Freitag, 10. Juli 2015

Tsipras beugt sich dem internationalen Finanzterror und dessen Grossmeisterin, Angela Merkel

 Wie hatte doch der ehemalige griechische Finanzminister Varoufakis die Troika aus IWF, EZB und EU genannt? Richtig: Terroristen! Die Empörung war groß. Unsere Bundeskanzlerin, unsere Angela eine Terroristin? Das kann ja wohl nicht sein.

  Jetzt, da das griechische Volk mit einem klaren "NEIN" die erpresserischen Bedingungen für eine weitere Mitgliedschaft im erlauchten Kreis der Euro-Länder abgelehnt hat, zeigt sich einmal mehr, dass die Dame mit den auffallend bunten, schlecht sitzenden Jacken, passender in eine schwarze Bourka gekleidet wäre.

 Terrorismus ist, wenn man ohne Rücksicht auf Leib und Leben anderer seine eigenen Interessen, unter Verwendung von Erpressung und Gewalt durchsetzt, oder wie Wikipedia erklärt:
"Unter Terrorismus (lat. terror „Furcht, Schrecken“) sind Gewalt und Gewaltaktionen  gegen eine politische Ordnung zu verstehen, um einen politischen Wandel herbeizuführen. Der Terror dient als Druckmittel und soll vor allem Unsicherheit und Schrecken verbreiten oder Sympathie und Unterstützungsbereitschaft erzeugen."
 Erschreckt fährt der deutsche Michel hoch: "Unsere Merkel, Erpressung, Gewalt, niemals !" Um Gewalt anzuwenden, zum Zwecke der Erpressung braucht der Terrorist /die Terroristin nicht unbedingt mit der Knarre in der Hand, in einem schlechten Amateurvideo, mit Tod und Verderben drohen. Es reicht völlig ein öffentlich-rechtliches Fernsehen mit einem Moderator in Brüssel, der in Talkshows und Kommentaren, jeglichen Sachverstand vermissend, verbal auf die Terroropfer einschlägt und einer weitgehend gleichgeschalteten Presse, die der Bevölkerung ein ums andere Mal erzählt, wie faul die Griechen sind, wie sie sich ein schönes Leben auf unsere Kosten machen und ansonsten tricksen, betrügen und die ganze Welt zum Narren halten.

 Unter diesen Gegebenheiten ist es ein Leichtes zu Wohl und Frommen der Finanzindustrie nicht nur das kleine Volk der Griechen zu erpressen. Um den Forderungen und Wünschen der Banken und Hedgefonds Nachdruck zu verleihen schreckt Merkel auch vor Mord und Todschlag nicht zurück. So stieg die Selbstmordrate in Griechenland seit Einführung der drastischen Sparpolitik erheblich an. "Die Presse.com" aus Österreich schreibt:
"Als die Sparmaßnahmen im Juni 2011 beschlossen wurden, gab es einen starken Anstieg der Selbstmorde von über 35 Prozent im Land. Im Juli 2012 erreichte die Zahl mit durchschnittlich 64 Suiziden pro Monat einen neuerlichen, traurigen Höhepunkt."
"Zeit-online" nennt konkrete Zahlen:
"Danach belief sich die Zahl der polizeilich gemeldeten versuchten oder vollzogenen Suizide im Jahr 2009 auf 677. Das war im letzten Jahr vor Ausbruch der Krise. Ein Jahr später stieg diese Zahl auf 830, 2011 auf 927"
Das macht im Jahr 2010 153 Selbstmorde mehr als ein Jahr zuvor und 2011 gar 250 Menschen mehr als im Jahr 2009, die sich aus Verzweiflung sich selbst das Leben nahmen.

 Wer nun sagt, wären die Griechen nicht so faul gewesen, hätten sie anstatt Urlaub zu machen, geschafft wie wir Deutschen, wie es unsere Kanzlerin abfällig bemerkte, bräuchten sie sich jetzt nicht selbst entleiben, dem sei noch eine Zahl genannt. Die Säuglingssterblichkeit stieg allein in den Jahren 2008 bis 2010 um 43 Prozent wie Spiegel-online schreibt.
"Die Zahl der Kinder mit niedrigem Geburtsgewicht ist allein zwischen 2008 und 2010 um 19 Prozent gestiegen, die Zahl der Totgeburten um mehr als 20 Prozent",
heisst es weiter in dem Artikel, der sich auf ein Studie der britischen Universitäten Cambridge, Oxford und London beruft, mit dem Titel "Griechenlands Gesundheitskrise: Von der Sparpolitik zur Realitätsverweigerung".

 Auch von einem drastischen Anstieg von HIV-Infektionen ist in der Studie die Rede. Spiegel-online:
"In Griechenland traf dieser rigide Sparkurs vor allem Vorsorgeprogramme hart: So wurde die Ausgabe von Spritzen und Kondomen an Drogenabhängige gekürzt. Die Folge: Die Zahl der HIV-Neuinfektionen unter denen, die Drogen spritzen, stieg von 15 im Jahr 2009 auf 484 drei Jahre später."
 Anfang 2014 waren 800.000 Griechen ohne jede Krankenversicherung, das entspricht über 7% der Gesamtbevölkerung. In der Zwischenzeit dürfte diese Zahl noch einmal drastisch gestiegen sein, da Arbeitslose nach zwei Jahren ohne Anstellung jegliche Unterstützung verlieren, somit ohne Einkommen und somit auch ohne Krankenversicherung sind.

 Die "Deutsche Ärztezeitung" fügt noch eine weitere erschreckende Zahl hinzu:
"Fast ein Drittel der nicht altersbedingten Todesfälle im Jahr 2012 könnten den Entbehrungen durch die Krise zugeschrieben werden, erklären die Studienautoren. In harten Zahlen sind das 2000 der insgesamt 116.670 Todesfälle."
 Diese Opfer zusammengezählt, ergeben weitaus mehr Todesopfer der drastischen Sparpolitik der Troika, als der Angriff auf die Twintower des Worldtrade-Centers in New York am 11. September 2001.

 Wofür all diese Opfer? Merkel sagt, die Griechen haben insgesamt 240 Mrd. Euro von uns erhalten und die müssen unter allen Umständen zurückgezahlt werden. Einmal abgesehen davon, das 90 Prozent dieser Summe nicht bei den Griechen, sondern über den Umweg über die griechischen Banken bei der Deutschen Bank und Co. gelandet sind, ist diese Summe niemals rückzahlbar.

 Der griechische Staat ist mittlerweile, auch auf Grund der rigiden Sparmassnahmen mit 180 Prozent des griechischen Bruttoinlandsproduktes überschuldet. Das Bruttoinlandsprodukt hat von 2009, mit etwa 341 Mrd. Euro, bis 2013, mit 241 Mrd. Euro über 30 Prozent verloren. Die Arbeitslosigkeit ist auf 25 Prozent hochgeschnellt, die Jugendarbeitslosigkeit liegt inzwischen sogar über 50 Prozent. Eine ganze Generation ohne Perspektive.

 Jeder, der nur ein wenig Verstand in der Birne hat kann sich ausrechnen, dass diese Belastung niemals abzutragen ist. Ganz im Gegenteil, durch die Zinszahlungen nimmt die Verschuldung von Jahr zu Jahr zu. Irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, an dem der Troika, und damit den europäischen Steuerzahlern, die Rechnung präsentiert wird. Je später, desto höher wird der Betrag, der den Banken zu zahlen ist, ausfallen. Aber dann ist Merkel schon längst nicht mehr Kanzlerin. Bis dahin hat sie nicht nur die Griechen, sondern die ganze EU in Geiselhaft genommen, nur um ihre Kanzlerschaft zu sichern.

Griechenland hat am Sonntag in einer Volksabstimmung mit über 61 Prozent "NEIN" gesagt zu dem Finanzterror der Bundeskanzlerin Merkel und ihres Finanzministers Schäuble. Der Ministerpräsident Griechenlands, Tsipras, hatte dazu aufgerufen.

Alle Welt, auch ich, waren der Meinung, der Mann meint diese Aufforderung ernst und richtet seine Politik an der Entscheidung seines Volkes aus. Aber Tsipras ist auch nur ein Politiker. Der Volksentscheid war offensichtlich nur eine Finte um sein politisches Überleben zu sichern. Gestern hat er eine Sparliste in Brüssel vorgelegt, die fast eins zu eins mit den zuvor durch Volksentscheid abgelehnten Forderungen, der von Merkel bevormundeten Europäer und des IWF, übereinstimmt.

Der ganze Volksentscheid war eine Finte. Tsipras wollte den Griechen klarmachen, dass er gar nicht anders kann, als seinem Volk neue Sparmassnahmen aufzubürden. "Seht her, ich habe sogar mein politisches Überleben mit dem Volksentscheid in die Waagschale geworfen" Um es mit Luther zu sagen: "Hier steh' ich, ich kann nicht anders".

 Tsipras darf weitermachen, ab jetzt als Regional-Don der Mafia oder als einer der vielen Selbstmordattentäter der grössten Terrororganisation der Welt, der Finanzindustrie.

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