Mittwoch, 14. Januar 2015

Nach Skandalberichterstattung aus Paris: Publikumsbeschimpfung durch ARD-Aktuell Chef Kai Gniffke

 Der Chefredakteur ARD-Aktuell, also auch der Herr der Tagesschau und der Tagesthemen, Kai Gniffke, wird mehr und mehr zu einem öffentlichen Ärgernis. Als am gestrigen Dienstag publik wurde, dass alle Medien, auch Tagesschau und Tagesthemen übelst getrickst hatten, indem sie wahrheitswidrig behaupteten 40, beim ZDF sogar 50, Staats-und Regierungschefs hätten den Trauermarsch durch die französische Hauptstadt am Sonntag angeführt und dies auch noch mit gestellten Bildern und Videos belegten, sah Gniffke sich genötigt im „blog.tagesschau“ die Kritiker solcher Hofberichterstattung als Verschwörungstheoretiker, übelst zu beschimpfen.

 Gniffke hat einen Text verfasst, der gelinde gesagt, auf gallopierenden Realitätsverlust beim Autor schliessen lässt. Gniffke kennt nur eine Wahrheit, seine oder besser die, die er sich Tag für Tag zurechtlegt, in Tagesschau und Tagesthemen. Gniffke kennt auch nur eine Meinungs- bzw. Pressefreiheit, nämlich die Seine, als Vertreter, oder auch hier besser, als Verkörperung der veröffentlichten Meinung. Für Gniffke ist dann eine Geschichte nur so wahr, wie sie in einer seiner Nachrichtensendungen präsentiert wurde, da hilft auch wenig, dass sie sich in der Realität, ausserhalb des journalistischen Olymp in Hamburg, ganz anders abgespielt hat.

 Wenn Gniffke den Tagesschausprecher Jan Hofer, etwa sagen lässt:
 „Seite an Seite im Gedenken an die Opfer der Anschläge von Paris. Mehr als vierzig Staats- und Regierungschefs haben heute an dem Trauermarsch teilgenommen“,
 und dazu Bilder von den Staats-und Regierungschefs zeigt, wie diese, eingehakt offensichtlich an der Spitze eines Demonstrationszuges kräftig voranschreiten, dann ist das für Gniffke keine Manipulation. Wenn die Zuschasuer, dem Glauben schenken, was ihnen Gniffkes Medien vorsetzen, dann sind sie selbst schuld. Gniffke hilft mit ein wenig Medienkunde weiter:
 „Kein Foto zeigt “die” Realität. Jedes Foto zeigt einen Ausschnitt, und gleichzeitig gibt es viel mehr, was das Foto nicht (!) zeigt. Das ist kein Frisieren, kein Zensieren und kein Inszenieren.
 Soll doch wohl heissen: Lieber Zuschauer, frag dich nicht, was du auf dem Bild siehst, dass Hernn Gniffkes Tagesschau zeigt, frag dich lieber, was es dir nicht zeigt.

 Wenn dann noch zu den Bildern der gesprochene Text, eine nicht existierende Wirklichkeit moderiert, wird diese Manipulation zur Realität.
 „Das ist harte journalistische Arbeit, die sich an ethischen und handwerklichen Standards messen lassen muss“,
 stöhnt Gniffke.

 Und wenn Bilder von den Maschierern ausschliesslich aus der Froschperspektive gezeigt werden, dann ist das keine Manipulation, dann ist das ausschliesslich der Tatsache geschuldet:
  „Sorry, dass Kameraleute und Fotografen nicht immer einen Hubwagen zur Hand haben.“
Nicht der Wille den Menschen eine nicht vorhandene Wirklichkeit vorzutäuschen war der Grund für diese Irreführenden Bilder, sondern der widrige Umstand, dass es in ganz Paris gerade keine Hubwagen gab.

Gniffke wähnt sich als Opfer einer Majestätsbeleidigung: 
„Nun kommen Kritiker um die Ecke und behaupten, wir hätten bewusst verschwiegen, dass die Politiker gar nicht gemeinsam mit den Demonstranten marschiert seien. Durch eine manipulative Bildauswahl seien die Zuschauer hinter die Fichte geführt worden.“

 Scheinbar sieht der Mann sein eigenes Programm nicht mehr. In den Tagesthemen begrüsst Pina Atalay die Zuschauer vor der grossen Medienwand im Studio auf der der wieder das Bild der, innig einander unterhakenden Staatenlenker und spricht folgende denkwürdigen Sätze:
 „Solidarisch und geschlossen unter den Millionen 40 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt. Auch sie wurden zu Demonstranten. Diese Bilder aus Paris sprechen für sich.“

 Wenn das keine Manipulation der Wirklichkeit ist, dann gibt es keine Manipulation mehr und die Wirklichkeit, das wahre Geschehen, ist ab sofort Verschwörungstheorie. Nur noch das uns von „Journalisten“ wie Gniffke Vorgeführte darf noch als Wahrheit bezeichnet werden. Darüber wacht dann die Wahrheitspolizei mit ihrem Kommissar Kai Gniffke.

 Warum können die Nachrichtensendungen der ARD nicht einfach die Wahrheit berichten? 40 Staats- und Regierungschefs sind nach Paris gereist um ihre Solidarität mit den Opfern der Anschläge zu bekunden und haben sich zu einem Gruppenbild aufgestellt. Sie hätten nicht einmal berichten müssen, dass wie es eine Tageszeitung heute schrieb:
 "Viele der Staatenlenker stiegen nach dem Foto ins Auto."
Oder muss der Gebührenzahler schon froh sein über folgendes Faktum, mit dem die gleiche Zeitung sich rechtfertigte:
  "Immerhin sind die Bilder, die auch diese Zeitung druckte, wirklich so fotografiert worden."
  Der Anspruch auf Wahrheit reduziert auf: Ein Foto, dass fotografiert wurde!

 Es gibt in diesem Blogbeitrag des Herrn Gniffke nur einen bemerkenswerten und die Realität in etwa wiedergebenden Satz. Der stammt aber nicht vom Wahrheitspolizisten Gniffke sondern von der ansonsten, im Gegensatz zu Gniffke, von mir nicht sonderlich geschätzten, Chefredakteurin der taz, Ines Pohl: „Leider belegt der Umgang mit den Bildern des Pariser Marsches  der Mächtigen, dass das Wort ‘Lügenpresse’ nicht nur ein Hirngespinst der Pegida-Anhänger ist, sondern dass die Wirkung der Bilder – übrigens auch für deutsche Medienmacher – manchmal wichtiger ist als die Dokumentation der Realität.“

 Gniffke sieht das ganz anders:
"Statt unser Bewusstsein für Qualitätsjournalismus zu schärfen, sind sie dazu angetan Redaktionen zu verunsichern."
Und sein letzter Satz belegt noch einmal die ganze Verlogenheit der Berichterstattung um die Vorgänge in Paris. Er zeigt, wie Leute wie Gniffke die ehrliche Trauer der vielen Menschen um die Opfer der Anschläge instrumentalisieren für ihre Zwecke:
 "Das (die angebliche Verunsicherung der Redaktionen, d. Autor) ist das Gegenteil von "Je suis Charlie".

 Dem ist nicht viel hinzuzufügen. Ausser vielleicht, dass die ARD sich beizeiten einmal Gedanken machen sollte, ob sie das letzte bisschen Vertrauen bei ihren Zuschauern, durch Sonnengott Gniffke auch noch verspielen möchte.

2 Kommentare:

  1. Irgenwo im Netz las ich mal, dass man Herren wie Herrn Gniffke, die gerne mit der Totschlagskeule "Verschwörungstheorie" hantieren, eben statt "Verschwörungstheoretiker" "Hoftheoretiker" nennen sollte....

    Tja, wie wahr.....und hoffentlich weiterverbreitbar, dass "Sonnengott Gniffke" eben ein Hoftheoretiker ist, der den Herrschenden dem Maul nach spricht, und alles was seiner Meinung, und dem seiner "Eliten" nicht entspricht als "Verschwörungstheorie" abtun will.

    Gruß
    Bernie

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  2. Das erschreckende ist nicht das wir belogen werden sondern mit welcher Dreistigkeit. Sie sind sich schon sehr sicher!

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