Dienstag, 2. Juni 2015

Berichterstattung in den deutschen Medien: Hetzkampagnen statt verantwortungsvollem Journalismus

Der böse ungehobelte Russe

 Stefan Braun, der Mann immerhin ein Dr. Phil., von der Süddeutschen war wohl dabei. Untergebracht im Handgebäck des Karl Georg Wellmann. Wie sonst könnte er uns so exklusiv vom Moskauer Flughafen berichten und wie es dem CDU-Politiker ergangen ist:
"...am Moskauer Flughafen wie ein Staatsfeind gestoppt, in kalter Atmosphäre in einer Kammer abgesetzt und im Niemandsland des Transitbereichs in die Nacht geschickt zu werden, um am nächsten Morgen wieder nach Hause zu fliegen."
Natürlich, wie kann es anders sein, wurde Wellmann das
"Einreiseverbot ...spät nachts",
 von einem,
"...ruppigen russischen Uniformträgern in die Hand gedrückt..."
Und das, obwohl Wellmann doch so ungeduldig in Moskau erwartet wurde.
"So hatte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Föderationsrat ihn vor wenigen Wochen angeschrieben mit der Bitte, er möge doch nach Moskau kommen; man müsse sprechen, mit dem Konflikt in der Ostukraine könne es so nicht mehr weitergehen." 
Um so unerklärlicher die Behandlung des CDU-Politikers:
"Stattdessen verbrachte Wellmann eine Nacht in der Lounge von Aeroflot, mit Schnittchen und "Abholservice", der ihn derart ruppig ins Flugzeug verfrachtete, als sei er ein Verbrecher, den man ausweisen musste."

 Es geht ein Gespenst um in Deutschland, ein Gespenst, dass sich Journalismus nennt und uns alle foppt. Der verantwortungsvolle Journalismus ist längst tot. Heimlich, still und leise zu Grabe getragen. Von Beileidsbekundungen am Grab wurde abgesehen. Übrig geblieben ist sein Widergänger, die Propaganda. Sensationslüstern und diffamierend sucht er uns heim. Einer ausgewogenen, sich an Fakten orientierenden Berichterstattung ist dem Kampagnenjournalismus gewichen. Es werden keine Fakten mehr abgewogen, keine Informationen auf deren Wahrheitsgehalt und Possilibität geprüft, noch werden Informationen die von dritter Seite kommen auf die Interessen der Tipgeber hin kritisch geprüft.

 Politische Gegner werden gnadenlos niedergeschrieben. Es werden regelrechte Kampagnen gegen missliebige Personen gefahren, bei denen auch vor persönlichen Diffamierungen nicht zurückgeschreckt wird. Dabei ist die Diktion vielfach die von Hetzschriften.

Länder und Nationen, die sich nicht widerstandslos der durchweg als werteorientiert, demokratisch und weltoffenen apostrophierten Politik von NATO und EU unterwerfen, werden als Feinde verstanden und gnadenlos diffamiert. Grundsätzlich wird nur noch nach Gut und Böse unterschieden. Wobei wir, die sogenannte westliche Wertegemeinschaft ausschliesslich gut und die Anderen die Bösen, die Barbaren, die Kriegstreiber und Menschenrechtsverletzer sind.

Es geht hier, in diesem Beitrag, weniger um die Sachverhalte der zitierten Artikel aus dem deutschen Blätterwald, als vielmehr um den Stil der Berichterstattung, falls man diese denn noch als eine solche bezeichnen will. Unsere Presse bedient sich fast ausnahmslos einer reisserischen gegen unliebsame Personen hetzenden Sprache, wie sie noch vor Jahren einzig und allein dem grossen Boulevardblatt mit den vier Buchstaben vorbehalten war. Heute gibt es kaum noch Unterschiede zwischen diesem Revolverblatt und der sogennnten seriösen Presse, was man schon allein an der Tatsache ablesen kann, dass diese "seriösen" Blätter immer häufiger aus dem Blut- und Sexblatt zitieren.
Als Beispiele für diese absolut verantwortungslose Schreiberei sollen hier drei Beispiele dienen:


  •  Die "Berichterstattung" über die verweigerte Einreisen nach Russland für den CDU-Abgeordneten des deutschen Bundestages, Karl Georg Wellmann, s. oben.
  • Die Kampagne, die plötzlich gegen die FIFA und deren Chef Josef Blatter losgetreten wurde, nachdem man noch im letzten Sommer jede Menge Honig aus der "Fussballweltmeisterschaft" in Berasilien, eine Veranstaltung jener korrupten Fifa gesogen hatte (Warum wurden Korruption und Vetternwirtschaft in der Fifa damals nicht thematisiert, als die deutsche Fußballnationalmannschaft keineswegs Fußballweltmeister geworden ist sondern der Gewinner des von der Fifa ausgelobten Weltpokals für Nationalmannschaften wurde?).
  • Und drittens die Hassberichterstattung über die Lokführergewerkschaft GDL und deren Vorsitzenden Claus Weselsky, die lediglich ihr, von der Verfassun der Bundesrepublik verbrieftes Streikrecht wahrnahmen um ihre Interessen durchzusetzen.


Sepp Blatter und die Fifa

Ebenfalls in der Süddeutschen schreiben Thomas Kistner und Johannes Aumüller am Sonntag den 31. Mai über die Vorfälle in Zürich im Zusammenhang mit den Verhaftungen von sieben Fifa-Funktionären:
"Am Samstagmittag sitzt der wiedergewählte Sepp Blatter in seiner Prachtzentrale auf dem Zürichberg. Es ist wieder ein bizarrer Auftritt: Er schaut ernst und grinst nur wenig; er redet Probleme klein, säuselt was von Verantwortung und fantasiert über eine Art Weltverschwörung: die Amerikaner gegen ihn."

Ein wenig Gruseleffekt, Guantanamo auf Schweizers Boden:
"Die US-Bundespolizei FBI wirft ihnen Korruption und Geldwäsche vor. Die Umstände seien hart, 23 Stunden Isolation, eine Stunde Hofgang und anfänglich noch nicht einmal anwaltlichen Beistand, heißt es im Umfeld der Inhaftierten. Zumindest einer Ehefrau sollen die Papiere abgenommen worden sein, damit sie im Land bleibt."
Da wollte das ehemalige Nachrichtenmagazin aus Hamburg nicht abseits stehen. Spiegel-online schoss allein am Sonntag den 28. Mai in 15 verschiedenen Artikeln gegen Blatter und die FIFA.
"Finale der Europa League: Platinis große Gala, Concacaf-Präsident: Webb nach Festnahme von seinem Amt entbunden, Fifa-Chef Blatter vor Wiederwahl: Historische Chance vertan, Fußball und Korruption in Lateinamerika: Eine gewinnträchtige Verbindung, Uefa in der Fifa-Krise: Die Einknicker, System Fifa: Der Selbstbedienungsladen, Blatters Rede beim Fifa-Kongress: Wir können nicht jeden überwachen, Videoschnipsel zum Fifa-Skandal: Sepp Blatter und die Reporter, Moskaus Protest gegen Fifa-Ermittlungen: Am Ende ist immer alles ein Komplott des Westens, Fifa-Skandal: Platini bat Blatter unter Tränen um Rücktritt, Pressestimmen zum Fifa-Skandal: Das Spiel ist aus, Fifa-Präsident in der Krise: Blatters Welt, +++ Liveticker +++: Die Fifa-Show geht weiter, Korruptionsskandal: Sponsoren gehen auf Distanz zur Fifa, Korruptionsskandal: Ex-Fifa-Vize Warner stellt sich der Polizei, Fifa-Korruptionsskandal: Es wird eng für Blatter"

Die Pressekampagne zeigt dann auch bereits Wirkung. Heute verkündete Spiegel-online stolz das Ergebnis einer Umfrage:
"Eine Mehrheit der Deutschen kann sich das laut einer Umfrage vorstellen. Grund ist der Fifa-Skandal." 

Die GDL und ihr Vorsitzender Claus Weselsky

Das Beispiel der Lokführergewerkschaft und ihres Vorsitzenden Claus Weselsky: Focus-online titelt am 15. April:
"Weselskys Altbau-Fassade: So versteckt lebt Deutschlands oberster Streikführer".
Dazu veröffentlichte Focus-online ein Bild des Wohnhauses Weselsky und dessen Wohnadresse. Erst eine Anzeige Weselskys bei der Polizei brachte die Redaktion dazu, Bild und Adrtesse aus dem Netz zu nehemn. Aus dem Gewerkschaftsboss wird allerdings der
"meistgehasste Deutsche"
Dabein weiss der Focus genau was er tut:
"Claus Weselsky – GDL-Chef und Streik-Führer – muss sich fühlen wie ein vorverurteilter Verdächtiger. Das öffentliche Urteil über ihn ist längst gesprochen. Klar, unmissverständlich und gegen den Angeklagten." 
Und auch hier zeitigt die Hetzkampagne der Blätter wie Focus bereits eindruchsvoll Wirkung. Das Blatt zitiert eine Nachbarin Weselskys:
"Der wohnt doch dort drüben, da ist neulich die Tiefgarage explodiert. Vielleicht hat ja jemand sein Auto anzünden wollen." 
 Das wäre, wenn es denn zutreffen sollte ein nicht unerhebliche Straftat. Dem Focus wäre ein solcher Terrorakt durchaus denk- und entschuldbar:
"Denkbar wäre das. Denn Weselsky hat mittlerweile dieses Bild in Deutschland von sich gezeichnet: vom Rambo-Gewerkschafter." 
In seinem "Liveticker" dreht der Focus am 9. Mai den Spiess gar um. Er zitiert die Bildzeitung:
"Mit der Lichthupe terrorisiert: Claus Weselsky drängelte auf der Autobahn"
Um Weselsky zum Terroristen zu machen, wurde eine alte Story aus dem Jahr 2014 ausgegraben:
"Ich fuhr etwa 180 auf der linken Spur, als von hinten plötzlich ein dunkler Audi heranrauschte“, sagt Dietrich O. zu „Bild“. Er war gerade auf der A5 in Hessen unterwegs. Der Audi fuhr dicht auf, doch nach rechts ausweichen konnte O. wegen eines Lkw nicht. Dann soll ihn der Fahrer mit der Lichthupe „terrorisiert“ haben. Als O. auf die rechte Spur ausweichen konnte, fuhr der Audifahrer auf gleicher Höhe mit O. – und zeigte ihm den Stinkefinger."
Ganz sicher scheint man sich allerdings nicht zu sein. Deshalb ist hier die Sprache auch nur von "soll" nicht war:
"Wie die „Bild“ berichtet, soll der Fahrer Claus Weselsky gewesen sein." 

20 Kommentare:

  1. Werter Herr Jungmann,
    der koreanische Begriff Kwan-li-so steht für Internierungslager zur dauerhaften Unterbringung politischer Gefangener in Nordkorea. Sie sind von den als Kyo-hwa-so bezeichneten Umerziehungslagern, in denen auch unpolitische Gefangene einsitzen, zu unterscheiden. Diese Unterscheidung wird von der deutschsprachigen Systempresse nie gemacht. Ich bitte darum, dass Sie nach Gaddafi, Assad, Putin, Weselsky und Blatter jetzt auch für Kim Jong-Un in die Bütt gehen. Sie sind mein liebster Despotenversteher.
    MfG

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  2. tja, dumm gelaufen. es ist dienstag, 18 uhr 50: eben gerade die eilmeldung: blatter ist zurückgetreten. wird wohl gründe haben, gell? hetzkampagne? muahaha, dass ich nicht lache. bezeichnend, dass außer putin und pelé keine sau öffentlich für ihn die hand ins feuer legte. echt armselig, dass jetzt auch noch w.j. in die wenigen fürsprecher dieses korrupten typen sich einreihte. hat er das nötig? w.j. wittert hinter allem eine us-verschwörung. dass menschen auch mal einfach nur charakterlich scheiße sein können, will ihm nicht in den kopf.

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    1. "dass menschen auch mal einfach nur charakterlich scheiße sein können, will ihm nicht in den kopf."

      Glaube ich nicht, immerhin sieht man doch selbst hier auf dem Blog Kommentare, welche diese Tatsache belegen.

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    2. Wolfgang Wilhelm2. Juni 2015 um 21:16

      Mir fällt unter den Blatter-Befürwortern noch ein gewisser Roger Köppel ein - und ich denke, mit dem verbindet W.J. so ziemlich gar nichts. Zum Umgang mit Blatter denke ehrlichgesagt: auf jeden Bastard kommt halt noch ein größerer Bastard. Und auch Putin wird ihm auch keine Träne nachweinen.

      ***

      Abgesehen von Blatter gefällt mir der Beitrag jedoch - es geht um das breite Spektrum der Hetze - gut.
      Gerade bei Weselsky funktioniert das leider sogar sehr gut.

      In den Zeitungen lese ich: "offenbar / Mit hoher Wahrscheinlichkeit / es soll so sein / ...

      Ich wohne in einem kleinen Ort. Bei uns nennt sich sowas Tratsch. Aber selbst hier ist man nicht so penetrant...

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    3. "Mir fällt unter den Blatter-Befürwortern noch ein gewisser Roger Köppel ein - und ich denke, mit dem verbindet W.J. so ziemlich gar nichts."

      oh, wenn sie sich da mal nicht täuschen. es gibt ungute überschneidungen. jürgen elsässers neu-rechtes compact-magazin hetzt mit denselben schlagzeilen wie die weltwoche (chef: köppel) gegen migranten, schwulenehe udgl. die aussagen des nationalbolschewisten elsässer und die jungmanns über russland sind absolut deckungsgleich. elsässer bastelt übrigens gerade zusammen mit dem rechtsextremisten götz kubitschek an einer "volks-querfront". der afd-flügel um höcke, petry und gauland ist schon mit im boot. erschreckend: nicht einer von denen ist KEIN putinversteher. früher waren neo-nazis noch usa-freundlich wg. des kkk. heute wird für die nachtwölfe und völkische nationalisten im donbass geschwärmt. so ändern sich die zeiten.

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    4. Wolfgang Wilhelm3. Juni 2015 um 11:15

      "es gibt ungute überschneidungen."
      Und die wären? Es kommt keine weitere Aussage dazu, dafür jetzt etwas anderes:

      "jürgen elsässers [...] nachtwölfe [...] "
      Was hat das jetzt mit W.J. und Roger Köppel zu tun?

      Nur kurz zu den Nachtwölfen: die wurden von der Westpresse aufgebaut. Wenn 20 (?) Motorradfahrer gemeinsam durch Europa fahren, dann interessiert das üblicherweise niemanden...

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  3. Es spielt gar keine Rolle, ob ich Blatter nun scheiße finde oder nicht. Es geht um die Qualität der Berichterstattung. Sachliche Information statt Kampagnenjournalismus. das lässt sich besonders gut an Blatter und der Fifa darstellen. So lange uns eine Sache in den Kram passt ist sie gut, ja bewirkt sie wahre Wunder, wie die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Gar nicht mehr einkriegen konnten sich unsere Medien. Ein Ruck sei durch unser Land gegangen, die Wirtschaft habe Fahrt aufgenommen, die Deutschen hätten ihren Mut und ihre Zuversicht zurückgewonnen. Tatsache ist, dass es schon damals Gerüchte gab, Beckenbauer habe mit Blatter gemauschelt. Die Südafrikaner seien mit Geld und dem festen Versprechen geködert worden, die nächste WM mit deutscher Hilfe bei den Bauten und der Logistik auszurichten. Damals war die Fifa noch eine gute Fifa und Sepp Blatter war der Freund aller Deutschen.

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    1. > Damals war die Fifa noch eine gute Fifa und Sepp Blatter
      > war der Freund aller Deutschen.

      der deutschen vielleicht. zum glück aber nicht der amis. ein dank auf diesem blog an die usa ist spätestens seit heute überfällig. Der amerikanische Sender „ABC“ berichtet, dass das FBI nun auch gegen Blatter ermittelt. Aus US-Ermittlerkreisen heißt es: „Wenn das FBI gegen dich ermittelt, merkst du erst nichts davon – und wenn du es merkst, ist es zu spät.“ Gefährlich für Blatter: Unter den Angeklagten soll ein „Rattenrennen“ (US-Ermittler) begonnen haben, wer zuerst über Blatter und sein engstes Umfeld auspackt. Denn nur, wer schnell gute Informationen liefert, kann sich retten. Wer zu spät dran ist, geht ins Gefängnis. Schon allein aufgrund der Krim-Annexion sollte die UEFA die nächste WM boykottieren. Aber Platini ist wie Blatter ein Putinversteher. Schade.

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    2. Wolfgang Wilhelm3. Juni 2015 um 11:36

      "zum glück aber nicht der amis."
      Interessant ist die Frage schon: wäre der Euro-Maidan ohne die Fußball-EM 2012 schon früher organisiert worden?

      "Schon allein aufgrund der Krim-Annexion sollte die UEFA die nächste WM boykottieren. Aber Platini ist wie Blatter ein Putinversteher. Schade."
      Ihre Logik finde ich sehr interessant: wer nicht der Feind deines Feindes ist - der ist auch dein Feind.
      Ich denke, im Gößenwahn ist der IS Ihr Bruder im Geiste.

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    3. Apropos Größenwahn...

      "Ich denke, dass der russische Mensch, oder allgemeiner der Mensch in der russischen Welt, vor allem anderen an seine moralische Verpflichtung denkt, an eine höchste moralische Wahrheit. Was das Überdenken von Werten angeht, sehen wir in Europa denselben Prozess. Denken Sie an den Sieg von Viktor Orban in Ungarn oder den Erfolg von Marine Le Pen in Frankreich."
      -----Wladimir Putin
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/putins-russland-ideologie-vom-ueberlegenen-volk-von-jan-fleischhauer-a-967115.html

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    4. Wolfgang Wilhelm5. Juni 2015 um 14:36

      "an seine moralische Verpflichtung denkt"
      Wo liegt hier konkret der Größenwahn?
      Und überhaupt: was ist daran exklusiv russisch, wenn man das, man als Kultur verfolgt, was man für am besten hält?

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  4. Absolute Zustimmung zum Grundbeitrag.

    1. Es sind ganz gezielte (!) Kampagnen, personenbezogen und inhaltsleer, um konkrete Ziele zu erreichen.
    2. Es sind die Mainstram-Medien, die offensichtlich an einem Strang ziehen, es wirkt koordiniert
    3. Diskurse innerhalb der Redaktionen werden offensichtlich nicht erlaubt
    4. Die Attacken werden oft auf persönlicher, teilweise ganz privater Ebene geführt, indirekt eine Drohung, bloß nicht auszuscheren.


    Was aber optimistisch macht= wir werden es rausfinden, es wird mehr Whistleblower geben.
    Hintergründe dieser Kampagnentechnik werden bekannt werden und hoffentlich wird dann aus dem "SPIEGEL" die Quick, und aus FOCUS "Tempo" usw.
    Wie diese ZEIT-Redakteurin, die rausflog, als sie nicht wie gewünscht berichtete und dann an die Öffentlichkeit ging.



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  5. OT:

    Nur mal als Beleg, dass es wider Erwarten auch Topoi gibt, bei denen Jungmann und ich einer Meinung sind. Schätze mal, er teilt die Ansicht Raniah Salloums, die auf SpOn heute völlig richtig schrieb:

    Am 14. März empfing Sisi ausländische Investoren im Badeort Sharm el-Sheikh. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) flog mit deutschen Unternehmern hin. Gabriel überreichte Sisi die begehrte Einladung der Kanzlerin. Sisi unterzeichnete in Anwesenheit Gabriels Absichtserklärungen mit Siemens im Wert von bis zu zehn Milliarden Euro. Die Bundesregierung macht Sisi salonfähig Die Bundesregierung hat offenbar im Gegenzug für einen Siemens-Deal eines ihrer stärksten Druckmittel aus der Hand gegeben. Sie empfängt Sisi jetzt und macht ihn damit international salonfähig. Sisi geht es um die Bilder aus Berlin. Sie legitimieren ihn, den Ex-Militär, unter dem Ägypten so brutal geworden ist wie selbst unter Hosni Mubarak nicht. Merkels Einladung ist ein grünes Licht für internationale Investoren: Wir Deutschen setzen auf den neuen Autokraten. Sie ist ein Schlag ins Gesicht von Ägyptens Liberalen: Erst haben wir sie bejubelt, nun verraten wir sie. Für Sisis feierlichen Empfang bezahlen wir einen hohen Preis, der sich nicht so leicht beziffern lässt: Glaubwürdigkeit, Autorität, Anstand und Prestige.

    Jawoll. Übrigens: Was heißt Kuhstall auf Arabisch? Mubarak. Zum Glück wurde Sisi am Ende der PK im Kanzleramt von einer Frau (nein, leider nicht Merkel) als Mörder und Faschist beschimpft. Faschisten sind die Muslimbrüder auch. Doch deshalb muss man sie nicht hinrichten lassen.

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  6. Ojee, Russland blamiert sich bis auf die Knochen: Nachdem Martin Schulz Russen in Strasburg Hausverbot erteilte, weil Moskau zuvor gegen 89 Politiker aus EU-Staaten ein Einreiseverbot verhängte, kritisierte Russland das Vorgehen des EU-Parlamentspräsidenten wie folgt: Dies sei eine "Rückkehr zur Inquisition", kommentierte Maria Sacharowa vom Außenministerium in Moskau in der Nacht zum Mittwoch. "Die Jagd auf russische Hexen ist eröffnet", schrieb sie bei Facebook.

    MUAHAHAHA!

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  7. Manchen Leuten, darunter Martin Schulz und Jewgeni ist eben nichts zu blöd, - Kindergartenniveau!

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    1. Wenn ich darf, möchte ich auf Putins letztjährigen O-Ton noch einmal zurückkommen.

      "Ich denke, dass der russische Mensch, oder allgemeiner der Mensch in der russischen Welt, vor allem anderen an seine moralische Verpflichtung denkt, an eine höchste moralische Wahrheit. Was das Überdenken von Werten angeht, sehen wir in Europa denselben Prozess. Denken Sie an den Sieg von Viktor Orbán in Ungarn oder den Erfolg von Marine Le Pen in Frankreich."

      W.J., meine Frage an Sie ist die Folgende: Halten Sie Frau Le Pen und Herrn Orbán für wählbar? Nehmen wir an, Sie wären Ungar oder Franzose: Können Sie sich vorstellen, in der Wahlkabine ein Kreuzchen hinter einen der obigen Namen zu machen? Mich interessiert das wirklich, weil ich nicht glaube, dass Sie z.B. bereit wären, Flachpfeifen wie Björn Höcke oder Frauke Petry zu wählen. Für Putin sind diese Leute Helden, weil sie die Axt an die EU legen. Putins großer Traum ist es, die EU zu zerstören. Die Neu-Rechten wollen das auch. Und Sie? Bei aller Anerkennung für Ihre Herangehensweise: Ich mache bei Ihnen Geschichtsrevisionismus aus. Und Ethnopluralismus. Verkürzte Systemkritik eines autoritären Linken trifft sich mit antihumanen Mythen der radikalen Rechten. Kurz gesagt: Aus Kapitalismus-Analyse werden bei Ihnen “die Banker”, die “das Volk” aussaugen; das Volk, also “wir” wird völkisch interpretiert. Da die Wirklichkeit aber komplexer ist, funktioniert dieses “Wir” nur über äußere Feinde. Für Sie sind das die USA, EU, NATO, EZB, Wall-Street-Bankster, IMF, die üblichen Verdächtigen halt. Die Verantwortung für das Elend auf der Welt, den islamistischen Terror oder das Flüchtlingsproblem schmieren Sie gezielt diesen “Feinden” aufs Brot. Reaktionärer Antiamerikanismus, der sich im Kern gegen multikulturelle Gesellschaften und die Moderne richtet. Sie wittern sogar hinter dem Abgang Blatters eine US-Verschwörung. Lunatic fringe in Reinkultur. Ihre "Volksnähe" erweist sich in Wahrheit als antiemanzipatorisch. Ist *das* die "Bürgergesellschaft", die Sie als Kernzielgruppe des Blogs im Auge haben? Es ist zu befürchten.

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    2. @Jewgeni: Gibt es in Kiew nichts wichtigeres zu tun als Blogs zuzumüllen? Sie wiederholen ein um das andere mal dasselbe. Das Wort Völkisch lässt sich im übrigen bestens auf das Vorgehen der Ukrainischen Regierung anwenden.

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  8. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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  9. Noch so ein Ding und Du bist endgültig raus!

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  10. Ja,Ja.W.J. Die Soldaten der Illuminaten........

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