Montag, 9. April 2012

"Neues vom Schlächter Assad und aus der belagerten Stadt Homs"

 Unsere deutschen Einheitsmedien sind schokiert. Der, für diese Woche angekündigte Waffenstillstand in Syrien droht zu scheitern. Plötzlich, so fast alle grossen Zeitungen in annähernd identischem Wortlaut, verlange die syrische Regierung in Damaskus, das auch die Rebellen sich schriftlich verpflichten die Waffen schweigen zu lassen.

 Dieses barbarische System unter dem "Schlächter des eigenen Volkes, Baschar  Assad," stellt die, bei einem Waffenstillstand gänzlich ungewöhnliche Forderung, dass beide Seiten auf Kriegshandlungen verzichten.

 Zum Glück für unsere kriegsgeilen Schreiberlinge in den gut geheizten Redaktionsstuben, dem regelmässigen Gehalt, Weihnachts- und Urlaubsgratifikation, hat der Kommandeur der sogenannten „Freien Syrischen Armee“, Riad al Asaad, diese unfassbare Forderung zurückgewiesen. Man werde bis zum Ende der Militäroperationen weiterkämpfen, da man das Assad-Regim nicht anerkenne. Ein Aufatmen geht durch die deutsche Medienlandschaft: Nun können unsere Edelfedern weiter die Texte des Propagandazentrums der Exilsyrer in London, die syrische Beobachtungsgruppe für Menschenrechte, abschreiben. Genügend Stoff für die nächsten Wochen und Monate um Zeilen zu schinden.

Die Londoner allerdings, haben sich einen Preis für die Dreistigkeit ihrer Behauptungen verdient. So stellten sie an diesem Wochenende ein Video ins Netz, auf dem 13 gefesselte männliche Leichen mit verbundenen Augen zu sehen sind, die angeblich in der Stadt Homs, im Stadtteil Deir Balba von Assadtruppen hingerichtet worden sind. Die Süddeutsche berichtet stolz ob der Ergebnisse ihrer investigativen Anstrengungen: „Die Einschüsse sind an der Mauer deutlich zu sehen.“

 Kein Video, keine Horrormeldung kann anscheinend so doof sein, dass unsere Medien sie nicht irgendwie noch verbraten. Man stelle sich vor, Assads "Schlächter" erschiessen dreizehn, natürlich wie immer, unschuldige Männer. Dann legen sie die Leichen schön in Reih und Glied vor die, durch Einschüsse von ihrer Unfähigkeit, halbwegs gezielte Schüsse abgeben zu können, zeugende Mauer, räumen die Hinrichtungsstelle, rufen die Rebellen an und bitten sie, doch ein paar schön verwackelte Handyfotos zu machen und sie dann weltweit zu veröffentlichen. Schon ziemlich bescheuert, oder?

 Aber nicht bescheuert genug für die internationale, nach Blut und Tod gierende Presse. So eine schöne Horrormeldung lässt man sich doch nicht entgehen. Da muss die Wahheit schon mal etwas hintan stehen, zum höheren Wohle der Freiheit nach westlichem Muster.

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