Montag, 26. November 2012

Produktion von Textilien - die Globalisierung zeigt ihre hässlichste Fratze

 Bei einem Brand in einer Textilfabrik in Bangladesch sind in der Nacht zum Sonntag 112 Menschen verbrannt. Das Feuer war im Erdgeschoss des Gebäudes ausgebrochen. Zu der Katastrophe kam es, weil es keine Fluchtwege gab und die Feuerwehr nicht genügend Wasser hatte. Die Frabrik stellte unter anderem 220.000 Sweatshirts für die Handelskette C&A Europa her. Diese Katastrophe ist nicht die erste ihrer Art. Bereits im September kamen in Pakistan 300 Menschen bei einem Feuer ums Leben, in einer Frabrik, die für den Textildiscounter KIK arbeitete.

 Immer wieder kommt es inTextilfabriken  der dritten Welt zu schweren Unfällen mit zahlreichen Toten und Verletzten. Ursache dieser Unfälle sind immer wieder die miserablen Arbeitsverhältnisse und unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen. Schuld an diesen Zuständen sind die Globalisierung und der ungezügelte Kapitalismus. Damit die Discounter und Handeslketten hier bei uns in ihren Läden, eine Jeans für 9,99 Euro anbieten können, drücken sie den chinesischen, pakistanischen, vietnamesischen oder bangladeschichen Hersteller auf einen Einkaufspreis von etwas über 3 Euro. Darin enthalten sind Material, Fixkosten für Maschinen und Gebäude, Arbeitslohn und Fremdleistungen für beispielsweise das Bleichen oder Ausrüsten der Hosen.

 Die Arbeiterinnen und Arbeiter in den Fabriken werden wie Sklaven gehalten. Sie geniessen keinerlei Arbeitsschutz. Um überhaupt von ihrem Hungerlohn überleben zu können arbeiten sie täglich 14 bis 16 Stunden, mindestens sechs Tage die Woche, nicht selten aber sogar an sieben Tagen. Sie wohnen in Wohnheimen direkt auf dem Fabrikgelände, in winzigen Zimmern zu sechs und mehr Personen. Die sanitären Einrichtungen spotten jeder Beschreibung. Oftmals gibt es für mehr als hundert Menschen nur eine Dusche und eine Stehtoilette.

 Aber nicht nur die Billiganbieter lassen unter solchen unmenschlichen Bedingungen produzieren. Auch die Markenklamotten unserer schönen, glitzernden Modewelt werden in diesen Fabriken gefertigt. Der einzige Unterschied: Der Gewinn der Markenartikler ist um ein vielfaches grösser, als der von KIK und C&A.

Wer einen Einblick haben möchte, wie unsere Kleidung produziert wird und unter welchen unmenschlichen Bedingungen die Arbeiterinnen und Arbeiter, in diesem Falle in China, dahinvegetieren müssen, dem sei die Dokumentation „Der Preis der Blue-Jeans auf Phoenix empfohlen. Leider läuft dieser absolut sehenswerte Beitrag erst um 2.10 Uhr in der Nacht zu morgen. Eine Inhaltsbeschreibung gibt es hier: http://www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/der_preis_der_blue_jeans/449826?datum=2012-11-25

 Menschen mit einer normalen Erwerbstätigkeit die nicht mehr um 2.10 Uhr fernsehen können, sei eine Aufnahme auf dem Recorder empfohlen. Es lohnt sich wirklich.

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