Sonntag, 29. Januar 2012

ARD bereitet Krieg gegen Syrien medial vor

 Langsam wird die Schlinge zugezogen. Die Weltöffentlichkeit wird auf eine militärische Auseinandersetzung in Syrien vorbereitet. Publikumswirksam wurde jetzt die Beobachtermission der Arabischen Liga vorerst abgezogen.

 Besonders tut sich bei dieser Desinformation wieder einmal die ARD mit Tagesschau und Tagesthemen hervor. Berichtete die Tagesschau noch am 19. Januar davon, dass Syrien mit der Freilassung politischer Gefangener eine Bedingung der Arabischen Liga erfüllt würde, so wird jetzt behauptet, dass unter anderem ein Grund für den Abzug der arabischen Beobachter die nicht Freilassung von Gefangenen sei.

 Besonders toll treibt es ARD-Korrespondent Thomas Aders, aus dem berüchtigten ARD-Studio in Kairo, in den Tagesthemen am 19. Januar. Nachdem Moderatorin Caren Miosga in Zusammenhang mit der arabischen Beobachterdelegation von einem abgeschmacktem Schauspiel spricht und Assad beschuldigt er habe "seit Monaten sein eigenes Volk massakriert", also Völkermord begangen, zeigt uns Aders ein von syrischen Aufständischen gestürmtes und in Brand gesetztes Gerichtsgebäude in Dar'a. Aders findet an der Tatsache, dass hier augenscheinlich eine Gruppe von Vandalen ein Gericht zerstört hat, nur eines unangebracht, nämlich dass hier seit April nicht aufgeräumt wurde.

 Zum ersten Mal ist seit diesem Wochenende auch von getöteten Frauen und Kindern die Rede. Scheinheilig wird diesen Meldungen hinzugefügt, man könne diese Nachrichten nicht bestätigen, da ja in Syrien keine neutralen Beobachter zugelassen seien. Als nächstes wird man sicher von Massenvergewaltigungen und, Libyen lässt grüssen, Containern voll Viagra berichten, und spätestens dann werden die üblichen Verdächtigen im Namen der Menschenrechte eine militärische Intervention des Westens fordern.

 Ist bisher immer, wenn von der Opposition die Rede war, diese anonym geblieben, auch weil man wohl wenig vorzeigbare Köpfe gefunden hatte, so bekommt diese jetzt langsam ein Gesicht. Am Freitag wird uns ein Opfer des angeblichen syrischen Regierungsterrors vorgestellt, medienwirksam in einem Zelt auf dem Kairoer Al Tahrirplatz, Mohammed Tarikhem al Abboud. Einen Tag später ist al Abbouds auftreten von eher offizieller Natur. Neben einem Tischwimpel und vor an den Wänden aufgehängten Syrischen Fahnen erfahren wir, dass er Sprecher des syrischen Nationalrates (SNC) mit Hauptsitz in der Türkei ist.

 Nun muss man wissen, dass dieser SNC ein durchaus umstrittener Haufen ist und von Oppositionellen in Syrien nicht als ihre Vertretung anerkannt wird. Anlässlich eines Treffens des SNCs und innersyrischen Oppositionsgruppen in Kairo, kam es zu wüsten Beschimpfungen und sogar Handgreiflichkeiten. Die SNC-Vertreter beschimpften die Oppositionellen aus Syrien als Büttel und Kollaborateure des Assad-Regimes, weil diese einen Angriff des Auslands auf Syrien ablehnen.
Der SNC hingegen, der ähnlich wie der NTC in Libyen, sich aus völlig unterschiedlichen Gruppen, die sich nur in ihrem Hass auf die syrische Führung einig sind, zusammen setzt, hat schon vor Monaten ein Eingreifen der Nato, der Türkei und der Scheichs von der arabischen Halbinsel gefordert.

 Folgerichtig hat die Türkei auch schon mal Panzerverbände an der Syrischen Grenze zusammengezogen. Als aufstrebende Mittelmacht weiss man was man dem Westen schuldig ist. Davon im deutschen Fernsehen und der Mainstream-Presse kein Wort. Auch schweigt man sich seit Monaten darüber aus, woher die Unmengen von Waffen kommen, die die angeblich friedlichen Oppositionellen anscheinend im Überfluss besitzen und die sie nicht nur am Gürtel spazieren tragen.

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