Die Verschärfung der Abgasnorm für Kraftfahrzeuge bis 2020 zumindest bis auf den Sankt-Nimmerleins-Tag zu verzögern, das sei "schon den Schweiß der Edlen wert", brüstete sich Umweltminister Altmeier nach einer Sitzung der europäischen Umweltminister.
Altmeier hatte im Namen, der nur noch geschäftsführend im Amt befindlichen Bundesregierung, eine Reform der unsinnigen europäischen Abgasverordnung für Kfz erfolgreich verhindert. Diese Bestimmung stuft die Abgaswerte wie die Klimawerte bei Elektrogeräten nach Klassen ein. Bei Einführung der Verordnung hatte die deutsche Bundesregierung damals bestanden, das nicht etwa der konkrete CO2-Ausstoss eines Fahrzeuges zur Klassifizierung herangezogen wurde, sondern das dieser in Bezug zum Hubraum gesetzt wurde. So kommt es, dass die Hausfrauenpanzer der Klasse Mercedes GLK mit 3,5 Liter Hubraum und 272 PS eines Porsche Cayenne Turbo S mit 4,8 Liter Hubraum und 550 PS, oder des BMW X6 mit 4,5 Liter Hubraum und 407 PS in der gleichen Euronormklasse, Euro 5, geführt werden wie der Fiat 500. Eine Verschärfung der Verordnung, für das Jahr 2020 geplant wird von der Bundesregierung in Person von Minister Altmeier hintertrieben.
Was aber nun den Wert des Schweißes der Edlen angeht, so kann man diesen seit ein paar Tagen bis auf den Cent genau bestimmen. Für zusammen 690.000 Euro kauften sich die Quandt-Erben, denen mehrheitlich der BMW-Konzern gehört, die einflussreichste Regierung Europas. Die Kinder Susanne Klatten, und Stefan Quandt, sowie die Ehefrau Herbert Quandts, Johanna Quandt warfen je 230.000 Euro in einen Hut und spendeten diesen Betrag am 9. Oktober der CDU.
Sicher, 690.000 Euro sind schon ein stattliches Sümmchen für etwas Schweiß. Wenn man aber bedenkt, dass die drei Quandt-Erben zusammen auf 23,9 Milliarden Euro Vermögen geschätzt werden, Susanne Klatten 10 Milliarden, Bruder Stefan 7,2 Milliarden und Herbert Quandts Witwe Johanne 6,7 Milliarden, so relativiert sich das Ganze schon wieder. Allein Susanne Klattens Jahresverdienst 2011 wurde vom Handelsblatt auf 1,05 Milliarden Euro, netto, nach Abzug von Steuern und Abgaben beziffert, das entspricht einem Tagesverdienst von ca. 2,9 Millionen Euro.
Frau Klatten kauft sich also, gemeinsam mit Bruder Stefan und Mutter Johanna, für weniger als 10% ihres Tagesverdienstes nicht nur eine Partei, die CDU, sondern damit auch die Bundesregierung und stellt so ganz Europa unter Kuratel. Dabei lässt sie sich auch noch kräftig vom Steuerzahler unterstützen. Parteispenden sind steuerlich voll absetzbar. Bei Frau Klatten, ihrem Bruder und ihrer Mutter sind das 45% der gespendeten 690.000 Euro. 310.500 euro vom Wert des Schweißes der Edlen stammen also vom Steuerzahler, von uns.
Für weniger als 380.000 Euro nimmt eine Industriellenfamilie ganz Europa in den Schwitzkasten - und wir beklagen uns über korrupte Regierungen in der dritten Welt und den Staaten der ehemaligen Sowjetunion.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen