Beleg für die Behauptung soll ein kleines verwackeltes, unscharfes Handybildchen sein, dass am linken Rand, angeschnitten, ein wohl gepanzertes Militärfahrzeug auf einer Strasse fahrend, zeigt. Eine Nationenkennung oder ein Kennzeichen sind nicht auszumachen. Bei Vergrösserung sind rechts vom Fahrzeug, weiter vorn, zwei weitere Fahrzeuge zu erkennen. Die rechte Seite, etwa zwei Drittel des Bildes, zeigt eine steppenänhiche Landschaft mit einem einzelnen Baum. Das Bild scheint in der Dämmerung gemacht zu sein, da man deutlich erkennen kann, dass der Panzerwagen von den Scheinwerfern des hinter ihm fahrenden Fahrzeugs angestrahlt wird.
Screenshot des Bildes von Shaun Walker vom "Guardian" |
Das Ganze hat etwas von "Fliegendem Holländer", der Wagneroper über ein Geisterschiff. Beweiskraft: Null, kein Grenzübergang, kein durchlöcherter Drahtzaun. Das Bild könnte ebenso in der Lüneburger Heide entstanden sein.
So geben denn auch die zwei britischen Reporter zu, den, wie ihn die in Bielefeld erscheinende "Neue Westfälische" reisserisch nennt, "Russenkonvoi" nicht etwa auf ukrainischem Gebiet beobachtet und fotografiert zu haben sondern vor der Grenze, in Russland. Die russische Militärführung müsste schon mit dem Klammerbeutel gepudert sein, wenn sie in unmittelbarer Umgebung des Hilfskonvois, praktisch vor den Augen der Weltöffentlichkeit, eine Grenzverletzung begehen würde. Da hätte sie die aus aller Welt versammelten Reporter auch gleich einladen können im Konvoi mitzufahren. (Embeded Journalists)
Diese Überlegungen liessen die Kiewer Putschisten allerdings kalt. Jetzt, da ihnen ein russischer Militärkonvoi, wenn auch nur als Phantom, auf dem Silbertablett serviert wurde, wollten sie sich auch mit dessen Vernichtung brüsten. Armeesprecher Lysenko, der seine Frisur bereits dem schneidigen Kurzhaarschnitt der Natomilitärs angepasst hat, verkündete am nächsten Vormittag stolz, ukrainische Artillerie habe den grössten Teil der Fahrzeuge vernichtet. Beweise blieb sowohl er als auch sein Präsident Poroschenko, der dem britischen Premier Cameron stolz von der angeblichen ukrainischen Grosstat berichtete, schuldig.
Auch diese dreiste Lüge entpuppt sich als eine solche, durch reine Logik. Was sollte Russland, nun schon einmal aufgefallen, dazu veranlassen, ihre eigenen Leute von ukrainischer Artillerie zusammkartätschen zu lassen. Ist sie der Ukraine militärisch doch um ein Vielfaches überlegen. Ein paar russische Bomber hätten die ukrainischen Artilleriestellungen in Schutt und Asche gelegt. Nichts und niemand hätte die russischen Militärs daran hindern können. Da es aber keinen Konvoi gab, gab es auch keine Artillerie und keine russischen Bomber.
ARD-Korrespondentin, Golineh Atai, dieses mal auf dem Dach des Kiewer Hotels Ukrayina, vor dem im Sonnenschein erstrahlendem Maidan, allerdings ist Logik absolut unzugänglich. Sie verlas ungerührt die Mitteilung Poroschenkos, die sie sich wahrscheinlich ein paar Stockwerke tiefer, im gleichen Gebäude, beim dem im dritten Stock des Hotels "Ukrayina" ansässigen "Ukraine Crisis media center" besorgt hatte. Das "Ukraine Crisis media center" ist eine PR-Agentur, finanziert vom Spekulanten George Soros und der "Heinrich-Böll-Stiftung" der Grünen, die zur Aufgabe hat, die in Kiew weilenden internationale Journalisten mit Propaganda zu versorgen.
Atai zitiert Poroschenko wörtlich: "Jede Militärkolonne wird von uns beobachtet. Wir können sie nicht direkt an der Grenze vernichten sondern warten ab. Wir lassen sie hineinfahren um ihnen dann auf unserer Seite zu begegnen." Golineh weiter: "Der Wortlaut dieser Mitteilung von Präsident Poroschenko lässt andeuten, dass es für die Ukrainer eine Art tägliche Praxis ist, was hier heute passiert ist."
Nun ist bereits seit längerem bekannt, dass Golineh Atai nicht gerade "die gespülteste Tasse" im Schrank der ARD ist, aber solch einen Blödsinn zu verzapfen hätte man selbst ihr nicht zugetraut. Wochenlang, monatelang nerven unsere Medien mit den immer gleichen Vorwürfen, Moskau solle die Unterstützung der Separatisten mit Waffen, Munition und Kämpfern einstellen, denn nur so sei ein Ende des blutigen Bürgerkrieges zu erreichen. Und jetzt erfahren wir, via Golineh Atai, dass alle Transporte aus Russland in einer "Art tägliche(r) Praxis" von ukrainischer Artillerie vernichtet werden. Es kommt also gar keine Unterstützung im Donbass an. Stattdessen ist der Weg von der russischen Grenze bis nach Lugansk und Donjezk mit ausgebrannten und zerschossenen russischen Militärfahrzeugen übersät. Bilder von den Wracks zu machen und sie der Weltöffentlichkeit zu präsentieren, dazu ist man in Kiew vor lauter Artilleriefeuer auf "Russenkonvois" nicht zu kommen.
Golineh Atai und der ARD ist anscheinend jedes Mittel recht, um Kriegspropaganda gegen Russland zu betreiben, einschliesslich des eigenen Lächerlichmachens.
Langsam aber glitt die Sache gänzlich ins nebulöse ab und hat sich in den letzten Tagen anscheinend in Luft aufgelöst. Genau so wie der Flugschreiber und der Voicerecorder der malayischen Boeng 777 vom Flug MH 17.
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