftrag des Friedensnobelpreisträgers Obama durch die Welt und behauptet, die USA hätten hundertprozentige Beweise dafür, dass die ostukrainischen Milizen die Maschine vom Himmel geschossen hätten. Er bleibt aber genauso stoisch, wie er immer wieder die gleichen Phrasen drischt, die hundertprozentigen Beweise schuldig. Ein US- Spionagesatellit befand sich zur Zeit der Katastrophe über dem Gebiet, zwei Awacs-Radarmaschinen waren in unmittelbarer Nähe zu Flug MH 17 in der Luft, ganz abgesehen von den hierzulande bestens bekannten Abhörqualitäten der NSA, die nicht nur jedes Handy weltweit überwachen, die auch jeglichen Funkverkehr, von jeder in Betrieb befindlichen Funkstation auf dieser Welt, und das schon seit den fünfziger Jahren. Die grösste Spionagemacht der Welt ist nicht in der Lage Beweise für die Behauptungen ihres Aussenministers vorzulegen?

 Russland hat zumindest Material seiner Radarstationen und eines Spionagesatelliten veröffentlicht und die USA aufgefordert, das Gleiche zu tun. In den deutschen Medien sucht man eine Berichterstattung darüber vergebens.

 Der russische Generalstabschef Andrej Kartopolow richtete am Montag zehn Fragen an Kiew, deren deutsche Übersetzung die Zeitung "Junge Welt" am Mittwoch veröffentlichte und deren Beantwortung zumindest zur Aufklärung der Umstände hätte beitragen können:
1. Warum verließ Flug MH 17 den internationalen Korridor?
2. Handelte es sich beim Verlassen der Route durch MH 17 um einen Navigationsfehler, oder befolgte die Mannschaft Anweisungen der ukrainischen Flugkontrolleure in Dnipropetrowsk?
3. Warum war eine große Gruppe von Luftverteidigungssystemen in dem Gebiet stationiert, das von den Milizen gehalten wird, obwohl die Selbstverteidigungskräfte nicht über Flugzeuge verfügen?
»Soweit wir wissen, verfügte das ukrainische Militär über drei oder vier Luftverteidigungsbataillone, die mit Buk-M1-SAM-Systemen ausgestattet waren. Sie waren am Tag des Absturzes in der Nähe von Donezk stationiert. Dieses System ist in der Lage, Ziele im Umkreis von 35 Kilometern bis zu einer Höhe von 22 Kilometern zu treffen.«
4. Warum stationierte Kiew Buk-Raketensysteme am Rande der von Milizen kontrollierten Zone unmittelbar vor der Tragödie?
(…)
5. Am Tag des Absturzes verstärkte Kiew die Radaraktivität von Kupol-M1 9S18, der Schlüsselkomponente von Buk-Systemen. Warum?
6. Was tat eine Militärmaschine auf der Route, die für zivile Flüge gedacht ist?
7. Warum flog der Militärjet so nahe zu einem Passagierflugzeug?
8. Woher kam der Raketenträger, der auf einem Video zu sehen ist, das von westlichen Medien verbreitet wurde und angeblich zeigt, daß ein Buk-System von der Ukraine nach Rußland gebracht wurde?
9. Wo befindet er sich jetzt? Warum fehlen einige Raketen auf dem Trägerfahrzeug? Wann war zuletzt eine Rakete von ihm gestartet?
10. Warum haben die US-Behörden die Beweise nicht veröffentlicht, die die Behauptungen stützen, daß MH17 von einer Rakete abgeschossen wurde, die von den Milizen gestartet worden war?
  Aber wie gesagt, Fakten sind nicht erwünscht, stören nur dabei das vorgegebenen Ziel zu erreichen, Putin zu eliminieren und die riesigen russischen Rohstoffreserven unter die Kontrolle der US-Amerikanischen Energiemulties zu bekommen. Und dafür braucht es willfährige Journalisten, denen die Wahrheit nichts bedeutet, die ihre eigene Karriere über ihren Auftrag stellen, den Menschen zu berichten von den Vorgängen in der Welt, nach bestem Wissen und Gewissen, unvoreingenommen.

 Deutschland scheint voll von solchen gewissenlosen Schreibern und Fernsehredakteuren. Sie schaffen sich ihre eigene Wahrheit, indem sie ihre Lügen und Halbwahrheiten immer wieder wiederholen. Wenn denn in allen Medien Putin die Waffen an die Rebellen in der Ostukraine geliefert hat, dann hat er sie eben geliefert und dann haben, ergo, die Rebellen auch die Boeing vom Himmel geschossen und die 298 Menschen auf dem Gewissen. Was braucht man da noch eine unabhängige Untersuchung?

 Einer dieser verantwortungslosen Kriegstreiber ist der Redakteur von Zeit online, Carsten Luther. Den Namen muss man sich nicht merken. Ob Carsten Luther oder Benjamin Bidder vom Spiegel, oder wie sie alle heissen, sie schreiben alle nur für viel Geld, was ihre Chefredakteure, Herausgeber und Eigentümer, von ihnen lesen wollen. Sie, nicht die aufgebrachten Kommentatoren sind die wahren Trolle im Netz.

 Carsten Luther also, schreibt unter der Überschrift : "Keine Sanktion ist zu hart", auf Zeit-online am 22. Juli: "Sind das die westlichen Werte, von denen dieser Tage immer die Rede ist? Man kann also einfach so ein ziviles Flugzeug mit 298 Menschen vom Himmel holen, ohne schwerwiegende Folgen befürchten zu müssen?"  Kein Mensch weiss bis heute, was wirklich am Himmel von Donezk vorgegangen ist. Aber nach dem Prinzip: Nicht über Fakten berichten sondern Fakten schaffen, fordert Luther im folgenden schon mal drastische Sanktionen gegen Russland.

 In ihrer Russenphobie gehen diese Lohnschreiber soweit, dass sie sogar bereit sind die heilige Kuh der Bundesrepublik, die "florierende Wirtschaft", zu schlachten. Die gleichen Schreiberlinge, die schon von körperlichen Schmerzen geplagt, laut aufheulen "Das zerstört die deutsche Wirtschaft, das gefährdet den Wohlstand der ganzen Nation," wenn es um ein paar Prozent mehr Lohn oder gar um den Mindestlohn geht, schreiben Blut- und Tränenartikel und von Opfern der deutschen Wirtschaft, wenn es darum geht Russland abzustrafen. Im Zusammenhang mit Sanktionen, die ja nicht scharf genug sein können schreibt Carsten Luther: "Auch dass die deutsche Wirtschaft darunter zu leiden hätte, wäre dann erst recht kein valides Argument mehr. Der Bruch zwischen dem Westen und Russland wäre auf lange Zeit irreparabel, nichts anderes ist vorstellbar."

 In Deutschland wurde im Hinblick auf islamistische Agidatoren der Ausdruck "Hassprediger" erfunden. Für niemanden ist dieser Ausdruck passender, als für weite Teile der deutschen Presselandschaft. Sie wollen nicht nur das russische Erdöl, das Gas und die anderen Schätze die unter Russlands Erde ruhen, sie wollen eines Tages auch Putin aus irgendeinem Erdloch ziehen und ihn unter dem Gejohle des Pöbels grausam ermorden. Nicht umsonst wird Putin in letzter Zeit immer häufiger in einem Satz zusammen mit dem Libyer Gaddafi genannt.

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