Montag, 13. August 2012

Staatsanwaltliche Ermittlungen gegen Anton Schlecker

Alle Vorwürfe, wegen denen gegen Anton Schlecker ermittelt wird, wurden hier im Blog bereits Anfang Juni detailliert beschrieben.

 Die Presse meldet, dass die Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen Anton Schlecker und dreizehn weitere Personen wegen Untreue, Insolvenzverschleppung und Bankrott ermittelt. In der letzten Woche wurden deswegen zwanzig Wohnungen durchsucht, um belastendes Material zu finden und sicher zu stellen. Für diesen Blog keine Überraschung. Am 6. Juni, als die Mainstreammedien noch das Lied des aufrechten Unternehmers Schlecker sangen, der nur seine Arbeit kenne, der grosse Teile seines Privatvermögen in die wankende Drogeriemarktkette gesteckt habe und der als Einzelunternehmer seine gesamte private Existenz aufs Spiel setze, stand hier bereits zu lesen:

 „Immer mehr Einzelheiten über die letzten Jahre der Drogeriemarktkette Schlecker kommen an die Öffentlichkeit. Sollten sich alle Fakten und Zahlen bestätigen, dann wird der Eindruck immer deutlicher, dass Anton Schlecker bewusst einen Konkurs über Jahre verschleppt haben könnte, um Teile seines Privatvermögens auf die Kinder Lars und Meike zu übertragen.“

 Der Zeitpunkt seit dem Anton Schlecker wusste, das sein Unternehmen nicht mehr zu retten war und er damit begann systematisch Geld an seine Kinder zu transferieren, wurde zu diesem Zeitpunkt bereits hier beschrieben:

„Bekannt ist, dass schon 2008 der Versuch 300 - 400 Millionen Euro Kredit von den Banken zu bekommen kläglich gescheitert war.“ „Spätetstens zu diesem Zeitpunkt war Anton Schlecker klar, dass sein Unternehmen nicht mehr zu retten war und somit auch sein anghäuftes Privatvermögen in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro.“

 Auch die Gründe der Insolvenzverschleppung wurden klar belegt:

„Aber aus seiner Rolle als allein haftender Unternehmer würden ihn seine Gläubiger zu diesem Zeitpunkt nicht mehr entlassen. Er brauchte Zeit, wenigstens einen Teil seines Vermögens noch auf seine Familie zu übertragen, und zwar so sicher, dass bei einem Konkurs kein Gläubiger an die Millionen herankam.“

 Das Schneeballsystem, mit dem Schlecker Liquidität vortäuschte, hier im Blog wurde es bereits Anfang Juni detailliert belegt:

 „Er eröffnete geradezu inflationär neue Filialen. Jede kleine Bude in jedem verlassenen Kaff wurde zu, zum Teil überhöhten Preisen, angemietet. Mit Hilfe dieses immer grösser werdenden Netzes von zumeist unrentablen Filialen, wurde künstlich der Umsatz aufgebläht um bei den Lieferanten längere Zahlungsziele zu erwirken. Schlecker musste erst bei seinen Lieferanten bezahlen, wenn die Ware längst abverkauft war. So gelang es ihm, wie bei einem Schneeballsystem über Jahre, immer so viel Mittel flüssig zu haben, dass er den Eindruck erweckte, die Firma sei liquide.“

 Bleibt die Frage, warum die Medien, die über weit mehr Möglichkeiten zur Recherche verfügen als dieser kleine Blog, dem ja nur die frei verfügbaren Quellen in Presse und Internet zur Verfügung stehen, zu diesem Zeitpunkt noch immer das hohe Lied des Gutmenschen und aufrechten Einzelunternehmers Schlecker sangen?

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