Montag, 15. August 2016

Der vorauseilende Gehorsam des "Meinungsjournalisten" Kurt Pelda

Kurt Pelda ist ein freier Journalist aus der Schweiz.
"Ich bin Meinungsjournalist und kein objektiver Beobachter",
sagt Pelda laut der Schweizer Tageswoche vom 4. September 2014 über sich selbst. Und als ein solcher muss er, will er gut verdienen, die Wünsche der verantwortlichen Redakteure in den Aufträge vergebenden Medien bedienen.
"Als freier Journalist richte er sich nach der Nachfrage der Medien",
zitiert ihn das "Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)" am 24. November 2014. Ein Mann also der nicht nur käuflich ist, sondern auch kein gesteigertes Interesse an objektiver Berichterstattung hat.

 Ob das das entscheidende Kriterium war, das den Deutschlandfunk veranlasst hat Pelda mit einem Kommentar zum Syrienkrieg zu beauftragen, ist nicht bekannt. Wer aber die "Berichterstattung" (hier sind die Anführungsstriche mehr als gerechtfertigt), des sich aus dem Zwangsbeitrag der Deutschen Bundesbürger finanzierenden öffentlich-rechtlichen Senders, in der letzten Zeit näher betrachtet hat, dem scheint diese Option durchaus plausibel.

 Dereinst im kalten Krieg gegründet als Propagandakanal, um den Bürgern der DDR die Segnungen des Westens näher zu bringen, sendete der Deutschlandfunk auf Mittel- und Langwelle um auch den letzten Winkel der DDR und seine östlichen Nachbarn Polen, die damalige Tschechoslowakei und Ungarn zu beglücken. Irgendwie haben die Macher des Deutschlandfunks dann wohl das Ende des Warschauer Paktes verschlafen, denn immer noch giftet der Kanal gegen Moskau, als sei diese immer noch die Hauptstadt der Sowjetunion.

 Erzkonservativ, als Sprachrohr der Bundesregierung und unserer "Freunde" von der anderen Seite des Atlantiks ist der Sender nach wie vor auf Krawall gebürstet. Da ist es nur logisch, dass der Sender keinen objektiven Beobachter sondern einen Meinungsjournalisten wie Kurt Pelda die Möglichkeit gibt, sich seine Brötchen zu verdienen. Wobei der Deutschlandfunknicht nicht Peldas einziger Brötchengeber ist.

 Da steht in vorderster Linie die Schweier "Weltwoche". Unumschränkter Beherrscher der Weltwoche ist der Verleger und Chefredaktor, der Irakkrieg-Befürworter, Roger Köppel, der 2015 Mitglied der Schweizerischen Volkspartei (SVP) wurde, und im gleichen Jahr, im Oktober, auf der Liste des Schweizer Pendants der deutschen AFD in den Nationalrat gewählt worden ist.

 Der Schweizer Soziologe Linards Udris Schreibt in seinem Buch "Politischer Extremismus und Radikalismus - Problematisierung und diskursive Gelegenheitsstrukturen in der öffentlichen Kommunikation der Deutschschweiz":
"...die mittlerweile wählerstärkste Schweizerische Volkspartei SVP (sei) als rechtsradikal oder gar rechtsextrem zu klassifizieren".
  Wer aus diesem Dunstkreis, zu dem auch die Autoren der "Achse des Guten" um Henryk M. Broder, deren Artikel auf einer Website der Weltwoche gepostet werden gehören, für den ist klar, dass einem Mann wie dem deutschen Aussenminister Frank Walter Steinmeier, dessen
"Mantra, man müsse nach diplomatischen Lösungen suchen, ohne dabei entsprechenden Druck auszuüben", 
diesem letztlich
"als Feigenblatt für die eigene Impotenz herhalten muss".
 Mit Impotenz dürfte, wir wollen das zu Steinmeiers Vorteil einmal annehmen, hier wohl weder die Erektile Dysfunktion lateinisch, mpotentia coeundi, noch die Anejakulation, impotentia ejaculandi, noch die Zeugungsunfähigkeit, impotentia generandi, gemeint sein, sondern eine nicht näher beschrieben geistige Unfähigkeit.

 Unfähigkeit, wozu? Pelda lässt uns mit dieser Frage im Regen stehen, er beantwortet sie nicht. Stattdessen beschwert er sich über Steinmeiers angeblichen Unwillen
"Putin und Assad vom Massenmord"
in Aleppo abzuhalten:
"Man wiederholt wohlklingende Phrasen gebetsmühlenhaft, rührt in Wirklichkeit aber keinen Finger".
 und typisch für einen in der Wolle gefärbten Sozen:
"zu groß ist die Angst, man könne Moskau verärgern".
 Aber Steinmeier ist nicht allein. Einmal in Fahrt gekommen reicht Peldas Bannstrahl bis nach Washington. Da mutiert selbst der König der Killerdrohnen, der Massenmörder Obama zu einem, vor Putin kuschenden Feigling:
"Es ist dieses Mantra der Untätigkeit, des Wegsehens und des Nicht- Benennen-Wollens, das zur syrischen Katastrophe maßgeblich beigetragen hat. Doch sogar dieser recht einfachen Erkenntnis versperren sich die Geister in Berlin und Washington."
 Und dass, obwohl im Gegensatz zu der ausgefeilten feinen Technik der US-Amerikaner, dessen Generalstabschef Norman Schwarzkopf ja schon im Irakkrieg 2003 behaupteten, ihre totbringenden Bomben seien so präzise, das sie in einem Gebäude ausschliesslich die Toiletten treffen könnten, fraglich sei nur noch, ob die Herren- oder Damenklos, Russland immer noch, die mittlerweile über 70 Jahre alten Bomben aus dem zweiten Weltkrieg über Syriens Städten entsorgt:
"Videos des russischen Verteidigungsministeriums belegen, dass Moskaus Flugzeuge ihre Bombenschächte hoch oben am syrischen Himmel öffnen und ihre tödliche Fracht abwerfen. Wohl gemerkt: Das sind keine klugen Lenkwaffen, mit denen sich ein Panzer oder ein Bunker präzise treffen lässt, sondern ungelenkte Bomben wie im Zweiten Weltkrieg, die nicht zwischen militärischen Zielen und Zivilisten unterscheiden können."
 Da sind Obamas Drohnen doch von ganz anderer Qualität - mit nur einem kleinen Manko behaftet - sie können immer noch nicht Terroristen von friedlich feiernden Hochzeitsgesellschaften unterscheiden.

 Es scheint allerdings eine technische Neuerung zu geben, die an die alten Weltkrieg-zwei-Bomben aus Stalins Aservatenkammer angeschraubt wurden. Sie erlaubt den slawischen Horden, die sich in Syrien breitmachen
"Dass Putins Flugzeuge zusammen mit der syrischen Luftwaffe Wohngebiete im Osten von Aleppo und anderswo in Schutt und Asche legen, dass dabei zahlreiche Krankenhäuser ...aus der Luft offenbar gezielt zerstört oder beschädigt wurden".
 Anscheinend eine Krankenhaus-Zerstörungs-App, wie anders ist es zu verstehen, dass Putin mit "ungelenkte(n) Bomben wie im Zweiten Weltkrieg, die nicht zwischen militärischen Zielen und Zivilisten unterscheiden können", Krankenhäuser aus der Luft gezielt zerstören und beschädigen kann?

 Die massenhafte Verwendung dieses Add-ons
"sind Kriegsverbrechen, für die letztlich auch Putin die Verantwortung trägt."
 Das Ganze mutet sehr wie der Text eines verwirrten Geistes an, besonders wenn man sich darin weiter vorarbeitet:
"Ausgerechnet die als Terrororganisation gebrandmarkte Nusra-Front wird möglicherweise schon bald als Befreierin der eingeschlossenen Zivilbevölkerung gefeiert werden",
schreibt Pelda und es mutet schon etwas bizarr an, wenn er die Al Nusra-Front, die er nicht als Terrororganisation benennt, sondern nur als eine, als solche "gebrandmarkte" bezeichnet, als Befreierin der Zivilbevölkerung vom
"Schlächter von Damaskus"
feiert.

 Es mag auch bizarr wirken, wenn Pelda  nicht nur Steinmeier, sondern in einem Abwasch auch der UN und Washington, als ein Synonym für Obama, für die
"Untätigkeit, des Wegsehens und des Nicht- Benennen-Wollens, das zur syrischen Katastrophe maßgeblich beigetragen hat",
anklagt. Aber es macht durchaus Sinn. In Washington wird, wenn sie denn nicht vorher in irgendeinem Staatsgefängnis landet, Hillary Clinton im nächsten Jahr das Amt des US-Präsidenten übernehmen. Und da macht es sich schon jetzt einmal gut, wenn man sich bei der Ikone der US-amerikanischen Neocons andient. Eine zahnlose UN, und ein US-Präsident Obama, dem immer mehr das Etikett eines Verräters angehängt wird, der durch seine zögerliche Politik die Vormachtstellung der USA in der Welt geopfert hat, sind in der Presse immer häufiger, neben den Haupttätern Assad und natürlich Putin die Schuldigen, wenn es um die Opfer des Syrienkrieges geht.

 Hillary ist da aus einem ganz anderen Holz geschnitzt. Befürworterin von George W. Bushs Irakkrieg, glühende Verfechterin des Libyenkriegs und der physischen Vernichtung Gadaffis "We Came, We Saw and He Died" (Wir kamen, wir sahen und er starb) einer sogenannten "Flugverbotszone" für Syrien, eine Förderin Victoria "Fuck the EU" Nulands, die auf dem Kiewer Maidan Donats verteilte, und Putin mit Hitler verglich: "Putin’s actions are like ‘what Hitler did back in the ’30s’", ist sie stets und überall für militärische Einsätze zur Durchsetzung US-amerikanischer Interessen. Ganz im Sinne Madeleine Albrigts, der Aussenministerin des 42. Präsidenten der USA, Hillarys Ehemann Bill Clinton, die den damaligen Chef des Generalstabs und späteren Verteidigungsminister unter George W. Bush Colin Paul im Zusammenhang mit dem Bosnienkrieg fragte:
"Was ist der Sinn dieses großartigen Militärs, wenn wir es nicht verwenden können?"
 Will man späterhin weiter Aufträge von den Medien bekommen, dann muss man schon einmal rechtzeitig beweisen, dass man ein harter Hund ist. Denn für die Herren der veröffentlichten Meinung ist der ehemals gefeierte Friedensnobelpreisträger Obama eine "Lame Duck". Die Zukunft ist "crooked Hillary". Nicht umsonst macht der Mainstream Stimmung für Hillary, als ginge es um die Wiederwahl der deutschen Kanzlerin und die von ihr nach der Höhe des Speichelleck-Faktors vergebenen Sitze in der Regierungsmaschine bei Auslandsbesuchen.

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