Mittwoch, 22. Februar 2012

Arbeitsministerin trickst mit Zahlen

 Unsere Arbeitsministerin stellt sich gern vor die Presse um gute Nachrichten zu verkünden. Dabei ist sie, was das jonglieren mit Zahlen angeht, nicht eben zimperlich. Da wird eine Katastrophe gerne schon mal in einen rauschenden Erfolg ihrer Politik umgedeutet.

 So verkündete sie dieser Tage, die Anzahl der Menschen im Alter zwischen 60 und 64, die in Arbeit seien, betrage 40,8 Prozent. Noch vor zehn Jahren seien das nur 19,9 Prozent gewesen.

 Zunächst einmal, wenn denn wirklich 40,8% der älteren Arbeitnehmer Arbeit haben, bedeutet das doch wohl im Umkehrschluss, das der überwiegende Teil, nämlich 59,2% ohne Beschäftigung sind und in ihrer überwiegenden Zahl der Altersarmut entgegen sehen. Erfolg sieht für mich anders aus.

  Der wirkliche Skandal allerdings ist, dass der Anteil, der in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung befindlichen älteren Arbeitnehmer nur bei 27,5% liegt. Aus dieser mageren Steigerung von 7,6% in zehn Jahren leitet die Blaublütige Chefin des Arbeits- und Sozialministeriums eine Berechtigung für die Rente mit 67 ab. Der Rest dieser "gewaltigen Steigerung" sind 800.000 Minijobber und Selbstständige.

 Wie dreist muss man sein, um aus der Not der Menschen, die zum Ende ihres Berufsleben zu Arbeiten, in oftmals unwürdigen Verhältnissen, gezwungen werden, auch noch politischen Profit schlagen zu wollen.

 Aber auch die im DGB organisierten Arbeitnehmer sollten sich, angesichts der Tatsache, dass ihr Vorsitzender, Michael Sommer, bei dieser Veranstaltung der Volksverdummung mit auf dem Podium saß, allerdings fragen, ob sie durch die Gewerkschaften noch richtig vertreten werden.

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