Mittwoch, 27. März 2013

IG-Metall Vorstand: Opel-Bochum wird dichtgemacht!


 Nun ist es amtlich: Die IG-Metall lässt 3.200 Arbeiter des Bochumer Opelwerkes über die Klinge springen. Der IG-Metall-Bundesvorstand stimmte dem von der Tarifkommission mit dem Management von Opel ausgehandelten Sanierungstarifvertrag zu. Berthold Huber, Vorsitzender der IG-Metall nannte die Vereinbarung, bei der das Werk in Bochum geopfert wird, die „bestmögliche Lösung unter den gegebenen Bedingungen“.

 Das hatte sich im letzten Jahr, nachdem überraschend der damalige Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke, nach Querelen mit der Führung der Opel-Muttergesellschaft GM in Detroit, das Handtuch geworfen hatte, noch ganz anders. Huber damals: Die IG Metall sei "knallhart"  und weiter, " Wir geben keinen einzigen Standort preis." Wer Opel aufgeben wollte, muss wissen: Das wären die teuersten Werksschließungen, die ein Konzern jemals in Deutschland versucht hätte. Das würde Unsummen kosten.

 Huber hatte damals aber anscheinend schon sein eigenes Rettungsprogramm für Opel im Kopf: „Wir brauchen jemanden, der die Beschäftigten einbezieht. Manager, die mit frischen Ideen für eine Aufbruchstimmung sorgen“. Und Huber wäre nicht Huber, wenn er nicht schon jemanden in der Hinterhand gehabt hätte. Karl-Thomas Neumann, bei Continental geschasster Manager und seitdem bei VW, bestenfalls wohlgelittener, Verantwortlicher für das Chinageschäft, wollte der stellvertretende Aufsichtsratschef von VW in Richtung Opel abschieben. Aus der Aufbruchstimmung ist allerdings mittlerweile eher Abbruchstimmung geworden.

 Nun, da der Deal gelungen ist und Huber einen Mann an die Spitze Opels lanciert hat, der ihm verpflichtet ist, braucht dieser Mann natürlich Erfolge, die er in Chicago bei den großen Bossen vorweisen kann, soll er nicht auch wieder, wie die meisten seiner Vorgänger, seinen Schreibtisch bereits wieder räumen, bevor er noch das Portrait seiner Frau darauf gestellt hat. Dann wäre es nämlich schon wieder vorbei mit der Einflussnahme des Kollegen Huber bei Opel.

 Darum wird Bochum geschlossen, nachdem die IG-Metall mit der Geschäftsleitung von Opel einen sogenannten Sanierungstarifvertrag ausverhandelt hatten, bei dem für die Mitarbeiter in Bochum nur noch vorgesehen war, ihrem eigenen Todesurteil zuzustimmen. Dem konnten und wollten die IG-Metall-Mitglieder in Bochum aber ihre Stimme nicht geben.

 Bereits Ende 2014 wird das Werk nun dicht gemacht, trotz bestehendem Vertrags bis 2016. Für Huber ist das die „bestmögliche Lösung unter den gegebenen Bedingungen“. Was er damit meint, lässt sich nur vermuten. Aber als stellvertretender Aufsichtsratchef bei VW hat er sich verpflichtet, das Wohl des Unternehmens ständig im Auge zu haben.

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