Donnerstag, 8. März 2012

Griechenland: Zocker hoffen auf Millionen - Menschen gehen die Medikamente aus

 Am heutigen Abend um 21.00 Uhr läuft die Zustimmungsfrist zum griechischen Schuldenschnitt aus. Bisher liegt die Zustimmungsquote bei über 50 Prozent. Letztlich entschieden wird ein Gelingen des Schuldenschnitts durch zwei gegensätzlich spekulierende Gruppen unter den Zockern.

 Die eine Gruppe stimmt dem Schuldenschnitt nicht zu, hofft aber, dass das genug andere Gläubiger tun, um dann ihre Papiere, mit nur noch geringer Laufzeit, zu 100 Prozent eingelöst zu bekommen, Stichwort. My big fat Greek Bond. Die andere Gruppe, stimmt der Umschuldung nicht zu in der Hoffnung, dass das erforderliche Quotum für den Schuldenerlass nicht zustande kommt. Griechenland muss dann den Bankrott erklären und die Kreditausfallversicherungen treten für den Schaden ein.

 Für das griechische Volk sind beide Szenarien weit entfernt von ihrer Lebensrealität. Für die überwiegende Zahl der Griechen macht es längst keinen Unterschied mehr ob ihr Land nun Pleite geht oder nicht. Ihnen fehlt jetzt schon das Nötigste zum Leben.

 So berichtet der Blog keeptalkinggreece.com das etliche Apotheken und Krankenhäusern die Medikamente ausgehen. 243 von 500 Medikamenten seien nicht mehr verfügbar. Dazu gehörten Präparate gegen Diabetes und Bluthochdruck. Auch Antibiotika und Mittel gegen Virus-Infektionen sind kaum noch erhältlich.

 Selbst Arzneien zur Krebsbehandlung werden knapp, so dass in einigen öffentlichen Krankenhäusern schon keine Behandlung zum Beispiel an Brustkrebs erkrankter Frauen mehr möglich ist.

 Von solchen Katastrophen unbeeindruckt kauft die griechische Regierung weiter Waffen in grossem Stil. Laut dem Schweizer Sender DRS schliesst das Land Kaufverträge in Milliardenhöhe ab. Im Jahre 2010, das Land steckte bereits tief in der Schuldenkrise, kauften griechische Militärs in Frankreich für 876 Mio., hauptsächlich Kampfflugzeuge, in Italien und den Niederlanden für je für 53 Mio. und in Deutschland für 35,8 Mio. Euro Waffen ein.

 Von einer Einschränkung der Waffenkäufe seitens der Kreditgeber Griechenlands, EU, EZB und IWF ist nichts bekannt.

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