Montag, 9. November 2015

Jochen Bittner von der "Zeit" will die Flüchtlinge in ihre Heimatländer zurückschicken - aber in Bundeswehruniform

 Wer bisher immer noch gelaubt hatte, bei der Wochenzeitung "Die Zeit" handele es sich um ein halbwegs seriöses Blatt, der muss spätestens seit letzten Donnerstag einsehen, dass es sich bei dem Druckerzeugnis bestenfalls um eine schlecht gemachte Satire, eher um ein Witzblatt handelt.

 Jochen Bittner, immerhin promovierter Jurist, Journalist und Publizist, fungiert bei der Zeit als Politischer Redakteur. Dieser Jochen Bittner hätte am Donnerstag fast die gesamte Nation in einen Lachflash geschickt, wenn der Anlass nicht so traurig gewesen wäre. In der Zeit vom 5. November und später auch auf "Zeit online" schlug der Mann allen Ernstes vor, man solle doch die hunderttausende syrischen Kriegsflüchtlinge zu Bundeswehrsoldaten machen und eine deutsch-syrische Brigade aufstellen. Bittner hatte auch gleich einen Slogan parat:
"Uncle Fritz Wants You!"
 Bittners Argumentation genau so schlicht wie dämlich:
"Auf der einen Seite: Hunderttausende junge Männer, die sich ungebraucht fühlen und deren Frust in Flüchtlingsheimen schon jetzt gelegentlich in Wut umschlägt. Auf der anderen Seite: eine Bundeswehr, die seit Aussetzung der Wehrpflicht ein Rekrutierungsproblem hat." 
Bittner, der alte Fuchs, löst das grösste Flüchtlingsproblem und das grösste Problem der Bundeswehr mit einem Geniestreich:
"Wie viel Fantasie braucht es, um A und B in eine Win-win-Situation zu verwandeln? Gar keine." 
 Viel Fantasie scheint aber auch Bittner nicht zu haben. Menschen, die traumatisiert vor einem grausamen Bürgerkrieg geflohen sind, denen alle Gefahren und Beschwerlichkeit einer tausende kilometerlangen Flucht, ein Leben in der Fremde, eine ungewisse Zukunft und oftmals eine lebenslange Trennung von Familie und Freunden verlockender erschienen sind, als ein Leben im Krieg, hält dieser unsägliche Schreiberling für geeignet, ja geradezu für prädestiniert für den Militärdienst bei der Bundeswehr.

 Wohin die Reise der Flüchtlinge, dann allerdings im schicken Feldgrau, letztendlich gehen soll verrät uns Bittner auch:
"Genauso dringend, wie Pionierarbeit gerade in deutschen Städten und Gemeinden gefragt ist, wird sie es eines Tages in Syrien sein, wenn es gilt, die Heimat wieder aufzubauen."
 Wer kennt sie nicht, die Brunnenbohrer und Schulen-Bauer in Afghanistan, die dort so lange ihr Unwesen trieben, bis die Taliban stärker waren als je zuvor. Was in Afghanistan noch deutsche Soldaten selbst verrichten mussten, da es damals noch an Afghanischen Flüchtlingen mangelte, könnten in Syrien die Syrer selbst verrichten, als Söldner in deutschen Diensten.

 Die syrischen Soldaten könnten sich dann statt für Assad oder den Djihad für die freiheitlich demokratische Grundordnung Deutschlands totschiessen lassen. Totschiessen für ein Land, dass sie schon lange nicht mehr haben will, dessen Innenminister ihnen nicht einmal getstattet ihre Familien zu sich nach Deutschland zu holen. Genau so irre wie sein Vorschlag, Kriegsflüchtlinge zu Soldaten umzufunktionieren scheint das Wissen Bittners um die soldatischen Aufgaben zu sein:
"Die Armee ist nicht die Schule der Nation (das ist die Schule), aber eine Schule ist sie sehr wohl. Deutsch- und Integrationskurse brauchen die Syrer ohnehin. Warum nicht gleich Staatsbürgerkunde, Außenpolitikseminare und Führerscheine Klasse A bis D dranhängen?"
 Der Politische Redakteur der Zeit scheint nicht zu wissen, dass die eigentliche Tätigkeit des Soldaten das Töten anderer Menschen ist. Bittner scheint immer noch dem Irrtum der früheren Rekruten der alten Bundeswehr nachzuhängen. Der Rekruten, die sich freiwillig zur Bundeswehr meldeten, weil sie so günstig an einen LKW-Führerschein kamen, mut dem sie später ihren Lebensunterhalt als Fernfahrer mehr schlecht als recht verdienten.

 Je mehr ich darüber nachdenke, halte ich allerdings Bittners Vorschlag nicht für das, was er auf den ersten Blick zu sein scheint, die irsinnige Idee eines verwirrten Geistes. Ich glaube mittlerweile, dass das ganze ein ausgeklügelter, diabolischer Plan ist, der in einem bayrischen Wirtshaus in biergeschwängerter Luft zu später Stunde mit dem Seehofer Horst, dem Dobrindt Alexander,  dem Herrmann Joachim und als einzigen Preussen, Thomas de Maizière und Jochen Bittner gereift ist.

 Die Herren zerbrachen sich den Kopf, wie sie den Flüchtlingsstrom aus Syrien, dem Irak und Afghanistan endlich aufhalten könnten. Nicht einmal durch die menschunwürdigsten Massnahmen, wie Lagerhaft oder systematisches Aushungern bei ungebürlichem Handeln der Flüchtlinge, liessen sich die Menschen davon abbringen sich in die Obhut deutscher Willkommenskultur, brennender Flüchtlingsunterkünfte und der sorgenden Aufmerksamkeit deutscher Stammtische zu flüchten.

 Schliesslich fand sich die Lösung des Problems: Wenn die Syrer, Iraker und Afghanen in Deutschland vom Regen in ihren Heitmatländern, in die Traufe hier bei uns kamen, dann würde sie aus eigener Erkenntnis lieber gleich zu Hause bleiben, als sich nach erfolgreicher Flucht gleich wieder zurückschicken zu lassen in die Hölle ihrer Heimatländer.

13 Kommentare:

  1. aus den umfragen ist ersichtlich, dass die flüchtlinge vor allem vor den schergen assads und dessen fassbomben flüchten. so wie wir die kurden im irak bewaffneten, sollten wir den bewohnern von aleppo und homs flugabwehraketen liefern, damit sie assads helis und putins kampfbomber vom himmel holen.

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    1. Aus welchen Umfragen?
      Hinweis : Die Erde ist keine Scheibe. ...

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    2. Die Umfrage aus Spiegel online vom 07.10.2015 bringt genau das Gegenteil von dem was jewgeni hier schreibt. Nur er scheint nicht in der Lage zu sein die Zahlen zu lesen und zu verstehen.

      Assad und seine Verbündeten (Summe aller Gruppen) 69.5%
      Rebellen und Terroristen (Summe aller Gruppen) 82.2%

      Menschen durften in dieser Umfrage auch beide Gruppen angeben, dadurch sind >100% in Summe entstanden.

      Vor den Terroristen flieht also die Mehrheit.

      Im übrigen, Fassbomben und Giftgas wurden durch Institute in USA analysiert, das Ergebnis "es war nicht Assad". Aber auch das scheint hier jemand nicht mitbekommen zu haben (MSM Verblödung sei Dank).

      Die Kurden und die Christlichen Minderheiten sowie liberale Schichten in Syrien haben sich auf die Seite von Assad und Russland geschlagen. Auch diese Info hat hier jemand nicht mitbekommen.

      Erstaunlich ist lediglich die Leistung in diesem Post in solch wenigen Worten soviele Fehler zu verzapfen.

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    3. Selbst wenn die Mehrheit wirklich vor Assad fliehen würde, wäre der Vorschlag dennoch wenig hilfreich, da es eine Eskalation weiter verschärfen und ein Ende der Kämpfe noch weiter herauszögern würde.

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  2. Die jahrelange US-Propaganda hinterlässt seine Spuren!

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    1. >> aus den umfragen ist ersichtlich, dass
      >> die flüchtlinge vor allem vor den schergen
      >> assads und dessen fassbomben flüchten.

      > Aus welchen Umfragen?
      > Hinweis : Die Erde ist keine Scheibe. ...

      Baschar al-Assad ist für Flüchtlinge größere Bedrohung als der IS - SPIEGEL ONLINE
      Laut einer Umfrage unter Flüchtlingen in Deutschland flieht die Mehrheit nicht vor dem IS, sondern vor der Gewalt des Assad-Regimes.
      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/syrische-fluechtlinge-umfrage-untersucht-fluchtgruende-a-1056567.html

      Mehrheit der Syrer flieht vor Assad
      Die meisten Syrer fliehen vor dem Assad-Regime – und nicht vor dem IS. Das ergab eine Umfrage.
      http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-10/fluechtlinge-syrien-baschar-al-assad-gewalt-fluchtgrund

      @Unknown: Nicht die Backen mit heißer Luft aufblasen. Vielleicht erst mal googlen.

      OT: Sehr schade...
      Ukraine's parliament kills crucial LGBT anti-discrimination law again. Local homophobia is stronger than the desire to rejoin Europe.
      https://twitter.com/MaximEristavi/status/664139053449805824

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    2. Das mantrahafte wiederholen einer Lüge schafft noch lange keine Wahrheit. Nur weil Spiegel und Die Zeit ungeprüft Propaganda einer Organisation (Adopt a Revolution), die es sich auf die Fahnen geschrieben hat, den Bürgerkrieg in Syrien auf Seiten der Opposition zu befeuern weiterverbreitet, werden die Behauptungen noch lange nicht zu Fakten.
      Ich empfehle die sehr fundierte Analyse der Umfrage des Berliner Politikwissenschaftlers und Historikers Götz Aly in der Berliner Zeitung vom 12. Oktober: "Assad, Rebellen und Flüchtlinge".
      http://www.berliner-zeitung.de/meinung/kommentar-zum-buergerkrieg-in-syrien--assad--rebellen-und-fluchtgruende,10808020,32141762.html

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    3. Es ist erstaunlich mit welcher Inbrunst Jewgeni öffentlich dokumentiert dass er die Zahlen im Spon-Artikel nicht verstanden hat und offensichtlich hat Spon hier wirklich sehr erfolgreich Volksverdummung betrieben.
      Jewgeni, es besteht kein Gesundheitsrisiko wenn man mehr als eine Gehirnzelle nutzt und wenn man doch nur eine nutzen will sollte man sich nicht noch öffentlich an den Pranger stellen. Der zweite post liegt ja auf dem Niveau einer Aussage „ich bin nicht dumm, ich bin strunz dumm“.

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    4. Ich empfehle, einfach mal die Klappe zu halten und Fakten zur Kenntnis zu nehmen....

      Befragung syrischer Flüchtlinge in Deutschland – Hintergründe | Adopt a Revolution

      Hinweise zur Methodik der Befragung

      Die Befragung wurde in der Zeit vom 24.09. bis 2.10.2015 durchgeführt. Insgesamt wurden 889 SyrerInnen, die sich in Deutschland aufhalten, mithilfe eines standardisierten Fragebogens befragt. Die Befragung erfolgte vor zwölf Erstaufnahmeeinrichtungen, Flüchtlingsheimen und Registrierungsstellen in Berlin, Hannover, Bremen, Leipzig und Eisenhüttenstadt.

      Da zum Zeitpunkt der Erhebung keinerlei repräsentative Stammdaten über die Befragungsgruppen vorlagen (etwa der Anteil Frau/Männer, Alter etc.), wurden Orte für die Befragung ausgewählt, die für alle Flüchtlinge, unabhängig von politischen Meinungen oder sozialen Merkmalen, relevant sind. Dies gilt insbesondere für Registrierungsstellen für Flüchtlinge und Wohnheime, auf die Flüchtlinge verteilt werden. Darüber hinaus wurde die Befragung in fünf Städten in Deutschland durchgeführt, um mögliche Gruppentendenzabbildungen zu vermeiden. Die Auswahl der befragten Personen erfolgte über eine direkte Ansprache beim Betreten oder Verlassen einer Einrichtung oder Registrierungsstelle. Alle Personen, die angaben, aus Syrien zu kommen, wurden um eine Teilnahme gebeten.

      Dementsprechend handelt es sich bei der Befragung also nicht um eine Repräsentativbefragung im eigentlichen Sinn und Interpretationen der Ergebnisse sollten im Einklang mit den Beschränkungen durch das Untersuchungsdesign erfolgen.

      Für die Datenerhebung wurde eine Kombination aus Face-to-Face-Interviews sowie selbstständigem Ausfüllen des Fragebogens an Tablets vor Ort gewählt. So konnten einerseits das nötige Vertrauen für Anonymität hergestellt und andererseits die Inklusion von AnalphabetInnen an der Studie sichergestellt werden. Die inhaltliche Ausgestaltung des Fragebogens erfolgte in Kooperation mit Personen, die über ein hohes Wissen über und Verständnis von der aktuellen politischen Situation in Syrien besitzen. Der Fragebogen wurde von ExpertInnen ins Arabische übersetzt. Die Befragungen vor Ort wurden von 18 syrischen MitarbeiterInnen durchgeführt.

      Bei der Ausgestaltung, Durchführung und Auswertung der Befragung wurde Adopt a Revolution durch das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), Abteilung ‚Demokratie und Demokratisierung‘, beraten.

      Kerndaten der Befragung

      Anzahl Befragte: 889 (95 Prozent komplettierte Fragebögen)
      Orte der Befragung: 12 Erstaufnahmelager, Flüchtlingsheime und Registrierungsstellen in Berlin, Hannover, Bremen, Leipzig und Eisenhüttenstadt
      Zeitraum der Befragung: 24.09.-02.10.2015
      Befragungsinstrument: Standardisierter Fragebogen in arabischer Sprache
      Befragungsart: CAPI und eigenständiges Ausfüllen am Tablet
      Die Umfrage wurde von Adopt a Revolution in Kooperation mit The Syria Campaign und Planet Syria unter wissenschaftlicher Beratung durch Heiko Giebler vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) durchgeführt.

      Adopt a Revolution hat die Umfrage unter syrischen Flüchtlingen in Deutschland am 7. Oktober 2015 vor der Bundespressekonferenz vorgestellt.

      https://www.adoptrevolution.org/hintergrund-befragung/

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    5. Das hast Du aber schön kopiert, aber die Klappe solltest lieber Du halten. Das ganze Verfahren der Befragung ist nur insofern interessant, als dass die Umfrage nicht repräsentativ ist.
      Der springende Punkt ist vielmehr, dass das Ergebnis manipuliert wurde. Ich empfehle nochmals:
      http://www.berliner-zeitung.de/meinung/kommentar-zum-buergerkrieg-in-syrien--assad--rebellen-und-fluchtgruende,10808020,32141762.html
      Lesen bildet!

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    6. Jewgeni, jetzt mal ehrlich, bist du wirklich so dumm wie deine Mutter beim Metzger erzählt?

      In der Auswertung steht "Assad und Verbündete". Hast du eine Ahnung wer mit "Verbündete" gemint ist?

      Offensichtlich nicht, denn da sind zB die Kurden mit drin, denn die sollen von Assad eine autonome Regenion zugesprochen bekommen. Im übrigen ist da auch die politische gemäßigte Opposition mit drin.

      Nimmt man Assad alleine und das willst du uns hier verzapfen ist er halt nicht der Fluchtgrund #1.

      Was möchtest du also erklären, "bin zu dumm eine Statistik zu verstehen" oder "bin zu dumm und falle auf MSM Propaganda rein"?

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    7. Hier noch ein paar Hintergrundinformationen zu "adopt a revolution":

      Die syrisch-deutsche Nichtregierungsorganisation (NGO) Adopt a Revolution hat zum Ziel die Unterstützung für den Aufstand gegen den syrischen Diktator Baschar al-Assad organisieren.

      Aussage von Ferhad Ahma, Beiratsmitglied und einer der Hauptinitiatoren von „adopt a revolution“
      Herr Ahma hat am 03.12. im DLF gesagt: „Ich glaube, um schnellstmöglich einen Sturz des Regimes herbeizuführen, brauchen die Rebellen nach wie vor effiziente und bessere Waffen. Ansonsten wird dieser Kampf sich noch in die Länge ziehen.“

      Wer jetzt noch nicht versteht welche Zeile mit dieser Befragung verfolgt wurden und wie sich dieser zwielichtige Verein die Zahlen und Fragen zurecht gebogen hat um ein passendes Ergebnis zu erreichen darf gerne weiter sein Leben im MSM Tiefschlaf verbringen.

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  3. Ja gibt es denn so was ? Da flüchten angeblich Menschen vor Söldnern,Krieg,Bürgerkrieg und Soldaten und dann will man diese Flüchtlinge in Uniformen stecken. Ja flüchten die dann nicht?


    Ist das nicht ein Wiederspruch oder hab ich da was völlig falsch verstanden? :D

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