Dienstag, 29. April 2014
Die Nato in der Sanktionsfalle
Während die deutschen Medien sich darin ergehen lang und breit darüber zu berichten, wie die USA und die EU, an Lächerlichkeit kaum zu überbietende Sanktionen über Russland zu verhängen, schweigen sie sich über die Gegenmassnahmen Russlands aus. So wird den deutschen Bürgern vorenthalten, dass der russische Präsident Putin als Reaktion auf „feindselig empfundenen Aktionen und Androhungen der NATO (…) jeglichen Transport von NATO-Militärgütern über russisches Staatsgebiet untersagt“, berichtet das Internetportal russland.ru
Diese Tatsache wird der deutschen Öffentlichkeit aus gutem Grund verschwiegen, birgt sie doch für die in Afghanistan stationierten Natotruppen und deren Abzug zum Jahresende eine grosse Gefahr in sich. So war geplant, den grössten Teil an Menschen und Material über Russland aus Afghanistan abzuziehen. Zwar ist dieser Weg über Strassen die Bahn und durch den russischen Luftraum länger und zum Teil umständlicher als der nächste Weg über Pakistan und den Hafen Karachi, aber ungleich sicherer.
Der Friedensnobelpreisträger Barack Obama hat in den letzten Jahren durch Militäraktionen und Drohnenangriffe auf wehrlose Menschen, die Pakistanis dermassen gegen die USA und ihre Verbündeten aufgebracht, dass bei einer logistischen Grossaktion, wie der Evakuierung von 30.000 Soldaten und 48.000 Fahrzeugen, dazu die gewaltige Infrastruktur einer so grossen Truppe, die Gefahr von schweren Anschlägen unkalkulierbar geworden ist.
Eine alternative Route über den Iran ist für Natotruppen ebenfalls nicht nutzbar, da der Westen das Land, dass zur Achse des Bösen gerechnet wird, jahrelang mit drastischen Sanktionen überzogen hat. Während also die EU und die USA lauthals Strafmassnahmen gegen Russland ankündigen, die aus Angst vor eigenen wirtschaftlichen Nachteilen, dann eher moderat ausfallen, so hat z. B. die US-Regierung, wahrscheinlich auf Drängen aus der eigenen Wirtschaft, den Gaspromchef Miller wieder von der Liste der Personen mit Einreiseverbot gestrichen, handelt Putin und zeigt dem Westen seine Grenzen auf.
Die Nato, die EU, die USA haben sich die Ukraine einverleiben wollen und haben sich, wie schon so oft, in Libyen, in Somalia, im Südsudan, in Syrien und vor allem in Afghanistan, verschluckt. Die Mächtigen haben ihre Macht und ihre Fähigkeiten bei weitem überschätzt. Nun treiben sie die Welt mit ihren sinnlosen Sanktionen gegen Russland, zumindest wirtschaftlich, in den Abgrund.
Russland ist nicht der Irak oder der Iran oder Syrien. Russland ist grösser und mächtiger als diese Staaten, die der Westen durch Sanktionen und Handelsboykotte in die Knie zwingen wollte. Aber selbst das kleine Kuba, vor der Haustür der USA gelegen, trotzt nun schon über fünfzig Jahre der amerikanischen Sanktionspolitik. Wie lange wird dann erst Russland standhalten?
Der Westen steht auf tönernen Füssen. Angewiesen auf das Öl und das Gas aus dem islamistischen Arabien und den, von Diktatoren regierten, zentralasiatischen Staaten, die billige Arbeitskraft Asiens unter der Führung Chinas, den wertvollen Rohstoffen, wie den seltenen Erden aus Afrika, die von kriminellen Stammesführern ausgebeuteten Menschen aus dem Boden gescharrt werden, stützt er sich einzig und allein auf seine Hochrüstung und eine ungheure Flut von Papiergeld.
Was ist, wenn die Chinesen ihre Tresore öffnen und die angesammelten Dollarbillionen auf den Markt werfen? Unser schönes System des wertlosen Papiers für echte Werte zerplatzt wie eine Seifenblase.
Was ist, wenn die Völker Arabiens oder Zentralasiens sich erheben und den Energiehahn zudrehen? Wir alle würden nicht nur frieren, unsere Landwirtschaft bräche zusammen, wir würden wieder wissen was es heisst zu hungern. Selbst unsere hochgerüsteten Streitkräfte wären nichts mehr wert, weil ihnen einfach der Treibstoff fehlte.
Was wäre, wenn die Afrikaner sich ihrer Macht bewusst würden und uns ihre wertvollen Rohstoffe nicht mehr für einen feuchten Händedruck herschenken würden? Unsere Hochtechnologie, die Erzeugung alternativer Energien, unsere Kommunikationstechnologie sind auf die seltenen Erden und Erze aus dem Herzen Afrikas angewiesen. Nichts würde mehr funktionieren, von der simplen Ampel an der nächsten Kreuzung über unsere Handys, bis hin zu den komplizierten Geräten in unseren Operationssäälen und der Satelitentechnologie ohne die eine moderne Kommunikation gar nicht denkbar ist.
Ein kleines Beispiel zeigt, wie abhängig der Westen, mit all seiner militärischen Macht von der Gunst Russlands ist. Trotz der weltweiten Interventionen der Nato und der USA hat es der Westen bisher nicht fertig gebracht, eine vernünftige Logistik für seine diversen Kriegseinsätze auf die Beine zu stellen. Seit 2007 basteln die Europäer an dem Transportflugzeug Airbus A400M herum. Eigentlich sollte die Maschine schon 2008 in Serie gehen. Aber erst im August 2013 wurde die erste Maschine an die französischen Streitkräfte ausgeliefert. Die Auslieferung grösserer Stückzahlen wird noch etliche Jahre in Anspruch nehmen.
Durch diese Verzögerung ist die Nato bei ihren internationalen Einsätzen auf russische Transportflugzeuge angewiesen. Zu diesem Zweck hat sie mit der Ruslan SALIS GmbH mit Sitz in Leipzig einen Vertrag geschlossen. Diese hält auf dem Flughafen Leipzig zwei Antonow An-124, mit einer Zuladung von 120 - 150 Tonnen (die Airbus A400M kann lediglich 31,5 t. zuladen) ständig zum Einsatz bereit. Weitere vier Maschinen können innerhalb von neun Tagen bereitgestellt werden. Ohne diese Maschinen ist ein Truppenabzug aus Afghanistan gar nicht möglich.
Die Ruslan SALIS GmbH ist im Besitz der Volga-Dnepr Airlines aus Russland, die einen Anteil von 56 % der weltweiten Schwertransporte hat und der Antonow Airlines aus der Ukraine. Sollte der russische Partner aus der Ruslan SALIS GmbH aussteigen, als Reaktion auf die westlichen Sanktionen, sässen unsere Soldaten in Afghanistan endgültig in einer tödlichen Falle. Sowohl ihr Rückzug als auch ihre Versorgung wären nicht mehr zu gewährleisten.
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Hallo!
AntwortenLöschenAN-124, AN-24 wäre etwas schmächtig ;)
Danke für den Hinweis:-)
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