Sonntag, 5. Mai 2013

Phrasen der Politiker verhöhnen deutsches Opfer in Afghanistan


 In Afghanistan ist erneut ein deutscher Soldat getötet worden. Ein junger Mann der sein Leben noch vor sich hatte. Näheres über die Person des Getöteten ist noch nicht bekannt. Ein weiteres sinnloses Opfer in einem sinnlosen Krieg. In einem Krieg gegen den Terror, wie immer behauptet wird.

 Aber der Terror hat nicht nachgelassen, wie die Welt erst vor ein paar Tagen in Boston schmerzlich erfahren musste. Die zwei Bomben von Boston sind aber nur ein verschwindend kleiner Teil des weltweiten Terrors, der Teil, den wir wahrnehmen: Der Terror gegen die westliche Welt.

 In anderen Ländern dieser Erde ist der Terror der tägliche Begleiter der Menschen. Ein Begleiter, der seit dem 11. September 2001 immer mehr von ihrem Leben, ihrer Welt, Besitz ergriffen hat. Mit jedem Einsatz im Kampf gegen den Terror, ist dieser selbst größer und mächtiger geworden. Mit jeder Befreiung eines Volkes von Diktatur und Gewaltherrschaft hat die Leidenszeit dieses Volkes seinen grausigen Anfang genommen. Von Afghanistan über den Irak bis hin zu Ägypten, Libyen und Syrien wird, seitdem der Westen sich dort eingemischt hat, gemordet, gebombt, vergewaltigt und die Menschenwürde mit Füssen getreten.

 Afghanistan hat vor 2001 unter der Talibanherrschaft gelitten, es hat nunmehr 12 Jahre grausamsten Bürgerkrieg und Besatzung hinter sich, und es wird nach der Niederlage der westlichen, alliierten Truppen, nach dem Abzug der westlichen Soldaten, wieder unter der Talibanherrschaft leiden. Es ist also nichts passiert in den letzten 12 Jahren. Wofür sind dann tausende Menschen gestorben? Wofür ist der junge deutsche KSK-Soldat gestorben? Sinnlos dieses Opfer, wie alle andern Opfer zuvor, Us-Amerikaner, Afghanen, Briten, Franzosen, Niederländer, Pakistaner, Deutsche und junge Menschen vieler anderer Nationen.

 Welch eine Verhöhnung der Opfer, wenn der deutsche (Kriegs-) Verteidigungsminister, im Angesicht des Todes dieses deutschen Soldaten behauptet: "Der Weg bleibt richtig" Welch eine Verhöhnung des afghanischen Volkes, wenn De Maizière im Angesicht des Truppenabzuges 2014 und der ungeheueren Opfer der letzten zwölf Jahre behauptet: "Wir lassen das afghanische Volk nicht im Stich“.

 Dieser Krieg wurde vom Zaun gebrochen als Rachefeldzug und als Machtdemonstration des Westens für die Opfer des 11. September 2001, so wie einst die Strafexpeditionen Kaiser Wilhelms gegen die Hotten-Totten in Afrika oder den Boxeraufstand in China. Der Stolz der westlichen Welt war gekränkt. Die USA, angegriffen auf ihrem eigenen Territorium, die Twintower des Worldtrade-Centers, das Symbol westlicher Hegemonie, westlicher Wirtschaftskraft und westlichen Lebensstils wurden zerstört und der angebliche Angreifer saß in den afghanischen Bergen, in einer primitiven Wohnhöhle und verspottete den Weltherrscher USA.

 Gekränkter Stolz, nichts weiter. Hätten die USA, die Nato, Europa, Deutschland, den Terror bekämpfen wollen, dann hätten sie den Finanziers des Terrors den Geldhahn abdrehen müssen. Sie hätten den Golfstaaten, aber vor allen Dingen den Scheichs in Saudi-Arabien, kein Öl mehr abkaufen dürfen. Sie hätten die Terrorherrschaft der, zu allererst in Saudi-Arabien beheimateten, fanatischen sunnitischen Islamisten beenden müssen. Stattdessen greifen sie dieses kleine, geschundene, wehrlose Land am Hindukusch an und geben den Strippenziehern des islamistischen Terrors neue Argumente in die Hand, zur Rekrutierung junger, unschuldiger Menschen für den heiligen Krieg.

 Wieder ist ein junger Mensch gestorben für das Machtgehabe der Politiker, er ist gestorben, so wird uns eingeredet, für die Verteidigung unsere Werte, für die Verteidigung von Freiheit und Demokratie. In Wirklichkeit ist er für - Nichts - gestorben. Er hat sein Leben gegeben für phrasendreschende Politiker und für einen Einsatz, der keinen Frieden bringt, der nur neue Gewalt gebiert und der letztlich dort endet, wo er begonnen hat, nur tausende Tote später.

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