Donnerstag, 26. Januar 2012

Energie-Oligarchen und willfährige Politiker verhindern Energiewende

 Allmählich wird sie klar, die Stossrichtung unserer Energielobby gegen den Ausstieg aus der Atomenergie. Auf der einen Seite die Angstpropaganda, die da den unwahrscheinlichen Fall eines Totalausfalls der deutschen Netze wegen Überlastung heraufbeschwört, RWE-Vorstandsvorsitzender Grossmann bezeichnet den Schaden von einem Tag Ausfall mit 30 Mrd. Euro, CDU-Vize Michael Fuchs beschwört die Hausfrau, deren Kühltruhe ausfällt, Kurt Lauk, Präsident des CDU-Wirtschaftsrates projiziert das Gespenst der nicht mehr bezahlbaren Strompreise an die Wand. Dazu kommen die Warnungen vor den Konsequenzen des Ausstiegs. Lauk fällt dazu ein, man müsse Wälder abholzen Täler fluten um Stromtrassen zu bauen und Energie zu speichern. Und dann ist da immer wieder die Hochspannungsleitung die gebaut werden muss vom Erzeuger im Norden zum Verbraucher in Baden Württemberg. Michael Fuchs, der ein solcher Anhänger der Kernenergie ist, dass er im Dunkeln schon selbst strahlt, bringt immer wieder das Argument, dass bei einem Abschalten der Kernkraftwerke die Erzeugung der so genannten Grundlast fehle. Tatsache ist aber, dass die Anschlussleistung der Windenergie heute schon höher als die der Atommeiler ist. So sorgt die Windkraft für die Grundlastdeckung. Erst, wenn diese nicht ausreicht, bei Flaute etc. werden Spitzenlastkraftwerke, z.B. Gasturbinen, die innerhalb von Minuten hochgefahren werden können, zugeschaltet.

 Auf der anderen Seite torpediert man wo man nur kann die Installation neuer alternativer Energieerzeuger. Ein gutes Beispiel ist die augenblickliche Debatte über die Deckelung der Subventionierung der Photovoltaik. Die FDP, angeführt von ihrem Vorsitzenden Rösler und der Wirtschaftsflügel der CDU wollen nicht mehr als einen Zuwachs von 1.000 MW jährlich fördern. Der Zuwachs, allein im letzten Jahr, betrug 6.000 MW. Gleichzeitig aber bezeichnen die selben Herrschaften einen Marktanteil der Photovoltaik von 3% an der gesamten Stromproduktion, als zu vernachlässigende Grösse. RWE-Grossmann spottet gar über den Gutmenschen mit den Paletten auf dem Dach, deren Produktion nicht einmal ausreicht um sein I-Pad aufzuladen und spricht von Ökodiktatur.

 Dabei, ist den Energieriesen eigentlich völlig wurscht, woher die Energie kommt. Hauptsache sie erzeugen und verkaufen sie und behalten ihre Markt beherrschende Position, in der ganz allein sie die Preise bestimmen.

 Nur, fataler Weise haben die Firmenvorstände Jahrzehnte lang die Entwicklung verschlafen. Sie haben, vertrauend auf die schützende Hand die die Politik über sie gehalten hat und in die sie reichlich Bakschisch gelegt haben, jegliche für Überflüssig gehalten und die horrenden Gewinne lieber an ihre Aktionäre verfrühstückt. Weder haben sie neue Technologien zur Stromerzeugung entwickelt, noch haben sie ihre Netze ausgebaut, von intelligenten Netzen ganz zu schweigen. Ausserdem haben sie auf ihre Grösse gebaut, statt sich bei verbrauchernahen Stromproduzenten einzukaufen und diese mit ihrem Kapital auszubauen.

Nun läuft ihnen die Zeit davon. Um ihre zentralen, gigantischen Neuanlagen wie Seatec oder Deserttec, riesige Gasturbinenkraftwerke und die dazugehörigen Pipelines von tausenden von Kilometern zu bauen, um das Land mit gewaltigen Überlandleitungen zu überziehen, brauchen sie zig Jahre. Die se Zeit soll die Politik ihnen verschaffen. Politische Leichtmatrosen wie Rösler und energie- und wirtschaftspolitische Hardliner wie Fuchs und Lauk sind ihnen dabei williges Werkzeug.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen