Donnerstag, 13. Dezember 2012

Deutschland, nur eine Bananenrepublik oder von der Mafia fest im Griff?

 Bananenrepublik Deutschland: In Bonn platzieren wildgewordenen Schlapphüte eine getürkte Bombe auf einem Bahnsteig und versetzen damit die gesamte Republik in Terrorangst.

 In Berlin spioniert die Lobbyorganisation der Apotheker das Gesundheitsministerium aus. Die Pillendreher kannten immer eher die Gesetzentwürfe und Verordnungen des Ministeriums als der zuständige Gesundheitsminister Bahr. Der zeigt sich jetzt verärgert. Aber man nimmt ihm diesen Ärger nicht so recht ab, sind Apotheker doch Fleisch von seinem Fleische. Und schliesslich ist es seit der Regierung Schröder doch Usus, dass Lobbyisten die Gesetze schreiben. Vielleicht ist er nur ein wenig beleidigt, dass ihn keiner gefragt hat.

 In Frankfurt wird die Deutsche Bank von hunderten von Polizisten durchsucht. Der Vorwurf: Die Bank habe an Steuerhinterziehungen beim Emmissionshandel in Höhe von 300 Millionen Euro mitgewirkt. Es geht dabei auch um eine gefälschte Umsatzsteuererklärung aus dem Jahr 2009, die der Co-Vorstandsvorsitzenden Jürgen Fitschen und der Finanzchef Stefan Krause unterschrieben haben.

 Was ist nur los in diesem Land? Ungeheuerlichkeiten werden mit einem Axelzucken abgetan. Sind die Menschen so gleichgültig, oder haben sie resigniert? Bei Vorkommen wie bei der Deutschen Bank, einer Steuerhinterziehung im dreistelligen Millionenbereich, hätten sich die Verantwortlichen in früheren Zeiten das Leben genommen, weil es ihnen unmöglich erschienen wäre, mit solch einer Schande weiterzuleben.

 Die heutigen Vorstände, die doch immer ihre imensen Gehälter und Boni mit der hohen Verantwortung begründen, die sie zu tragen hätten, sind nicht einmal in der Lage ein Gefühl für Verantwortung zu entwickeln und ihre Helferlein schwärmen schon aus, um die Verbrechen als lässliche kleine Sünden zu relativieren. So tut Klaus Nieding von der deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz in einem ZDF-Interview alles, um die Vorstände aus dem Feuer zu holen und ihnen ihre Weste rein zu waschen.

 Das seien Geschäfte gewesen, die Leute auf nachgeordneter Ebene betrieben hätten. Jürgen Fitschen sei schliesslich angetreten bei der Deutschen Bank einiges zu ändern. Im übrigen sei die Deutsche Bank ein Koloss mit über hunderttausend Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von über 2 Billionen Euro. Da könne ein Vorstand nicht alles mehr im Blick haben. Fitschen müsse sich bei seiner Unterschrift auf die ihm zuarbeitenden Abteilungen verlassen können. Die alte Leier, die Vorstände streichen die dicken Gelder ein, weil sie doch, ach, so viel Verantwortung tragen, und geht etwas schief, dann ist die Verantwortung ganz schnell bei den Untergebenen.

 Auf die Vorhaltung die Deutsche Bank sei ständig in irgendwelche Prozesse gegen sie verstrickt und ob sie nicht eine gewisse Verantwortung habe, weiss das Helferlein eine Antwort, die einen dann doch aus den Puschen haut. Die Geschäfte seien halt in den letzten Jahren sehr vielfältig geworden und die Deutsche Bank sei halt überall dabei im Guten wie im Bösen. Sieh mal einer an, wo früher die Moral des ehrlichen Kaufmanns oder Bänkers war, da ist heute die Vielfältigkeit der Geschäfte eines Don Corleone, eines Mafiapaten.

 Und ausserdem, so Nothelfer Nieding, hätten die gesetzlichen Vorschriften in den letzten Jahren enorm zugenommen. Na klar die bösen gesetzlichen Vorschriften, gäbe es die nicht, könnte man auch nicht straffällig werden. Sollen die doch einfach den Straftatbestand der Steuerhinterziehung abschaffen, dann kann dafür auch keiner mehr von den bösen Steuerfahndern verfolgt und angeklagt werden. Logisch oder?

 Was treibt einen Lobbyisten dazu sich vor deutschen Fernsehkameras derart lächerlich zu machen? Das Gleiche was die Deutsche Bank immer wieder dazu treibt mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen, die reine Gier. Geht es der Bank schlecht, ja geht es gar den Vorständen an den Kragen, fallen die Aktienkurse. Das bedeutet für die Anleger, die Nieding vertritt und die ihn bezahlen, Verluste, die schnell in die Millionen gehen können. Dem muss vorgebeugt werden, egal wie.

 Vielleicht ist Deutschland ja auch gar keine Bananenrepublik, sondern ein ein Land, das die Mafia fest im Griff hat.

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