Sonntag, 26. Februar 2012

Europas Wirtschaft wird kaputt gespart

 Die EU-Kommission senkt ihre Konjunkturprognose für den Euro-Raum für das Jahr 2012 deutlich ab. Von einem Zuwachs von 0,5 Prozent des Bip  auf ein Minus von 0,3 Prozent. Nun befürchten die Schlaumeier von EU-Ökonomen um den Wirtschaftskommissar Olli Rehn, dass  ein "tiefer und andauernder" Abschwung drohe. Ja was denn sonst?

 Man muss sich ernsthaft fragen was diese Herrschaften, die sich auch noch Experten nennen im Kopf haben? Sie zwingen den so genannten PIGS-Staaten, Griechenland, Italien, Spanien, Portugal und Irland Sparprogramme auf, die in allen diesen Ländern zu katastrophalen Konjunktureinbrüchen geführt haben. In Griechenland sank das Bip im vergangenen Jahr um 6,7%, in Italien um 0,7% allein im letzten Quartal, in Spanien um 0,3% und in Portugal um 2,7%. In Irland dürfte das Wirtschaftswachstum um die 0% liegen.

 Die Arbeitslosenzahlen stiegen auf 20,9 in Griechenland, in Italien auf 8,9% in Spanien auf 22,9%, in Portugal auf 13,6% und in Irland auf 14,5%. Die Antwort der EU unter der Führung von Merkel und Schäuble auf diese erschreckenden Zahlen ist: Vermehrt sparen. So als könne man ein Auto, das auf einen Abgrund zu rast dadurch vor dem Absturz retten, indem man mehr Gas gibt.

 Diese fünf Länder stellen mit 134,5 Mio. Einwohnern immerhin weit mehr als ein Drittel der Einwohner der gesamten Eurozone (327 Mio. Einwohner). Wenn man über einem Drittel der Bürger der Eurostaaten förmlich den Geldhahn zudreht, dann ist es wohl logisch, dass die kein Wirtschaftswachstum mehr generieren können. Das wird früher oder später auch die deutsche Wirtschaft zu spüren bekommen. Eine Nation, die so auf Export gesetzt hat, muss zwangsläufig einen Wirtschaftseinbruch erleiden, wenn die Menschen in den Nationen die unsere Waren kaufen sollen dazu nicht mehr in der Lage sind.

 Aber Merkel und Schäuble sind mit den katastrophalen Ergebnissen ihrer Wirtschafts- und Finanzpolitik anscheinend noch nicht zufrieden. So verlangen sie von allen EU-Ländern ultimativ die Aufnahme einer Schuldenbremse in ihre Verfassungen. So wird Europa kaputt gespart.  Aber sind die Wirtschaftsstrukturen erst einmal zerstört, dann hat Europa auf lange Zeit den Anschluss an die USA, China und die anderen grossen Wirtschaftszentren der Welt verloren. Denn Fabriken, die erst einmal geschlossen sind, öffnet niemand mehr.

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