Mittwoch, 16. November 2016

"Der Spiegel" verhohnepiepelt seine Leser. So sagen die feinen Hamburger Pfeffersäcke, wenn sie verar... meinen.

Da lässt man die Kinder jahrelang studieren und dann das:
"Großoffensive in Syrien - Putins Botschaft an Trump",
 verbrochen von Christina Hebel, so berichtet uns ihr Arbeitgeber "Der Spiegel" zumindest:
"Journalistik, Politik und Osteuropastudien in Bremen, London, Hamburg, Lublin und Warschau. 2006 und 2007 Stipendiatin der Robert Bosch Stiftung und der Besser- und Studienstiftung in Warschau. Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule in München mit Stationen bei Spiegel online, Deutschlandradio und FAZ in Berlin",
 und Christoph Sydow. Auch hier gibt uns "Der Spiegel" Auskunft:
"Studierte Islamwissenschaft und Geschichte an der Freien Universität Berlin."
(Für den kruden Satzaufbau - der Autor kommt gänzlich ohne Subjektiv aus - kann ich nichts. Dafür sind die anderen, teuer auf Kosten der Allgemeinheit ausgebildeten Mitarbeiter des Blattes zuständig.)

 Scheinbar aber verfügen beide Autoren über keinerlei Textverständnis. Nicht einmal ihre eigenen Elaborate scheinen sie zu verstehen. So schreiben sie im ersten Absatz ihres Artikels:
"Moskau wolle mit der neuen US-Regierung einen partnerschaftlichen Dialog führen - auf Grundlage 'von Gleichberechtigung, gegenseitigem Respekt und Nichteinmischung in innere Angelegenheiten', hieß es in einer Erklärung des Kreml",
um dann mit einer klar verständlichen Bekundung gemeinsamer Bemühungen fortzufahren:
"Beide Staaten würden ihre Kräfte 'im Kampf gegen den Feind Nummer eins: den internationalen Terrorismus und Extremismus' bündeln."
 Jeder, der eine normale schulische Bildung genossen hat müsste in der Lage sein, diese zwei einfachen und klar strukturierten Sätze zu lesen und zu verstehen. Nicht so die zwei Spiegel-Redakteure.

 Davon kündet gleich ihr nächster Satz, der uns zunächst etwas ratlos zurücklässt:
"Davon kann seit Dienstagnachmittag keine Rede mehr sein."
 Was denn, so fragen wir uns? Hat Putin, der Schlächter von Aleppo, der Vergewaltiger der Krim und der Kriegsfürst in der Ostukraine wieder einmal seine hässliche Fratze und unseren amerikanischen Freunden, das heisst natürlich ausser dem Lügner, Egomanen, Frauenbegrabscher, Populisten, Faschisten und nebenbei und zum Leidwesen aller aufrechten Spiegelredakteure gewählten Präsidenten der Vereinigten Staaten, die lange Lügennase gezeigt? Der nächste Satz könnte Aufklärung bringen:
"Russland fliegt wieder massive Luftangriffe auf Ziele in Syrien."
Halt, Moment mal! War nicht in den ersten beiden Sätzen die Rede davon, dass beide Länder, die USA und die Russische Föderation, in Zukunft bei der Terrorismusbekämpfung zusammen arbeiten wollten? Und nun, da der eine Partner dieser Verabredung die Initiative ergreift, und schon mal mit der Bekämpfung islamistischer Terroristen in Syrien anfängt, soll von partnerschaftlichem Dialog und gegenseitigem Respekt schon keine Rede mehr sein? Zumal Russland anscheinend seine Bemühungen noch verstärkt?
"Erstmals sind an den Bombardements auch der in die Jahre gekommene Flugzeugträger "Admiral Kusnezow" und die Fregatte "Admiral Grigorowitsch" beteiligt. Für den russischen Flugzeugträger ist es der erste Kampfeinsatz überhaupt."
Ist die Behauptung, es sei schon wieder vorbei mit dem partnerschaftliche Dialog und dem gegenseitigen Respekt, ein Versehen? Haben die beiden sich vielleicht einfach nur vertippt?  Nein, die Aufklärung des offensichtlichen Missverständnis folgt ein paar Absätze später:
"Russland geht es in Syrien aber nicht darum, 'den internationalen Terrorismus und Extremismus" zu bekämpfen'. Putins Ziel ist es, seinen Verbündeten Baschar al-Assad an der Macht zu halten - und dafür ist ihm offenbar jedes Mittel recht."
Da nicht anzunehmen ist, dass die beiden oder eine von beiden, vornehmlich dann die neue Korrespondentin des Spiegels in Moskau Frau Christina Hebel, bei den Besprechungen im Kreml einen Stammplatz auf dem Schosse Putins hat, ist zu vermuten, dass die beiden irgendwie gemerkt haben müssen, dass sie schlechten Stoff geraucht haben oder sonst irgendwie durcheinandergekommen sind. Zum Glück hält für solche Fälle "Der Spiegel" für alle seine Redakteure zugängliche Notfallboxen bereit. Darin finden die Verwirrten schön übersichtlich angeordnete Sätzchen, die bei eigener absoluten Ratlosigkeit und fortgeschrittener Verwirrtheit anzuwenden sind. Einer dieser, im übrigen schon öfter verwendeten Sätze lautet:
"Russland geht es in Syrien aber nicht darum, 'den internationalen Terrorismus und Extremismus' zu bekämpfen'. Putins Ziel ist es, seinen Verbündeten Baschar al-Assad an der Macht zu halten - und dafür ist ihm offenbar jedes Mittel recht."
Ehrlich gesagt: Bei einem dermaßen oft benutzten Satz sollten die Satzzeichen mittlerweile korrekt sein. (Beachten sie den willkürlichen Einsatz der Anführungsstriche - "den internationalen Terrorismus und Extremismus" zu bekämpfen").

 Nach diesem kleinen Ausflug in die deutsche Zeichensetzung und das Innere der Spiegelredaktion, zurück zum Text. Wir waren bis zu jener Stelle gekommen, an der die Autoren uns von den verstärkten Anstrengungen Russlands bei der Bekämpfung der islamistischen Terroristen in Syrien durch den erstmaligen Einsatz des einzigen Flugzeugträgers über den die russische Marine verfügt, "Admiral Kuznezow." und der Fregatte "Admiral Grigorowitsch" berichteten. Sie fahren fort in ihren Betrachtungen:
"Das Eingreifen des Flottenverbands zeigt einmal mehr, wie zweifelhaft die Behauptungen des Kreml zum Syrienkrieg sind",
und fügen die Erklärung sofort an:
"Vor knapp drei Wochen hatte das Außenministerium in Moskau noch vehement dementiert, dass die 'Admiral Kusnezow' und ihre Begleitschiffe für Angriffe auf Aleppo genutzt würden. Entsprechende Bedenken der Nato seien 'grundlos' und 'absurd', so Außenamtssprecher Andrej Kelin am 27. Oktober".
Aber leider verstehen wir immer noch nicht. Bisher war von Aleppo überhaupt noch keine Rede. Bisher hiess es lediglich:
"Russland fliegt wieder massive Luftangriffe auf Ziele in Syrien."
Und auch der nächste Satz bringt keine Erklärung:
"Am Dienstag strahlte nun das russische Staatsfernsehen Bilder von Verteidigungsminister Sergej Schoigu aus, der die neuen Luftangriffe verkündete. 'Wir haben heute um 10:30 Uhr bzw. 11.00 Uhr eine große Operation begonnen, bei der Stellungen des 'Islamischen Staats' (IS) und der Nusra-Front in den Provinzen Idlib und Homs massiv beschossen werden', sagte er während einer Besprechung mit Putin in Sotschi."
 Wieder, von Aleppo keine Rede. Vielmehr ist von "Stellungen des 'Islamischen Staats' (IS) und der Nusra-Front in den Provinzen Idlib und Homs" die Rede. Also von der Bekämpfung von islamistischen Terroristen, getreu der Absprache mit den US-Amerikanern und weitab von Aleppo?

 Verwirrung und Ratlosigkeit machen sich breit. Und nicht nur bei den beiden Redakteuren, wie wir schon weiter oben erfahren durften, sondern auch bei der immer mehr irritierten Leserschaft. Ist nun der verstärkte Kampf gegen Terroristen eine die Interessen beider Seiten befriedigende Handlung oder ist es diese dem Slawen in die Wiege gelegte Verschlagenheit, die schon Napoleon und Hitler zum Verhängnis wurde?

 Keines von beidem. Dieses eine Mal wollen wir die zweifellos vorhandene Unehrenhaftigkeit des Slawen im allgemeinen und Putins im besonderen ausser Betracht lassen. Es war lediglich ein kleines Versehen der beiden Schreiberlinge, die in ihrem vorauseilenden Gehorsam die beiden Worte Aleppo und Syrien verwechselten und in der Folge dann die Faulheit der gesamten Redaktion, die entscheidenen Sätze umzuformulieren oder sie ganz einfach zu streichen.

 Aufklärung finden wir ganz am Ende des Artikels. Dort steht nämlich erklärend geschrieben:
"Korrektur: In einer früheren Version des Textes hieß es, das Außenministerium in Moskau habe dementiert, dass der russische Flugzeugträgerverband für Angriffe in Syrien genutzt werde. Die Aussage des russischen Außenamtssprechers Kelin bezog sich aber nur auf Angriffe gegen die Stadt Aleppo. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen."
 Nun ja, scheint man beim Spiegel gedacht zu haben, ob Syrien, ob Aleppo, ob Homs oder Idlib, der IS oder Al Nusra, ist doch eh' alles dasselbe. Wen interesiert schon, welchem Syrer die Bomben um die Ohren oder auf den Kopf fliegen? Hätten sich andere Eltern suchen sollen. Eltern wie die der Spiegel-Schreiberlinge, die ihrer Brut nicht nur ein warmes kuscheliges sicheres zu Hause bieten können, sondern diese auch jahrelang studieren lassen, damit sie dann solchen Blödsinn absondern können.

 Allerdings scheint auch diese Annahme nicht so ganz zu stimmen. Wenigstens die Kopfabschneider von der Nusra-Front scheint der Spiegel von der allgemeinen Interesselosigkeit ausnehmen zu wollen. Beschweren sich die beiden Autoren doch bitter darüber, dass die russischen Kampfbomber besonders die dem Spiegel scheinbar in Freundschaft zugetane Nura-Front unter Beschuss nehmen:
"Die jüngsten Angriffe richten sich vor allem gegen ein islamistisches Rebellenbündnis, das von der Provinz Idlib aus versucht, den Belagerungsring um Ost-Aleppo von außen zu durchbrechen. Die sogenannte Eroberungsfront Syriens, die sich bis Juli dieses Jahres Nusra-Front genannt hatte, ist Teil dieses Bündnisses."
 Es hat den Anschein, dass die Terroristen von al-Nusra irgenwie menschlicher als der IS Köpfe von Körpern wehrloser Gefangener trennen, zumindest wenn man dem Spiegel folgt.

 Aber nicht nur die al-Nusra bekommt die Hinterhältigkeit und den ungebremsten Machthunger des Kremlherrn zu spüren. Auch der Blöd, der in naher Zukunft in die Polster des Oval-Office im Weissen Haus zu Washington pupst:
"Dass Putin nun wieder bombardieren lässt, ist eine Machtdemonstration in Richtung Trump."
Und es ist nicht Christina Hebel, die ich fälschlicherweise auf dem Schosse Putins sitzend vermutete, sondern die ominösen - niemand hat sie je gesehen, niemand kennt ihre Namen - "Kreml-nahen Experten" die
"vermuten, dass der künftige US-Präsident sein Hauptaugenmerk auf innenpolitische Probleme lenken wird. Das legt auch das erste Interview mit Trump nahe, in dem er vor allem über die geplante Abschiebung illegaler Migranten und die Gesundheitsreform sprach."
Es gibt allerdings Hinweise, dass diese "Kreml-nahen Experten" in Hamburg an der Ericusspitze 1 ihren Sitz haben, in dem Glaspalast im mondänen, exclusiven neuen Hamburger Hafenviertel, der zufällig auch die Adresse des Spiegels ist. Denn ganz unaufgefordert und ohne eine zusätzliche Berechnung der Kosten erhalten wir abschliessend noch eine Exclusivmeldung aus dem innersten Zirkel um Putin:
"Putin nutzt nun die verbleibenden Wochen bis Trumps Amtseinführung am 20. Januar, um Fakten in Syrien zu schaffen."
Anmerkung:
 Meine lieben Damen und Herren vom Spiegel, das ständige Deklarieren offensichtlicher Propagandatexte als journalistische Arbeit ist ihrer Leserschaft gegenüber schon erniedrigend genug. Können Sie es nicht dabei bewenden lassen? Oder müssen Sie nun auch noch durch die grenzenlose Dummheit ihrer Texte die Intelligenz ihrer letzten Getreuen verhöhnen?

4 Kommentare:

  1. Der Spiegel hat jetzt echte Experten, die genau wissen, was geschehen wird. Schließlich hat der Verlag vor Kurzem fusioniert, was auch Auswirkungen auf den Vertrieb haben wird... http://www.zellerzeitung.de/index.php?id=347

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  2. Ich darf am Rande bemerken, dass Ihr Satz, der die fehlerhafte Zeichensetzung in dem besprochenen Artikel kritisiert, ebenfalls ein falsches Komma sowie einen grammatikalischen und einen Rechtschreibfehler enthält. Korrekt ist: „Bei einem dermaßen oft benutzten Satz sollten die Satzzeichen mittlerweile korrekt sein.“

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    1. Vielen Dank für den Hinweis. Die Fehler wurden beseitigt.

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  3. Zur Anerkennung derartigen gelogenen Schwachsinns dürften die neuen Absatzzahlen mit 10% Minus die echte, wahre Belohnung des Lesers sein. Herrlich ! Weiter so, und ich erlebe es noch, dass mein Traum wahr wird : der SPEICHEL muss zumachen !

    MfG

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