Donnerstag, 4. Oktober 2012

Syrischer Überfall auf türkisches Grenzdorf?

 Eine syrische Mörsergranate ist in einem türkischen Grenzdorf eingeschlagen. Türkisches Militär hat zurückgeschossen. Auf beiden Seiten gab es Tote und Verletzte. Werden wir medial auf einen Krieg gegen Syrien vorbereitet? Ein merkwürdiges Video in der 20.00 Tagesschau am 3. Oktober ergibt mehr Fragen als Antworten.

 In dem türkischen Grenzort Akcakale hat am Mittwoch eine Mörsergranate eingeschlagen. Angeblich wurde sie von syrischen Truppen des Staatschefs Assad abgeschossen. Dabei sollen fünf Menschen, eine Frau und ihre vier Kinder, getötet und dreizehn Menschen verletzt worden sein.

 Ein Szenarium wie es den USA, Europa und den Golfdiktaturen, die die Rebellen moralisch, finanziell, militärisch, durch Geheiminformationen und propangadistisch unterstützen, sehr gut zupass kommt. Versuchen doch die, die Rebellen unterstützenden Staaten schon seit langem den UN-Weltsicherheitsrat zu einer Resulotion zu bewegen, die ihnen in Syrien frei Hand lässt, bis hin zu militärischem Eingreifen. Allerdings scheitern ihre Bemühungen immer wieder am Veto Russlands und Chinas.

 Sollte die Türkei sich jedoch angegriffen fühlen und erklärt den Bündnisfall, so hätten die Natostaaten das Recht der Türkei beizustehen und militärisch in den Konflikt in Syrien einzugreifen, ohne das der Weltsicherheitsrat darüber befinden muss. So wurde der Vorfall, bei der Nato auch sehr hoch aufgehängt. Der Natorat kam zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen und hat der Türkei im Konflikt mit Syrien die Unterstützung der 28 Natomitglieder zugesagt.

 Diese Konsultation nach Artikel 4 des Natovertrages, ist die letzte Stufe vor dem in Artikel 5 beschriebenem „Bündnisfall“, der automatisch Aktionen aller Bündnispartner in Gang setzt, bis hin zur kriegerischen Auseinandersetzung. Es ist erst das dritte Mal in der Geschichte der Nato, dass  Konsultationen auf Grundlage des Artikels 4 stattgefunden haben. Zum ersten Mal kam Artikel 4 im Jahr 2003 zur Anwendung. Kurze Zeit danach griffen die USA unter Präsident Bush den Irak an.

 Artikel 5 kam erst einmal zur Anwendung. Nach den Angriffen auf das World Trade Center in New York, erklärten die USA den Bündnisfall. Es folgte der Afghanistankrieg, in dem mittlerweile auch 53 Soldaten der Bundeswehr und drei deutsche Polizisten getötet worden sind.

 Es soll hier keineswegs der Diktator Assad verteidigt werden, noch soll irgendwelchen dubiosen Verschwöriungstheorien das Wort geredet werden. Allerdings muss festgestellt werden, das der Westen sich schon mehr als einmal die Begründung um in den Krieg zu ziehen, selbst geschaffen hat. Im ersten Irakkrieg waren es die Säuglinge die in Kuweit angeblich von Saddattruppen aus ihren Brutkästen gerissen und auf dem Fussboden erschlagen wurden. Im Kosovokrieg, das angebliche Massaker von Racak, wo laut Nato 45 albanische Zivilisten von serbischen Milizen getötet wurden. Später stellte sich heraus, das es sich bei den gefundenen Leichen um Kämpfer der UCK gehandelt hatte, die in einem Gefecht mit den Serben getötet wurden. Der zweite Irakkrieg wurde vom Zaun gebrochen, nachdem die USA behaupteten, sie hätten sichere Erkenntnisse über Massenvernichtungswaffen in Händen Saddats. Und schliesslich griffen Natotruppen in die Kämpfe in Libyen ein, weil Ghaddafi angeblich Zivilisten aus der Luft bombadierte, was erwiesener Massen nicht stimmte.

 Sieht man sich die Bilder der Tagesschau von Mittwoch etwas genauer an, so fallen einem zunächst die gestochen scharfen Bilder auf, die augenscheinlich von Profis mit Profikameras gemacht worden sind, ist man sonst doch eher unscharfe verwackelt Handyviseos gewohnt. Wobei zu Anfang der Sequenz ein zweiter Kameramann mit offensichtlicher Fernsehkamera durchs Bild läuft. Zwei Kamerateams in einem gottverlassenem Grenzdorf in der östlichen Türkei, just in dem Augenblick, als dort eine Granate aus Syrien mehrere Menschne tötet. Einer von den ganz seltenen Glücksfällen, oder eine bewusste Inszenierung? 

ImVordergrund links, der zweite Kameramann
  Handelt es sich bei dem Tagesschaubeitrag überhaupt um Szenen aus Akcakale? Das Ganze hat eher den Anschein einer Polizeiaktion.  Polizisten, die sich um einen augenscheinlich Verletzten Kollegen kümmern, die Verhaftung eines Zivilisten und die bei solchen Anlässen oftmals anzutreffenden wild gestikulierenden Dunkelmänner mit Funkgerät und dunkler Sonnenbrille, denkwürdige Zutaten in einem Bericht über einen Mörserbeschuss aus Syrien.

Polizeikräfte, teilweise anscheinend mit schußsicheren Westen kümmern sich um einen Mann, der mit dem Gesicht nach unten, auf den Boden.
Kräfte in Zivil drängen die Reporter zurück
Ein Zivilist wird offensichtlich abgeführt
Der Abgeführte liegt am Boden. Bei dem zweiten Mann, hinten, scheint es sich um einen Polizisten zu handeln
Alle Bilder Screenshots Tagesschau

















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