Mittwoch, 11. Juli 2012

Merkels Gastgeschenke

 Bundeskanzlerin Merkel ist zu einem Staatsbesuch in Indonesien. Und da unsere Bundeskanzlerin gut erzogen ist, hat sie ein hübsches Gastgeschenk in ihrer Handtasche. Indonesiens Präsident Yudhoyono, ein ehemaliger General, wünscht sich schon seit längerem ein paar "Leopard 2" Panzer. Die soll er nun bekommen. 100 gebrauchte Tanks aus Beständen der Bundeswehr werden nach Indonesien geliefert, 15 davon bereits im Oktober.

 Der Inselstaat Indonesien gilt zwar als verhältnismässig stabil, ist aber durchaus nicht frei von Risiken. So leidet das Land unter einer immer mehr zunehmenden Korruption. Auf dem Korruptionsindex von Transperency International nimmt das Land Rang 100 ein.

 Indonesien ist das, nach der Bevölkerungszahl grösste muslimische Land. Bisher waren die säkularen, gemässigten Muslime die tonangebende Mehrheit. Das scheint sich nun allmälich zu ändern. Weltweit bekannt gewordenes Beispiel für den wachsenden Einfluss fundamentalistischer Islamisten, ist das vor kurzem abgesagte Konzert von Lady Ggga. Strenggläubige Muslime hatten sich an den aufreizenden Bewegungen der Popdiva auf der Bühne gestört und zu Demonstrationen aufgerufen.

 Durch die vielen verschiedenen Ethnien Indonesiens kommt es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, besonders in West-Guinea, auch West-Papua genannt, und in der Provinz Aceh, auf der Insel Sumatra. Allein in West-Guinea sollen im Laufe der Auseiandersetzungen, die sich seit den frühen 60ern des letzten Jahrhunderte hinziehen 100.000 der einstmals 700.000 Ureinwohner getötet worden sein.

 Präsident Yudhoyono versicherte, er werde die Panzer nie gegen sein eigenes Volk einsetzen. Da hat er die gleiche hehre Einstellung wie das saudische Herrscherhaus, dem in naher Zukunft ein Paket von Krauss-Maffei ins Haus steht. Inhalt: 200 Panzer "Leopard 2" . Die Saudis haben sich die zusätzlichen Schilde, die ursprünglich mal zum Räumen von Barrikaden im Strassenkampf konstruiert wurden, natürlich nur zum Schneeräumen installieren lassen.

 Die Kanzlerin reist gern mit Gepäck. So hatte sie im letzten Jahr, zu ihrer Afrikareise extra ein paar Patrouillenboote für Angola eingepackt. Der, dort seit dreissig Jahren autoritär regierende, Präsident  José Eduardo dos Santos soll 6 - 8, von der Bremer Lürßen Werft gebaute, Patrolienboote geliefert bekommen. Angola zählt, Dank seines Ölreichtums zu den zehn reichsten Ländern Afrikas. Trotzdem ist die Lage der Bevölkerung katastrophal. 70% der Bevölkerung ist ohne medizinische Grundversorgung, 60% der Menschen haben keinen Zugang zu ausreichend sauberem Trinkwasser, 30% der Bevölkerung ist durchgehend auf ausländische Nahrungsmittelspenden angewiesen, um nicht zu verhungern. Statistisch stirbt alle drei Minuten in Angola ein Kind.

 Wasserfahrzeuge scheinen sowieso der Kanzlerin Favoriten zu sein. So brachte Merkel bie ihrem Besuch im Januar 2011 dem israelischen Regierungschef Netanjahu das vierte von sechs versprochenen U-Booten mit. Diese durch eine Brennstoffzelle angetriebenen U-Boote sind das beste und modernste, das es auf dem Markt zu kaufen gibt. Ein Drittel des Kaufpreises von 407 Mio. Euro zahlt allerdings nicht Israel sondern der deutsche Steuerzahler.

 Diese U-Boote werden in Israel mit Mittelstreckenraketen ausgerüstet, an dessen Spitze Netanjahu seine Atomsprengköpfe, die ansonsten durch die geringe Grösse des Landes ohne die deutschen U-Boote unbrauchbar wären, im Mittelmeer, im roten Meer und vielleicht auch im persischen Golf spazieren. Damit könnte Israel an jedem beliebigen Punkt der Region den atomaren Erstschlag ausführen.

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