Montag, 6. August 2012

Mario Monti will europäische Bürger zu Untertanen machen

 Nun ist die Katze endlich aus dem Sack. Vermuten musste man es ja schon lange, in Brüssel streben die Vertreter der Finanzwelt ganz offen die Übernahme der Macht an. Der Berater der US-amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs, führendes Mitglied der Trinationalen Konferenz, Vorstandsmitglied der Bilderberger und von der deutschen Kanzlerin Angela Merkel ohne parlamentarische Legitimation in das Amt des italienischen Ministerpräsidenten gehiefte Mario Monti hat sich verplappert. Monti forderte das Aushebeln der Parlamente der Euro-Mitgliedsstaaten: „Wenn sich Regierungen vollständig durch Entscheidungen ihrer Parlamente binden ließen, ohne einen eigenen Verhandlungsspielraum zu bewahren, wäre das Auseinanderbrechen Europas wahrscheinlicher als eine engere Integration.“

 Monti der von 1995 bis 2004 Eu-Kommissar, zunächst für Binnenmarkt und anschliessemd für Wettbewerb war, ist in Brüssel bestens vernetzt. Seine Äusserung dokumentiert auf erschreckende Art und Weise die Denkrichtung der führenden Köpfe von Kommission und Rat in der EU. Hier wird augenscheinlich die Herrschaft von Experten und Bürokraten angestrebt ohne parlamentarische Kontrolle. Ein Pseudoparlament, wie das, dass jetzt wechselweise in Straßburg und Brüssel tagt und dessen Machtbefugnisse spätestens bei der Festlegung des Briefportos in der EU seine Grenzen hat, soll den Schein einer Demokratie nach aussen wahren.

 Spätestens seit dem Versuch, im Jahre 2008 eine europäische Verfassung gegen den Willen der Bevölkerung durchzusetzen, die dann in letzter Minute durch einen Volksentscheid der Iren gestoppt wurde, versuchen die EU-Gremien immer wieder die Parlamente der Mitgliesdstaaten auszuschalten. Für die Bürokraten und für die führenden Politiker ist Europa eine Verwaltungseinheit, ein Wirtschaftsraum eine weltweite Machtoption, aber nicht die Heimat von annähernd 500 Millionen Menschen. Die sind nur ein Faktor im Poker um Rohstoffe, Ackerland und Absatzmärkte.

 Europa, das ist für diese Leute ein grosses Unternehmen, das nur durch eine straffe Führung beherrschbar ist. Vorstand, Aufsichtsrat, gleich Kommission und Rat, und für das blöde Volk bleibt dann noch der machtlose Betriebsrat, sprich das Europaparlament. Mit der Führung des Unternehmens hat der allerdings nicht das Geringste zu tun.

 Monti, und da ist er sicher in bester Gesellschaft, hält die Menschen in Europa nicht für fähig über sich selbst zu bestimmen. Aus der Sicht einer, sich selbst zur Elite erklärenden Kaste, will er Europas Bürger entmündigen. Nur die Elite weiß was gut ist, nur sie allein kann die nötigen Entscheidungen treffen. So wie in den abgeschotteten Zirkeln der Bilderberger frei von Befindlichkeiten der Untertanen politisch theoretisiert wird, über Machtstrategien, über Krieg und Frieden, so gedenkt man auch Europa von den Höhen der Glaspaläste in Brüssel aus, nach den Vorgaben Machiavellis zu regieren.

 Übrigens ARD und ZDF, die noch am Sonntag Abend an hervorragender Stelle in ihren Nachrichten über Montis Äusserungen berichteten haben den Sprngstoff in Montis allzu offenen Worten wohl bemerkt. In den heutigen Meldungen der beiden Fernsehanstalten wird Monti mit keinem Wort mehr erwähnt.

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