Mittwoch, 23. Mai 2012

Die Linke betreibt Harakiri

 Braucht es in Deutschland eine Partei wie „Die Linke“? Nein, eine Linke des Dietmar Bartsch oder des Klaus Lederer ist überflüssig wie ein Kropf. Eine Linke, die bei allem was sie tut nach den Fleischtöpfen der Politik schielt, eine Linke deren Führungspersonal sich darin ergeht, sich durch integrante Spielchen gegenseitig Matt zu setzen, ist überflüssig wie ein Kropf. Sicher ist Oskar Lafontain eine Person die polarisiert, aber eine Partei, die es sich leistet ihr bestes Zugpferd in Rente zu schicken, um mit einem gelernten Apparatschik, der in zwanzig Jahren Demokratie nichts dazugelernt hat und immer noch meint, Politik sei das Gekungel farb- und ideenloser Politkkader in verrauchten Hinterzimmern, ist absolut verzichtbar.

 Die Linke war eine Alternative zum herrschenden Mainstream der Neoliberalen. Sie war ein alternativer Politikentwurf. Nicht politische Ämter und Koalitionen um jeden Preis, nur um der Macht willen, sondern eine Politik, problemorientiert, nah an den Bürgern und kompromisslos im Grundsätzlichen, das war das Erfolgsrezept der Linken seit ihrer Gründung. Damit hat sie nicht nur erstaunliche Wahlergebnisse erzielt, damit hat sie auch die grosse Koalition der Neoliberalen, CDU/CSU, SPD, Grüne und FDP vor sich her getrieben. Solange diese Blockparteien, den frischen Wind der Partei "Die Linke" im Nacken spürten, waren sie gezwungen, sich wenigstens ab und an, das soziale Mäntelchen umzuhängen.

 Bei einer Partei, geführt von einem Dietmar Bartsch, die wie alle anderen in jedes Koalitonsbett steigt, das sich ihr bietet, können diese Parteien ihre asoziale Politik ohne Gefahr, vom Wähler abgestraft zu werden, fröhlich weiter betreiben.

 Man muss sich fragen, ob ein Mann, der seinen Hut in den Ring wirft, Monate, bevor dieser aufgebaut ist, will heissen, der sich für den Parteivorsitz bewirbt, bevor dieser überhaupt vakant ist, wirklich nur Vorsitzender werden will, oder ob er es von Anfang an darauf abgesehen hat, diese Partei durch monatelange Diskussionen und Grabenkämpfe zu zerstören? Will Bartsch überhaupt eine bundesweite Alternative zu den anderen Parteien, oder will er eine reine Ostpartei, die sich darauf beschränkt, in dem ein oder anderen der neuen Länder als Juniorpartner in der Regierung zu sitzen. Was dabei herauskommt hat man an den Wahlergebnissen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern gesehen.

 Vielleicht sonnt sich Bartsch in dem Glanz den die Presse um ihn verbreitet. Bartsch der Realo, der Mann, der im Gegensatz zu Lafontaine koalitionsfähig und willig ist. Bartsch der moderate Politiker aus dem Osten, der sich den „Realitäten“ der globalisierten Welt stellt und nicht irgendwelchen Utopien hinterher läuft. Kurz ein Mann, der, sollte man ihn einmal gebrauchen, bereitsteht um für jede Sauerei den Kopf hinzuhalten. Verräter für ein paar Silberlinge, Dienstwagen, Leibwächter, hoch dotierte Pension und Nebenjobs.

  Bartsch sollte sich nicht täuschen. Medien und Politiker haben ihn gebraucht um eine wirkliche Alternative in der deutschen Politik zu verhindern. Aber er wird in ihren Augen immer das Schmuddelkind aus dem Osten bleiben. Für ihn wird immer nur der Katzentisch bleiben, auch wenn er ,wie die grossen Fünf, von den Bürgern abgestraft wird, so als hätte er mit an der festlich gedeckten Tafel gesessen.

 Die Partei „Die Linke“ hat ihre Existenzgrundlage verraten und ist somit überflüssig geworden. Aber es gibt Bewegung jenseits der Linken. Junge Leute, frech, alternativ, bunt, chaotisch und kompromisslos links. Wer die Demonstrationen in Frankfurt am letzten Wochenende gesehen hat, wer Bilder von den Demonstrationen gegen die Kastortransporte, den G8-Gipfel in Heiligendamm, den unsinnigen Bahnhof in Stuttgart oder die zahlreichen Aktionen der Occupy-Bewegung, der stellt fest, dass die grauen Zottelbärte immer weniger werden. Diese Aktionen werden mehr und mehr von einer neuen wütenden Jugend getragen. Hier liegt die grosse Hoffnung auf ein mächtiges Korrektiv zu der menschenverachtenden Politik der Blockparteien.

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